Heute würde ich ganz gerne den Tag nochmal von vorne starten. Meine Migräne wird irgendwie immer stärker. Einen ungünstigeren Zeitpunkt hätten sie sich nicht aussuchen können. Warum müssen sie gerade unbedingt jetzt auftreten?
Ein Seufzen entfährt mir. Meine Vorfreude, die ich heute morgen noch hatte, ist wie weggeblasen. Ungern möchte ich mein Date mit Erin heute absagen, aber ich denke ich habe keine andere Wahl. So überlebe ich das Date niemals im Leben. Frustriert öffne ich den Nachrichtenverlauf von Erin und mir und nehme eine Sprachnachricht auf.
"Hi, Erin. Es tut mir echt leid, aber ich denke wir müssen das Date auf einen anderen Tag verlegen. Einer meiner Migräneanfälle hat wieder zugeschlagen. Tut mir wirklich leid. Ich hatte mich gefreut, dich wieder zusehen, da wir uns die letzten zwei Wochen nicht gesehen haben."
Erin und ich daten uns schon seit einem Monat. Die Schmetterlinge schlagen in meinem Bauch aufgeregt Purzelbäume, wenn ich nur an ihn denke.
Gerade, als ich die Tür zu meinem Schokoladengeschäft, nach Feierabend abschließen möchte, vibriert mein Handy. Ich schließe ab und ziehe dann mein Handy aus meiner Hosentasche. Eine Nachricht von Erin.
"Hey, Love. Tut mir leid zu hören. Mach dir aber keine Gedanken. Wir können unser Treffen auch auf morgen oder ein anderes Mal verschieben. Gute Besserung. Ruh dich aus und schlaf gut, Sweetie. Wir hören voneinander."
Meine Laune hebt sich schlagartig, als ich seine Nachricht lese. Lächelnd antworte ich:
"Morgen klingt gut. Wir können auch gerne gemeinsam Frühstücken. Ich mache meine Chocolaterie erst morgen um 10:00 Uhr auf."
Keine Sekunde später kommt gleich die Antwort zurück.
"Frühstück morgen klingt gut. So nun ruh dich erstmal aus. Schlaf eine Runde. Das wird dir gut tun. Bis später."
"Ja, mache ich. Bis später."
Lächelnd stecke ich das Handy zurück in meine Hosentasche und laufe zu meiner Wohnung auf der anderen Straßenseite.
Nachdem ich alles von mir geworfen und meine Schmerztablette genommen habe, kuschele ich mich in meine Bettdecke und schließe die Augen. Kurze Zeit später bin ich schon im Land der Träume.
***
Ein Klingeln an der Tür schreckt mich aus meinem Schlaf. Meinen Kopf geht es wieder etwas besser. Verwirrt gehe ich zur Tür und öffne sie.
"Hi. Was machst du denn hier?", frage ich ihn überrascht.
"Hi. Ich wollte mein Date besuchen, da diese leider nicht zu unserem verabredeten Abend kommen kann."
"Hmm, ich frage mich nur wen du meinst!", antworte ich ihm verschmitzt. Dieses wird sogleich mit Schmunzeln beantwortet.
Überglücklich ziehe ich Erin in meine Arme und lehne meinen Kopf an seine Brust. Ich genieße die Wärme seines Körpers. Wie ich ihn vermisst habe.
Lachend zieht Erin mich mit ins Innere meiner Wohnung und stellt sein Gepäck auf den Boden.
"Wie gehts Dir?, fragt er mich mit musternden Blick.
"Meinen Kopf geht es wieder etwas besser. Glücklicherweise ist der stechende Schmerz weg und zu einem leichten Pochen übergegangen."
"Na, dann würde ich mal sagen wir bringen dich wieder ins Bettchen, sodass du dich noch ausruhen kannst. Ich richte derweile unser Abendessen."
"Aber..."
"Nein, kein aber. Das nächste Mal können wir gerne etwas gemeinsam kochen, heute möchte ich aber, dass du Ruhe hast, um zu genesen."
"Okay. In Ordnung. Verrätst du mir wenigstens was wir heute zum Abendessen essen."
"Nein, das bleibt eine Überraschung, die sogar Dessert mit beinhaltet."
"Na, dann freue ich mich umso mehr. Dessert ist mein Lieblingspart."
"Also los, geh ins Bettchen. Ich kann leider kein Überraschung zubereiten, wenn Madame nicht im Bett liegt."
"Ja, ja ich bin schon gleich dort! Ich brauche nur noch ein Kühlpack für meine Kopfschmerzen", antworte ich lachend.
"Na, das ist gerade noch so erlaubt!"
"Wie gnädig", antworte ich gespielt schmollend.
Mit diesen Worten verschwinde ich in die Küche, um mir ein neues Eispack zu holen.
"Ja, das finde ich auch."
Mit diesen Worten kuschle ich mich überglücklich in meine Bettdecke.
