"Es ist doch meine Sache, halt dich da raus! Kapiert?! Es geht dich überhaupt nichts an! Außerdem hast du doch gar keine Ahnung!", keifte ich ihn an. Er kannte mich doch gar nicht! Er wusste nichts von mir! Warum nahm er sich das Recht über mich zu urteilen? Immerhin brachte ich ihm Geld ein! "Du bist ein Arschloch, Harry! Und glaub mir! Ich habe genauso wenig Lust auf eine Zusammenarbeit zwischen uns wie du! Auch ich wurde dazu gezwungen okay?! Also halt einfach deine Klappe, denn auch du weißt überhaupt nichts über mich, mein Leben und meine Intentionen!", polterte der Produzent zurück.
"Ich kann ja auch wieder gehen!", motzte ich. "Hör einfach auf dich hier wie ein kleines Kind aufzuführen! Wir wissen beide, dass du es nicht wagen würdest hier abzuhauen, dazu hast du zu viel Schiss vor dem drohenden Karriere-Ende!", meinte Louis trocken. "Wie kannst du kleiner, schäbiger Produzent es wagen so über mich zu sprechen! Ich habe keine Angst! Vor nichts und niemandem! Erst recht nicht vor einem Dummkopf wie dir, der sein Studio mitten in der Pampa eröffnet und sich damit jegliche Chance nimmt irgendwelche Einnahmen zu machen!", wetterte ich.
"Jetzt gehst du eindeutig zu weit, Styles! Ich habe dir schon mal gesagt, dass du keine meiner Hintergründe kennst, also halt dein vorlautes, überhebliches Maul! Wenn du hier kein vernünftiges Album aufnimmst, wird dein Management dich rausschmeißen! Das haben sie mir geschrieben, auch wenn ich nicht weiß, wieso sie dabei gerade auf mich bauen... Ich habe nämlich keine Ahnung von eingebildeten Idioten wie dir!", erwiderte mein Gegenüber.Dann klingelte erneut ein Telefon. "Hey, ist alles okay bei dir?", fragte Louis sanft und besorgt. "Kannst du aufstehen?", dann war es wieder ruhig. "Warte, ich bringe dir deine Tabletten, beweg dich nicht zu viel", sagte er und legte auf. Sofort verschwand jegliche Liebe aus seinem Blick. "Ich muss kurz etwas sehr wichtiges erledigen. Bis ich wieder hier bin, hast du bitte zumindest eine brauchbare Songidee! Zettel und Stift liegen auf meinem Schreibtisch!", meinte er emotionslos und verließ den Raum.
Was war nur los mit ihm? Warum war er so besorgt? Was war so unendlich wichtig, dass er seine Arbeit unterbrach? Und warum zur Hölle dachte ich überhaupt darüber nach? Es ging mich absolut nichts an und sollte mich nicht interessieren.
Um mich abzulenken, schnappte ich mir die schwarze Gibson Gitarre, die in einer Ecke des Raums an der Wand lehnte. Ich ließ mich auf dem gemütlichen Sofa nieder und klimperte etwas auf ihr herum. Louis hatte ja Recht, ich brauchte dringend ein neues gutes Album... Aber mein Kopf war einfach so leer in letzter Zeit...
Irgendwann kam mir dann doch eine Idee.*Louis POV*
"Hey, kleine Maus", begrüßte ich meine Tochter als ich mit den Tabletten und einer Flasche Wasser ihr Zimmer betrat. Dann setzte ich mich zu ihr auf's Bett und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, während sie mich mit ihren kleinen kraftlosen Ärmchen umklammerte. "Du musst wirklich die Schmerztabletten nehmen... Ich weiß, sie sind eklig, aber du musst doch wieder gesund werden... Und ich will nicht, dass du Schmerzen hast...", sagte ich zu ihr. Es war jeden Tag auf's Neue ein kleiner Kampf für sich, meine Tochter davon zu überzeugen ihre Medikamente einzunehmen und es zerrte an unseren Kräften.
"Bitte Dad, ich will das nicht...", meinte sie mit Tränen in den Augen. "Lara... Bitte... Du weißt, dass ich nur dein Bestes will... Ich will nicht, dass du krank bist oder leidest... Bitte, mach es uns beiden nicht noch schwerer...", flehte ich sie an. "Aber es wäre doch für alle besser, wenn ich sterben würde...", flüsterte sie.
Ich war geschockt und zog sie sanft, aber auch fest in meine Arme. "Sag sowas nicht... Ich liebe dich meine Kleine!", erwiderte ich. "Aber du bist traurig wegen mir und hast nur Sorgen und Papa ist nur noch unterwegs seit ich krank bin...", sagte das kleine Mädchen in meinen Armen. "Ich bin nicht traurig wegen dir, sondern wegen deiner Krankheit. Weil du leiden musst. Weil du das nicht verdient hast. Aber ich wäre ohne dich noch so viel trauriger! Bitte mein Schatz, nimm deine Medizin...", meinte ich mit Tränen in den Augen.
"Nagut, aber nur für dich", lächelte sie. Sie war so stark... Selbst in dieser Situation ein Lächeln auf den Lippen.
"Ich muss nochmal runter ins Studio... Ich habe gerade einen Gast aus London da... Versuch noch ein bisschen zu schlafen! Übrigens hat Papa vorhin angerufen und nach dir gefragt. Ich wollte dich aber nicht wecken. Vielleicht möchtest du ihn ja jetzt zurückrufen und ein bisschen mit ihm reden?", warf ich ein, nachdem wir noch ein wenig gekuschelt hatten. Lara nickte nur. "Bis später, Mausi. Ruf an, wenn du etwas brauchst", verabschiedete ich mich von ihr und machte mich auf den Weg zurück in den Keller.
Noch immer standen mir die Tränen in den Augen, doch ich wischte sie schnell weg. Ich wollte nicht, dass ein überhebliches Arschloch eine Angriffsfläche bekam... Ich hoffte bloß, er hatte wirklich ein bisschen gearbeitet. Mit festen Schritten kam ich dem Studio immer näher, wurde aber von sanften Tönen gestoppt.
"Nobody sees,
Nobody knows,
That I have a secret
Behind closed doors!
That's how it is!
It never changes!
Nobody thinks that I can get hurt"Völlig überrascht blieb ich im Flur stehen. Waren der Sänger dieser liebevollen, traurigen Melodie und das kaltherzige Arschloch in meinem Studio wirklich die selbe Person? Unsicher öffnete ich die Tür und sofort verstummte Harry. "Das war gut", bemerkte ich. "Oh, nein, das ist nichts... Das habe ich vor einiger Zeit geschrieben, aber es wird nicht an die Öffentlichkeit dringen...", erwiderte er. "Aber warum nicht? Das ist genau das, was wir brauchen! Ehrlichkeit, Gefühl... Was spricht dagegen?",fragte ich. "Es wird nicht veröffentlicht und damit basta! Das passt einfach nicht zu mir!", schrie er schon fast.
"Beruhige dich! Warum passt es nicht zu dir? Es spricht dir so sehr aus der Seele, das habe ich gehört!", meinte ich. "Es geht niemanden etwas an, okay?! Selbst mein Management sagt das!"
"Du hast ihn schon aufgenommen?", fragte ich verdutzt. "Lange her, aber ja! Können wir das Thema jetzt bitte einfach abschließen! Wir haben ein Album zu produzieren! Und durch die Telefonate und deine Abwesenheit schon genug Zeit verloren!", antwortete der Sänger giftig. "Wäre es nicht wirklich wichtig gewesen, hätte ich anders gehandelt! Aber was verstehst du schon von einem wirklich harten Leben? Du bist doch bloß auf Partys unterwegs und schleppst irgendwelche Frauen ab! Zwischendurch nochmal ein paar verschissene Lieder aufnehmen und das war's! Aber das wahre Leben ist anders! Also hör auf mir etwas vorzuwerfen, bloß weil du etwas nicht verstehst, das ist nicht fair!", erwiderte ich und damit war für mich das Thema durch.
*Harrys POV*
Den restlichen Nachmittag arbeiteten wir mehr oder weniger friedlich miteinander. Louis erzählte mir von seinen vielen Ideen und ich ihm von meinen wenigen. Er ging total auf in der Musik, das faszinierte mich.
"Warum schreibst du so wenig über deine eigenen Gedanken und Gefühle?", fragte er allerdings irgendwann. "Ist doch egal!", antwortete ich. "Bitte Harry, block doch jetzt nicht wieder so ab! Das bringt keinem von uns was! Ich habe dir gesagt, dass Musik von Herzen kommen muss! Und eigentlich weißt du das doch sogar! Dein erstes Album war so schön gefühlvoll und persönlich! Wo ist dieses Potenzial hin?!", hakte der Produzent weiter nach.
"Du siehst Potenzial in mir?", stellte ich verdutzt eine Gegenfrage. "Natürlich Harry! Du bist kein schlechter Sänger! Bloß weil ich dich charakterlich total verabscheue, heißt das nicht, dass ich dich als Musiker nicht respektiere! Du hast eine einzigartige Stimme, mit der du so viel erreichen könntest, aber du nutzt sie nicht! Deine unpersönlichen Songs machen dir alles kaputt!", erwiderte er.
"Wow, äh danke! Damit hatte ich nicht gerechnet... Für alle anderen war ich immer nur die Geldquelle...", erzählte ich ihm ehrlich und wunderte mich über mich selbst. "Das tut mir wirklich leid, Harry! So sollte es nicht sein, aber man sollte auch wirklich nicht so gleichgültig wie du bei deiner Musik sein! Denk bitte darüber nach! Deine Musik muss ehrlicher werden!", erklärte der Produzent.
"Versteh doch einfach, dass das nicht geht! Wir sehen uns morgen!", rief ich und verließ wütend den Raum.
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Von Minze, Schoki und anderer Magie~ Larry Stylinson
FanfictionHarry Styles, dem sein Ruf als partysüchtiger Herzensbrecher und Womanizer vorauseilt, wird von seinem Management in ein Tonstudio auf dem Land geschickt, um dort endlich neue Musik zu produzieren. Louis Tomlinson ist Produzent, Songwriter und Tourm...