Kapitel 2

171 10 0
                                    

Emilys POV:

Das Heim war wahnsinnig groß und hatte übertrieben viele Zimmer. Ich irrte eine gefühlte Stunde in dem Haus herum, bevor ich mich seufzend auf einer Treppe niederließ. Ich legte meinen Kopf in meine Hände und schloss für ein paar Minuten meine Augen. Es war so entspannend. Ich wäre fast eingeschlafen doch eine raue, tiefe Männerstimme hielt mich davon ab.

,,Kann ich dir helfen?" langsam nahm ich den Kopf aus meinen Händen und guckte an der Person hoch, die unmittelbar vor mir stand und auf mich runter guckte. Schwarze Supras, Schwarze Hose, kariertes T-Shirt mit einer nackten Frau drauf, braune Haare die hochgegellt waren und Haselnussbraune Augen. Dieser Typ war zum sterben schön, darin bestand kein Zweifel. Ich leckte mir über meine Lippen und schüttelte den Kopf. ,,Nee, danke."

,,Bist du neu hier oder so?" der Junge setzte sich so nah neben mich auf die Treppe, sodass ich seinen Geruch einatmen konnte. Er roch ein wenig nach Zigaretten, aber auch nach Parfum. Zusammen eine perfekte Mischung, wie ich fand.

,,Ne, bin mit meiner Klasse hier, sozial dingens." antwortete ich lässig.

,,Achso." der Junge wendete seinen Blick von mir ab.

,,Hast du keine Schule?" fragte ich ihn dann. Das ganze Heim war wie leer gefegt, weil ja anscheinend alle Kinder in der Schule waren, naja vielleicht nicht alle.

,,Doch eigentlich schon, hab aber keinen Bock." erwiderte er und guckte mich von der Seite an. ,,Du bist ja schließlich auch hier und nicht bei deiner Klasse."

Ich merkte wie er leicht schmunzelte und ich musste kichern. ,,Ich wollte eigentlich aufs Klo, hab's aber nicht gefunden." ich drehte meinen Kopf zu ihm und schaute nun so in sein makelloses Gesicht.
,,Ich kann's dir zeigen, wenn du willst." schlug er vor und lächelte mich leicht an.

Sein Lachen war unglaublich schön und seine perfekt weißen Zähne strahlten mir entgegen was das ganze noch verschönerte. ,,Okay." stimmte ich zu und wir standen auf.

,,Ich bin übrigens Justin." er grinste mich an.

,,Emily." sagte ich und schlenderte neben ihm den langen Gang entlang. ,,Wie alt bist du?" Fragte ich ihn und guckte ihn an. ,,Achtzehn." meinte er und nickte mir zu, um mir zu signalisieren das ich mein alter sagen sollte. ,,Sechzehn."

Er lachte kurz auf. ,,Aww, du Baby."

,,Halt die Fresse du bist auch nur zwei Jahre älter." ich verdrehte meine Augen und steckte meine Hände wieder in meine Jackentasche.

,,Man sieht dir gar nicht an, dass du erst Sechzehn bist." er zwinkerte mir zu.

,,Ich nehm' das jetzt mal als Kompliment."

,,Mhm." Justin grinste. ,,Ich könnte dir jetzt noch so viele andere Komplimente machen, Babe, aber dann wären wir morgen Abend noch hier." zwinkert stieß er seine Schulter gegen meine.

Wieder konnte ich nicht anders, als meine Augen zu verdrehen. So ein Typ war er also. Hatte ich mir gleich gedacht. Die gut aussehensten Jungs waren alle entweder:
A) Vergeben
B) Schwul
oder
C) Oberflächliche Arschlöcher

Justin war definitiv Typ C). 

,,Hör auf mich so zu nennen, ich bin nicht dein Babe."

Jetzt fing er an zu kichern, was sich unglücklicher Weise auch noch unglaublich süß anhörte. ,,Wird da jemand zur kleinen Bitch?" fragte er provozierend und stieß mich wieder grinsend mit seiner Schulter an.

,,Du kannst gehen, ich werde das Klo schon alleine finden." ich guckte ihn gar nicht mehr an und verschnellte meinen Schritt. Er war hübsch, aber nervig. Viel zu nervig für einen Morgenmuffel wie mich.

The future seems so darkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt