Überfordert betrachtete Leon, das im Schlaf schreiende Mädchen. Er hatte nie jemanden als Begleitung gehabt, der schrie. Zögernd kniete er sich direkt neben Lena. Ihr Schrei hörte auf. Leons Blick wanderte über ihren Körper. In der Hand hielt sie ein Messer. Wie war es dahin gekommen? Leons Auge zuckte. Würde sie ihn angreifen, wenn er sie wecken würde? Er wollte es nicht riskieren, genauso wenig wollte er allerdings, dass sie sich weiter quälte. Er schüttelte das Mädchen an den Schultern und wich das Messer aus, was ihn knapp verfehlte. Lena starrte ihn entschuldigend an. "Du hast schlecht geschlafen. Ist alles gut?", die Frage kam ziemlich schnell aus seinem Mund. Sie zog verwirrt die Augenbraue hoch. "Ja, denke schon. Gehts dir gut oder hat dich das Messer erwischt?", die Gegenfrage kam schnell. Er schmunzelte. "Ich steh zwar nicht so drauf, wenn man mich abstechen will, aber ich nehm was ich bekomme", seine Stimme triefte vor Sarkasmus. Lenas Augen weiteten sich und sie drehte ihren Kopf hastig weg. Diese seltsame Stimmung wurde durch ein lautes Knallen unterbrochen. Leon und Lena sprangen beide auf die Füße. Dabei rutschten dem Mädchen die Jacken vom Körper. Leons Blick glitt von dem Qualm in der Ferne zum Mädchen neben ihm. Ihre Augen waren weit geöffnet, sie griff nach den Jacken und ihr Blick glitt zurück zu der Ferne. "Was ist das? Die Polizeistation?", fragte Leon nachdenklich.
"Nein", murmelte Lena. Sie drückte Leon seine Jacke zurück in die Hand. Leon erstarrte und sah verwundert in seine Hand. Er war überrascht, da er auf Lena wenig geachtet hatte. Sie warf sich ihre eigene Jacke über und griff nach ihrer Ausrüstung. Leon folgte ihr hastig. Sie sprinteten die Treppe runter. Lena war so abwesend, dass sie gar nichts mehr bemerkte. Leon griff nach ihrer Jacke am Rücken und zog sie zu sich, während ein Zombie von der Treppe fiel. "Bleib stehen! Willst du dich umbringen?", fragte Leon gestresst. Sie sah in seine Augen. Ihre Sorge um das Gebäude verpuffte. "Es ist nur eine normale-", begann Leon. "Das Gebäude neben der Polizeistation ist das Haus in dem ich groß geworden bin und dort sind Unterlagen von... von meinem Job. Wir müssen dahin!", raunte sie. Er war wenig Begeistert auf den Wunsch des Mädchen einzugehen. Jedoch wollte er auch, dass die Sorge aus ihrem Blick verschwand. "Okay. Los", seine Stimme war tiefer als sonst, als er diese Worte sagte.
Lena sprang förmlich von der Ducati. Sie riss sich den Helm vom Kopf und lief auf das inzwischen brennende Gebäude zu. Leon war genervt, dass sie sich wie ein trotziges Kind benahm. Sie blieb stehen. Wie als hätte Leon ihre Gedanken gelesen, stellte er sich ihr in den Weg. Sie wollte an ihm vorbei. Lena selber hatte keine Ahnung, was sie so fühlen ließ. Ihre Gedanken waren wie abgeschalten und sie handelte alles andere als logisch. Das einzige was ihr Sorgen machte war der Fakt, dass das Haus in dem sie groß geworden war, sowie einige Akten vom Umbrella nun im Flammen standen. Lena wollte sich an dem Größeren vorbei drücken. Doch Leons Arm lag um ihren Oberkörper um sie an Ort und Stelle zu behalten. "Was dir auch immer da drinnen Sorgen bereitet, in die Flammen reinzugehen ist selbstmord", fauchte er. "Weißt du was auch Selbstmord ist? Alleine gegen hunderte von Zombies zu kämpfen", fauchte sie zurück und versuchte erneut aus seinem Gruff zu kommen. Er verdrehte die Augen. "Du bist Lebensmüde", meinte er. "Vielleicht, du aber auch", sie versuchte schon zum dritten Mal dagegen anzukämpfen. "Ich beschütze eine ganze Stadt, du nur deine Erinnerungen", seine Stimme war ernst. "Ich habe mehr wissen über Umbrella, als du je haben wirst. Also leck mich!", mit diesen Worten löste sie sich und rannte direkt in die Flammen rein.
Lenas Herz klopfte immer noch viel zu schnell, als sie unbeschadet durch die Flammen gerannt war. Sie hörte Leons besorgte Rufe. Ihr Herz zog sich zusammen. Auch wenn sie nach wie vor fand, dass Leon ein von natur aus genervter Mensch war. Die Streiterein waren für Lenas introvertierten Seele anstrengender als ein Ausdauerlauf, obwohl sie gerne mit dem Jungen stritt. Doch die letzte Stunde war anders, als der bisherige Tag. Sie schnalzte mit der Zunge und drehte sich um die eigene Achse. "Ich belebe dich nicht wieder, wenn du an einer Raucherlunge stirbst", maulte Leon. Er war hinter ihr aufgetaucht. "Ich rauche nicht", meinte sie und trat auf die Treppe zu. "Aber hier ist genug rauch für 30 Raucher", Leons Stirn war gerunzelt, als er versuchte Umrisse zu erkennen. "Ich lasse dich liegen, ich schwöre", meinte er. Lena blickte kurz zu den Älteren. "Viel Spaß. Ohne mich wirst du hier eh nicht raus kommen", meinte sie und trat auf die erste Stufe. Sie knackte gefährlich."Bricht dir nicht das Bein", meinte er trocken. Er konnte es echt nicht lassen, einen Kommentar nach dem anderen von sich zu geben. "Hat man dich als Kind mal fallen gelassen oder so?", Lenas Frage kam so plötzlich, dass Leon verwirrt aufsah. Das Mädchen drehte sich jedoch wieder um und stieg die Treppen hoch.
Während Leon hustend versuchte hinterher zu kommen, hatte Lena bereits alles gerettet, was noch zu retten war und das war erstaunlich wenig. Gerade als sie wieder runter wollte, krachte die Treppe zusammen. "Tja, dann ab durchs Fenster", Leons Begeisterung war in seiner Stimmer zu hören. "Ich schlage die Feuerleiter vor", Lenas Stimme war rau vom Husten. Zu Zweit kletterten sie die Leiter runter und ließen sich auf den Boden fallen. Hustend hielten sie sich den Bauch. Es war bereits dunkel geworden und nur das Feuer erhellte die Umgebung. "Mach das nie wieder", die Stimme des Agenten war rau. Gänsehaut kroch über den Körper des Mädchens. "Hast du dir etwa Sorgen gemacht?", fragte sie spöttisch. Er drückte seinen Zeigefinger gegen die Stirn des Mädchens. "Jetzt bist du die, die als Kind auf den Kopf gefallen ist", meinte er. Lena kicherte kurz und sah in den Himmel. "Ich habe nicht vor, erneut in ein brennendes Gebäude zu rennen. Ich hab nur ein paar Unterlagen gebraucht. Das Haus ist mir egal", mit der Ernsthaftigkeit wie sie das sagte, ließ Leon ruhiger werden. (Ergibt der Satz Sinn? Vermutlich nicht)
Leon beobachtete nun zum zweiten Mal an diesem Tag, wie Lena friedlich schlief, mit seiner Jacke als Decke. Er hatte es geschafft, ein leerstehendes und ohne Zombies gefülltes Gebäude zu finden. Kaum hatte Lena sich auf das alte Sofa gesetzte, war sie ins Land der Träume gedrivtet. Leon hoffte, dass er weitere Seiten des Mädchens kennenlernen wird. Er fand sie interessant und noch immer konnte er nicht glauben, dass er das erste Mal glücklich ist, nicht alleine auf einer Mission zu sein sondern ein Anhängsel zu haben. Lena drehte gerade ihren Kopf zur Seite. Seine Augen waren auf das schlafende Mädchen gerichtet. Morgen würden sie das erste Mal in Richtung Umbrellalabor gehen.
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Sorry :) Ich weiß, dass das Kapitel kurz ist, aber besser wie gar keins lol
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𝕊𝕖𝕔𝕣𝕖𝕥 𝕃𝕠𝕧𝕖 // (Leon S. Kennedy x oc)
FanfictionLena ist die "Neue" im Team. Nachdem sie von Jill Valentine gerettet wurde und in die Hände von Leon übergeben wurde, erlebt sie ein Abenteuer nach dem anderen. Leon war am Anfang etwas genervt von seinem "Schützling", er hasst es, auf ein weiteres...