22. Vorbereitungen

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Extra ecclesiam nulla salus. 

Sie starrte zu den in Stein gemeißelten Worten hinauf und wünschte sich ganz weit weg. Am besten nach Neuseeland oder so. Gab es dort auch Exorzisten?

Mit einem Seufzen betrat Kalila die Kirche von Helhoughton. Dort war es so menschenleer und totenstill wie bei ihrem ersten Besuch. Die Gemälde der Engel und Heiligen an der Decke schienen sie mit den Augen zu verfolgen, als sie die Kirche durchquerte. Sie ging am Altar vorbei zu der Hintertür, durch die Lucius sie bei ihrem letzten Treffen geführt hatte.

Vorsichtig drückte sie die Tür auf und fand sich sofort in regem Treiben wieder. Kreuz und quer liefen Leute in einem wilden Mix aus Talaren, Anzügen und Alltagskleidung von einem Raum zum anderen. Überrumpelt von den vielen Menschen blieb sie im Flur stehen.

Gerade wollte sie ihren Mut zusammenraffen und auf Lucius Büro am anderen Ende zugehen, als zwei Exorzisten sie bemerkten und vor ihr stehenblieben.

»Können wir dir irgendwie helfen?« Eine Frau mit strenger Kurzhaarfrisur musterte sie von oben bis unten. In dem schwarzen, fein säuberlich gebügeltem Kostüm sah sie aus wie die Leute in der Kanzlei ihrer Mutter. Der Mann hinter ihr trug ein dunkles Gewand, welches an das von Lucius erinnerte, und begegnete ihrem Blick mit einem ebenso kühlen.

»Ich suche nach Lucius«, gab sie zurück.

Die beiden tauschten einen Seitenblick und sofort wurden ihre Mienen verschlossen.

»Unbefugte haben hier keinen Zutritt«, sagte der Mann und wollte sie zur Tür schieben.

Kalila stieß seine Hand weg. »Ich bin mit ihm verabredet«, log sie. »Sie können ihn gerne fragen.« Der Exorzistenchef würde sie nicht wegschicken, so viel war klar. Immerhin war er derjenige, der sie brauchte.

»Na wenn das so ist...« Die Veränderung in der Stimme der Frau sandte ihr einen kalten Schauer über den Rücken. Die Exorzistin streckte auffordernd die Hand in ihre Richtung aus. »Handy und Waffen, falls du welche bei dir trägst.«

Verdutzt sah Kalila sie an.

Die Frau zog die Augenbrauen hoch. »Weil ihr doch verabredet seid. Wir können hier niemanden gebrauchen, der Ärger bereitet.«

Widerwillig gab Kalila der Frau ihr Handy. »Keine Waffen«, beteuerte sie. Als die Frau sich ihr Handy in die Jacketttasche schob, fügte sie hinzu: »Das will ich nachher wiederhaben.« Sie gab sich alle Mühe, ihre Stimme kalt und abgebrüht klingen zu lassen, doch innerlich wünschte sie sich, Amir wäre bei ihr. Wer hatte gewusst, dass man sich ohne einen Dämon an seiner Seite so verdammt wehrlos und ausgeliefert fühlte?

»Deine Münze kannst du uns auch gleich geben«, gab der Mann ebenso kühl zurück. »Oder hat sein Dämon dir einen anderen Gegenstand hingeworfen?«

Sofort wurde ihr eiskalt. Die beiden wussten also, wer sie war. Lucius musste seinen Leuten von ihr erzählt haben.

Dann stutzte sie mit einem mal. Der Mann hatte nach einem anderen Gegenstand gefragt. Soweit sie wusste, schlossen Dämonen ihre Verträge, indem sie einem Menschen ihre Münze hinwarfen. Khemu, Samuel, Delia und Erica – sie alle hatten Münzen gehabt. Bis jetzt war sie davon ausgegangen, dass das für alle Dämonen galt. Scheinbar konnten auch andere Dinge Gegenstand eines übernatürlichen Paktes werden – oder der Mann versuchte, sie absichtlich in die Irre zu führen. Sie beschloss, nicht darauf anzuspringen.

»Na gut.« Sie fischte ihre Münze aus der Tasche und gab sie dem Exorzist. Dabei musste sie ein fieses Grinsen unterdrücken. Die beiden würden gleich noch ihr blaues Wunder erleben, wenn die Münze automatisch in ihre Tasche zurückkehrte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 20, 2021 ⏰

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Kalila Edward - RebellionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt