Kapitel 36

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Emilys POV:

,,Ich seh bescheuert aus mit dem Ding auf meiner Stirn." ich stand vor dem Spiegel und fuhr seufzend mit meinen Fingern über das große Pflaster mitten auf meiner Stirn.

Justin kicherte. ,,Wer nicht hören will muss fühlen."

Ich verdrehte meine Augen und schlug ihm spielerisch gegen seine Brust, während ich mein lächeln nicht mehr aus meinem Gesicht kriegen konnte.

Meine Lippen kribbelten immer noch von dem Kuss und ich konnte nicht aufhören mir über meine Lippen zu lecken, um Justin immer wieder zu schmecken. Ich wollte, dass sein Geschmack am liebsten für immer auf meinen Lippen bleiben würde, aber mit jedem Mal mit dem ich mit meiner Zunge über meine Lippen fuhr, verschwand er mehr und mehr.

Ich hätte niemals gedacht, dass Justin mich mal ohne Alkohol küssen würde. Ich hätte allgemein nie erwartet, dass er mich überhaupt mal küssen würde. Vor allem hatte er schon so viele Mädchen geküsst, währenddessen er mein erstes Mal gewesen war. Mein erster Kuss. Ich wusste nicht mal wie man richtig küsste. Wahrscheinlich hatte es sich so angefühlt, wie als hätte er einen toten Fisch geküsst. Ich seufzte bei dem Gedanken daran, dass es ihm vielleicht gar nicht gefallen hatte, denn mir hatte es gefallen. Sehr gut sogar.

Es war komisch, aber irgendwie hatte es sich doch richtig angefühlt und Justin hatte seitdem gar nicht mehr aufgehört zu grinsen. Und ich auch nicht. Ich biss auf die Innenseite meiner Wange, als ich vor meinem Spiegel stand und mit meinem Zeigefinger über meine kribbelnde Lippe fuhr und dabei grinste wie ein Idiot.

Justin hatte sich auf mein Bett geschmissen und starrte gedankenverloren gerade aus, bis ich aus meinem Bad kam und ihn anschaute.

,,Hast du eigentlich meinen Parka mit aus der Halle genommen?"

Justins Augen wurden plötzlich riesengroß und er setzte sich auf. ,,Oh shit."

,,Du hast ihn jetzt nicht im Ernst in der Halle liegen gelassen oder?" ich lehnte mich stöhnend gegen den Türrahmen. Mit was sollte ich denn jetzt rausgehen? Ich hatte sonst keine andere schöne Jacke und bei den Minusgraden würde ich ohne Jacke verrecken.

,,Doch das hab ich." er fuhr sich durch seine Haare und stöhnte, bevor er mich entschuldigend anschaute. ,,Ich kauf' dir einen neuen. Versprochen!" seine Hundeaugen bohrten sich in meine, während ich ihn nur verwirrt ansah, da ich nicht verstand warum er den Parka nicht einfach aus der Halle holte.

,,Wieso fahren wir nicht einfach hin und holen ihn?" ich setzte mich im Schneidersitz gegenüber von Justin in mein Bett, und guckte ihn an. Mein Blick viel erst kurz auf seine schönen, roten Lippen, die jetzt noch viel röter waren, da er sich ebenfalls die ganze Zeit darüber leckte, was übrigens übertrieben heiß aussah. Dann schaute ich ihm in seine treuen Augen und merkte, wie sich das schöne Haselnussbraun in ein sehr dunkles braun veränderte, als er mir auf meine Frage antwortete.

,,Weil ich da nicht mehr rein will." sagte er ernst und biss seine Zähne zusammen, sodass sein Kiefer mahlte.

Es machte mir ein wenig Angst, wie seine Augen immer dunkler wurden, wenn er wütend war oder etwas Todesernst meinte. Man erkannte daran sofort, dass man jetzt besser die Klappe halten sollte, sonst würde es nach hinten los gehen.

Aber ich konnte meine Klappe mal wieder nicht halten.

,,Wieso willst du da nicht mehr rein?" ich versteckte meine Hände in den Beuteltaschen meines Hoodies.

,,Du stellst zu viele Fragen!" sagte er jetzt laut. Er stand auf und fuhr sich durch seine Haare. 
Ich zuckte wegen seiner lauten Stimme kurz zusammen, bevor ich schluckte und beobachtete, wie er stark mit seinem Kiefer zuckte und alles in ihm angespannt war. Dabei hatte ich doch nicht mal was schlimmes gefragt.

The future seems so darkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt