Chap VII

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*Harry's POV*

Wehmütig blickte ich aus dem Fenster der Terassentür und beobachtete, wie eine Hasenmutter mit ihren Jungen über das Gras hoppelte. Sie hatte ihre Ohren permanent gespitzt und war auf der Hut vor möglichen Feinden. Plötzlich packte sie die Kleinen am Nacken und verschwand mit ihnen in ihrem Bau. Kurz darauf erblickte ich einen Greifvogel am Himmel.
Ironisch lachte ich auf. Auch ich fühlte mich am Nacken gepackt, doch im Gegensatz zur Hasenmutter machte mein Management das nicht zu meinem Schutz. Sie hatten mich in der Hand wie eine leblos Marionette und ich war wehrlos. Tränen sammelten sich in meinen Augen. Warum war ich nur so unglaublich naiv gewesen? Warum hatte ich nichts hinterfragt? Wie sollte ich jemals wieder ein normales Leben führen? Ich konnte doch nicht mal mehr richtig mit meinen Mitmenschen umgehen. Ich konnte keine Bindungen eingehen, hatte kein Vertrauen in andere, ich war einfach ein emotionales Wrack. Ich wollte einfach wieder ich selbst sein, doch ich hatte mein wahres Gesicht viel zu lange versteckt.
Je länger und je weiter man sich in eine Lüge verstrickte, desto mehr wurde sie zur Wahrheit. Immer mehr glaubte man selbst genau das, was man erzählte, was man vorgeben musste zu sein.

Meine Mutter hatte immer recht gehabt, die falschen Menschen konnten dich komplett verändern, im Negativen. Ich hoffte nur, sie hatte auch mit dem Rest recht...
"Eine einzelne Person kann dich aus jeder schlimmen Situation führen, wenn es die richtige Person ist", sagte sie in jeder dunklen Zeit meiner Kindheit zu mir.
"Bitte lass Louis diese eine Person sein", hauchte ich.

*Louis POV*

Nachdenklich betrachtete ich Harry. Wie konnten wir ihm bloß helfen? Wie gebannt schaute er aus dem Fenster, beteiligte sich nicht an unserem Gespräch. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie er sich fühlte, war immer frei und eigenständig gewesen. Erst als sich eine große Träne ihren Weg über seine Wange bahnte, begriff ich wirklich, wie sehr er darunter litt, wie sehr es ihn zerstört hatte. Es tat mir im Herzen weh, ihn so gebrochen zu sehen, obwohl ich ihn ja kaum kannte. Niemand hatte es verdient, so behandelt zu werden.

"Bitte lass Louis diese eine Person sein", hörte ich ihn flüstern. "Was?", fragte ich verwirrt und in meinem Magen zog sich etwas schmerzhaft zusammen. Was sollte das bedeuten? "Mum hat immer zu mir gesagt, dass eine Person dir immer helfen kann, wenn es die richtige ist", erklärte er leise. Einen Moment war es komplett still im Raum, bevor meine Tochter von meinem auf Harrys Schoß kletterte. "Sie scheint sehr klug zu sein. Hab' keine Angst, mein Dad ist ein suuuper Helfer. Er schafft das bei mir immer, dann wird das bei dir auch kein Problem sein", meinte das kleine Mädchen und umarmte den großen Lockenkopf. Ich war in diesem Augenblick unglaublich stolz auf sie, noch mehr als sonst. "Danke, Lara. Das bedeutet mir viel", erwiderte der Grünäugige und legte seine Arme vorsichtig um den zierlichen Körper.

"Wirklich süß, wie sanft du mit Kindern umgehst, Harry!", meinte Niall und schaute dann zu mir, "Das kann nicht jeder!" Ich verdrehte meine Augen. "Nicht jetzt, Niall! Das ist definitiv der falsche Zeitpunkt!", entgegnete ich etwas strenger, doch mein bester Freund ließ sich nicht beirren. "Aber ich habe doch recht! Das hast du...", setzte er an, um sich zu verteidigen. "Mitkommen!", unterbrach ich ihn und machte mich auf den Weg nach oben, wo ich in der Küche auf ihn wartete.

"Sag mal, Niall, geht's noch? Ich dachte, wir hätten das geklärt?! Keine dummen Kommentare solange Lara in der Nähe ist!", sagte ich sauer. "Trotzdem weißt du ganz genau, dass ich recht habe! Selbst ein quasi Fremder geht zärtlicher mit deiner Tochter um als dein eigener Freund! Mal davon abgesehen, dass er sowieso fast nie da ist!", warf der Blonde ein. "Es ist sein Job! Es geht eben nicht anders! Und die Entfernung hat die beiden eben entfremdet!", stritt ich seine Argumente ab.

"Hörst du dir selbst eigentlich mal zu?! Vater und Tochter entfremden sich? Das ist doch kompletter Mist! Eigentlich müsste das Gegenteil geschehen, weil sie die gemeinsame Zeit umso mehr genießen würden! Und früher hat er es schließlich auch geschafft, jede Woche hier runter zu kommen, bevor ihr Lara adoptiert habt. Immerhin ging es ja ums Feiern! So extrem herrschen diese Umstände doch erst, seit ihr erfahren habt, dass eure Tochter krank ist! ", schrie Niall jetzt schon fast.

Es tut mir sooo leid, dass ich mich schon wieder so lange nicht gemeldet habe... Dafür gibt es heute ein Doppel-Update!  Ich muss das nächste Kapitel nur noch schnell abtippen, es ist bereits fertig vorgeschrieben.

Für diejenigen, die es interessiert:
In letzter Zeit hat sich bei mir einiges geändert... Ich bin jetzt auf einer neuen Schule, wo ich mich zunächst mal eingewöhnen musste. Außerdem haben wir zur Zeit Klausurenphase. Eigentlich müsste ich lernen, aber da ich weiß, wie lange ihr kein Kapitel mehr zu lesen bekommen habt und wie beschissen es ist, ewig darauf zu warten, habe ich beschlossen zuerst die fertigen Kapitel abzutippen.
Wenn ihr näheres wissen wollt, fragt mich einfach.

Ich würde mich übrigens sehr freuen, wenn ihr ein paar Votes und Kommentare da lasst, dann weiß ich, ob es euch gefällt und was ich verbessern kann und soll.

Von Minze, Schoki und anderer Magie~ Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt