Verstört stand ich mindestens fünf Minuten in meiner Ecke, bis ich mich irgendwann dazu aufraffte, meine Klamotten zu nehmen und mich anzuziehen. Zum Glück befand sich nur ein kleiner Riss in meinem T-Shirt, der nicht weiter auffiel.
Was zum Teufel war passiert..? Das war ja noch um einiges schlimmer, als der Moment, in dem ich Yoongi umarmt hatte. Dieses Arschloch hatte so hungrig auf meine Lippen geguckt, als ob er mich unbedingt küssen wollte. Was auch immer das für ein Spiel war, ich würde ganz sicher nicht drauf eingehen.
Vielleicht testete er, ob ich noch etwas für ihn empfand. Wenn dem so war, musste ich ihn dringend vom Gegenteil überzeugen! Selbst wenn meine Knie weich wurden, wenn er mir so nah kam, musste ich das trotzdem vor ihm verbergen. Bestimmt war er frustriert gewesen als ich mit 'Natürlich nicht' geantwortet hatte. Der Dummkopf dachte, er könnte mich einfach so um den Finger wickeln.
Allerdings.. Hätte ich seiner Meinung nach Ayanas Worten folgen sollen? Sicher nicht! Er wollte bis vor kurzem gar nichts mit mir zu tun haben und soweit ich auf dem neusten Stand war, fand er mich ziemlich abturnent. Oh man, ich war ihm noch nie so nahe gewesen.. Oder eher gesagt seinem Gesicht, schließlich hatte ich seine Brust schonmal an meiner Wange gespürt.
Frustriert schlurfte ich also zurück bis zu meinem Zimmer und setzte mich auf mein Bett, auch wenn ich Namjoon in der Dusche hören konnte und Jin sich schnell anzog, als er mich sah.
"Ihr habt euch wohl vertragen.", stellte ich fest und lächelte schief. Mein Mitbewohner nickte glücklich, merkte aber trotzdem schnell, dass etwas nicht stimmte.
"Yoongi hat erst meine Sachen geklaut und mich nackt in der Dusche zurückgelassen, dann hat er mich angemotzt und anschließend war er mir so nahe und hat mich angeguckt, als ob er mich küssen will."Kurz überlegte ich.
"Das mit dem Angucken war, nachdem ich ihm klargemacht hatte, dass er bloß nach Gründen sucht, um mich zu hassen. Das hat ihn irgendwie aus dem Konzept gebracht."
Jin hörte mir aufmerksam zu und rieb sich das Kinn.
"Das klingt ganz nach dem Fall, er steht total auf dich und kann sich kaum noch zurückhalten, kommt aber nicht damit klar."
"Ach Jin.. Du hättest ihn damals in der Schule erleben sollen. Er hat mich gehasst und tut das immer noch.""Vielleicht redest du dir das auch einfach ein und siehst nicht die Zeichen. Menschen ändern sich und in dem jungen Alter wusste er bestimmt nicht, was er will."
Ich schluckte und ignorierte das leichte Kribbeln in meinem Bauch. Langsam schüttelte ich den Kopf und zog meine Beine an mich heran. Das machte keinen Sinn. So wenig Sinn, dass ich sogar belustigt schnaubte.
"Ich bin froh, wenn das Arschloch nichts von mir will."Als nächstes kam Namjoon aus der Dusche und sah uns ohne Brille ziemlich verloren an. Jin reichte sie ihm aber, sodass er mich erkannte und vergaß, überhaupt sein T-Shirt anzuziehen.
"Jin meinte du datest einen meiner Studenten. Yoongi."
Vollkommen verwirrt wandte ich mich meinem Mitbewohner zu, der bloß mit den Schultern zuckte. Aber gut zu wissen, dass ich nicht alle Vorlesungen mit Yoongi hatte."Eigentlich ist das Gegenteil der Fall.", erwiderte ich und nun war Namjoon verwirrt. Oh man, für einen Dozenten war er manchmal echt ziemlich dumm.
"Das kann dich doch freuen. Dann seid ihr die einzigen, die hier ficken."
Okay, solche Wörter warf ich sonst nicht einfach in den Raum, aber ich war wohl einfach frustriert und verwirrt von Yoongi."Da muss ich sogar was neues erzählen! Wir haben heute das erste Mal Doggy ausprobiert und es war echt geil.", erzählte Jin mir und betonte die letzten Worte so, dass ich losprustete. Namjoon hingegen sah weg von uns beiden und rieb sich verlegen die Stirn, ehe er sich dazu entschied zu gehen.
"Ich weiß nicht, ob es so gut ist, wenn ihr Sachen immer.. Nun ja, auf diese Weise klärt.", wandte ich mich Jin zu, doch er schüttelte eifrig den Kopf.
"Wir haben wirklich lange geredet vorher. Über alles. Ich werde vorsichtiger sein, dafür geht er mit mir in der Stadt nebenan essen, damit wir auch in der Öffentlichkeit zusammen sein können."
Irgendwie wusste ich, dass dieser Vorschlag wahrscheinlich von Namjoon kam, behielt das aber für mich und freute mich für meinen Mitbewohner.[...]
Samstagabend und am Sonntag entspannten Jin und ich bloß in unseren Zimmern, allerdings ging er einmal mit Namjoon essen. Ich hingegen blieb in meinem Bett liegen und dachte nach. So viel, dass ich irgendwann Kopfschmerzen bekam und die Fenster weit aufriss, um Luft zu bekommen. Ich traute mich kaum nach draußen, weil ich Yoongi nicht begegnen wollte. Ich hatte meine Gefühle nur noch so halb unter Kontrolle, was meiner Meinung nach aber auch verständlich war. Wenn der Typ mich so anglotzte..
Trotzdem würde ich niemals in alte Muster verfallen und ihn stalken oder sonstiges. Das war nun wirklich weit über alle Grenzen hinaus und wenn dann würde ich im Stillen vor mich hin leiden und mich anstrengen, mir keine Hoffnungen zu machen. Das war alles seine Schuld! Er hätte mich wegstoßen können. Weg von mir gehen können. Doch stattdessen hatte er mich im Laufe von zwei Tagen einmal umarmt und einmal dumm auf meine Lippen geguckt. Das war viel mehr, als in fünf Jahren Schule.
Irgendwann hielt ich mir nur noch ein Kissen aufs Gesicht, versuchte einzuschlafen und hoffentlich nie wieder aufzuwachen. Ich hatte dieses Gefühlschaos satt.
Das Kapitel ist ziemlich boring also kommt gleich noch eins hinterher😌
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Still falling for you || Yoonmin
FanfictionJimin hofft endlich auf einen Neuanfang. Neue Uni, ein neuer Mitbewohner, neue Freunde und ein Job als Busking Tänzer in Hongdae. Doch der wird ihm verwehrt, als plötzlich sein Jugendschwarm Yoongi an seiner Uni auftaucht und sein Leben ganz schön...