Chap XVIII

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Ich wollte euch nicht so lange mit so einem fiesen Cliffhanger zappeln lassen, also kommt hier schon das nächste Kapitel. Vergesst nicht zu voten und zu kommentieren, ich freue mich immer über Rückmeldungen. Jetzt aber erstmal viel Spaß mit dem neuen Kapitel. LariApril

*Louis' POV*

"Ich glaube, ich sollte gehen", murmelte Harry bedrückt. "Nichts da, lass dich von solchen Aussagen bitte nicht verunsichern. Ich kann nicht verhindern, dass du sowas noch öfter hören wirst, denn das wirst du leider definitiv. Sieh diese Situation jetzt als Übung für alles, was noch kommt", widersprach ich ihm, bevor ich mich der Mitarbeiterin des Jugendamts zuwandte. "Mrs. Smith, mir ist durchaus bewusst, dass Harry sein schlechter Ruf nur so vorauseilt. Dennoch ist mir ebenso bewusst, dass hinter all dem einfach nur ein junger Mann steht. Ich wurde dazu erzogen, Menschen ohne Vorurteile zu begegnen, jedem eine Chance zu geben und darauf bin ich stolz. Diese Werte möchte ich auch Lara vermitteln und gehe deshalb gerne mit gutem Beispiel voran", antwortete ich ihr ernst auf ihre Frage. Ich wusste, dass sie nur das Beste für meine Tochter wollte, doch bei meinen Freunden hörte der Spaß auf. 

"Sehen Sie, Mrs. Smith, ich weiß um die Sachen, die man über mich erzählt. Es gibt in meinem Leben Dinge, die ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt nicht näher erläutern kann, da dies einen wichtigen Prozess gefährden könnte. Was ich allerdings kann, ist Ihnen zu garantieren, dass ich Louis oder Lara nie auch nur ein Haar krümmen würde. Dieser Mann hier tut gerade alles dafür, dass ich mein Leben wieder normal führen kann, während er gleichzeitig der beste Vater ist, den man sich vorstellen kann. Um anderen, besonders Lara, zu helfen, stellt er sich selbst permanent hintenan. Und das bezaubernde kleine Mädchen, das sich seine Tochter nennt, schafft es jedes Mal aufs Neue, mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, obwohl ich gerade keine einfache Zeit durchmache. An meinem Beispiel sieht sie, dass es auch als Erwachsener okay ist, Hilfe zu benötigen und zu beanspruchen. An meinem Beispiel sieht sie, dass ihr Vater keinen Halt kennt, wenn es darum geht, den Menschen zu helfen, die ihm wichtig sind. An meinem Beispiel sieht sie, wie wichtig offene Kommunikation für zwischenmenschliche Beziehungen jeglicher Art ist. An meinem Beispiel sieht sie, dass es in ihrem Leben mehr Personen gibt, denen sie wichtig ist, als nur ihren Vater. Also ja, ich denke, dass ich ein guter Einfluss für Lara bin, wenn auch definitiv kein perfekter, dafür aber ein umso menschlicherer", erklärte der Sänger sich und machte mich damit wahnsinnig stolz.

Daraufhin war es erstmal eine Weile still bis der Ofen mit einem Piepsen verkündete, dass der Kirschmichel fertig war. Die ganze Küche duftete und alle saßen lächelnd am Esstisch. "Weißt du waaas, Harry?", fragte meine Tochter. "Was denn, Süße?", erwiderte der Angesprochene schmunzelnd. "Ich habe Daddy geholfen zu kochen!", berichtete sie aufgeregt. "Wirklich?", hakte Harry gespielt erstaunt nach, weshalb Lara wie wild nickte. "Wow! Das ist ja toll! Das habt ihr richtig gut gemacht, so lecker habe ich schon lange nicht mehr gegessen!", sagte der Lockenkopf daraufhin und meine Tochter grinste stolz. "Vielleicht habe ich tatsächlich vorschnell verurteilt", flüsterte Mrs. Smith mir währenddessen zu. "Das haben Sie. Er geht rührend mit Lara um und wäre es anders, würde ich es ganz sicher nicht zulassen", meinte ich daraufhin und schloss somit das Thema.

*Mrs. Smith's POV*

Nach dem Essen ging ich mit Lara in ihr Zimmer, um mit ihr zu reden. Es war wichtig, auch die Sicht des Kindes zu beachten, denn oft wussten Kinder ganz genau, was sie wirklich benötigten. "Lara, weißt du, warum ich heute hier bin?", stieg ich in das Gespräch ein und bekam ein Kopfschütteln. "Aber du weißt, dass sich etwas bei deinen Eltern verändert hat?", hakte ich weiter nach. "Ja klar, Dad hat sich von Papa getrennt, weil Papa immer so oft weg war und das hat Dad traurig gemacht", erwiderte sie. "Das stimmt und deswegen bin ich auch hier. Es muss entschieden werden, bei wem du ab jetzt lebst und ich soll schauen, wo es dir besser gehen würde", erklärte ich ihr. "Hä? Das ist doch ganz klar, ich lebe hier! Ich habe doch immer hier gelegt mit Dad zusammen", antwortete sie ganz selbstverständlich. "Aber dein Papa wünscht sich, dass du jetzt bei ihm wohnst", warf ich ein. "Warum denn das? Er wohnt doch ganz weit weg, dann muss ich ja alle meine Freunde verlassen und Dad! Papa war doch nie hier und meine Anrufe hat er auch nur selten angenommen. Manchmal denke ich, dass er mich gar nicht lieb hat. Ich glaube nicht, dass es ihm so wichtig ist, ob ich bei ihm lebe oder nicht, wir kennen uns ja auch kaum, so selten wie wir uns gesehen haben. Papa könnte mit Sicherheit nicht so gut mein Lieblingsessen kochen wie Dad. Und er könnte auch nicht jede Ecke vom Haus nach meinem Hundi absuchen, weil er gar nicht weiß, wie er aussieht. Ich will nicht bei ihm wohnen und ich will ihn auch nicht sehen. Er hat Dad traurig gemacht und ich war ihm fast immer egal", entgegnete die fünfjährige ausführlicher.

Ich musste schlucken. In diesem Moment war ich froh, das Gespräch mit ihrem Papa schon hinter mir zu haben. Mir tat es immer im Herzen weh, wenn Kinder das Gefühl hatten, ihre Eltern würde sie nicht lieben und erfahrungsgemäß hatten sie damit auch meistens nicht ganz unrecht. Ich wusste nicht, was von dem, was mir die Väter erzählten, der Wahrheit entsprach, aber die Worte des Mädchens trafen mich schwer. "Ist das auch der Grund, warum du deinen Papa nicht besuchen möchtest?", fragte ich genauer nach. "Ja. Dad wünscht sich zwar, dass ich mit Papa spreche, aber er hat doch in den letzten Jahren auch fast nie mit mir gesprochen. Ich verstehe einfach nicht, was sich jetzt geändert hat. Papa lebt immer noch weit weg und wir hier, das war ja auch schon vor der Trennung so. Nur ist Dad jetzt viel glücklicher", erwähnte Lara. "Ist das so?", wollte ich neugierig wissen.

"Ja! Er lächelt viel mehr und ist entspannter, obwohl er gerade viel arbeiten muss. Er trifft sich mit mehr Leuten und ist nicht immer nur Zuhause. Und er ist auch nicht immer so müde", zählte das Mädchen auf. "Bist du darüber froh? Oder verbringt dein Dad deshalb weniger Zeit mit dir?", hakte ich tiefer nach. "Mrs. Smith, du kennst meinen Dad ja gaaar nicht. Er würde mich nie vergessen. Ich darf ihn sogar manchmal im Studio besuchen. Onkel Niall kommt auch wieder öfter vorbei. Also eigentlich ist er nicht wirklich mein Onkel, aber er ist Dads beeester Freund. Und wenn Dad doch mal weg muss, bin ich bei Omi, sie ist die Beste! Oh, oder bei meiner Tante Phoebe. Du darfst das keinem verraten, aber sie ist meine absolute Lieblingstante. Ich darf bei ihr immer gaaanz viel naschen und sie hat einen riesigen Sandkasten in der Nähe, weil sie am Meer wohnt", schwärmte Lara aufgeregt von ihrer Familie.

Kurz darauf verabschiedete ich mich von allen Anwesenden. "Ich habe hier alles gesehen, was ich für ein Urteil brauche", waren meine letzten Worte, bevor ich die Haustür hinter mir schloss und mich auf den Weg nach Hause zu meiner eigenen Familie machte.

Von Minze, Schoki und anderer Magie~ Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt