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Hier waren wir nun also. Die Sonne schien, aber es war nicht zu heiß, sodass wir nebeneinander entspannt über den Strand schlendern konnten. Yoongi ging auf der Seite, die zum Meer hinzeigte und sah nachdenklich dort hin. Ich wusste, dass er überlegte, was er sagen sollte und wollte fast selber anfangen zu reden, als er anscheinend die richtigen Worte gefunden hatte.

"Es war das dümmste von mir, dich einfach weg zu schicken. Danach habe ich mich so schlecht wie noch nie zuvor gefühlt und hatte Angst, dass du nicht nach Italien mitkommen würdest. Ich hatte fast überlegt, nicht zu gehen, damit ich dich wiedersehe und mit dir reden kann, aber du bist ja zum Glück hier.."

Er machte eine kurze Pause und leider ließ die Sonne ihn so aussehen, als ob er leuchtete. Mit dem blonden Haar, wie ein Engel. Es war mir egal, dass ich ihn gerade anstarrte und wahrscheinlich dachte er, ich sah auch auf das Meer hinter ihm hinaus.

"Als ich dich in den Armen von dem anderen Typen gesehen habe, wusste ich, dass ich das niemals aushalten könnte. Ich.. will dich für mich haben, egal wie egoistisch das klingt. Meine Familie ist mir wirklich wichtig, aber ich werde nicht weiter wie ein braver Hund das tun, was mein Vater mir sagt, egal wie viel Angst ich davor habe. Ich werde dich nie wieder einfach von mir wegstoßen, denn das hast du einfach nicht verdient."

Schluckend wandte ich meinen Blick von ihm ab und sah auf den Sand unter meinen Füßen, während ich ihn einfach reden ließ. Mein Herz klopfte und ich war vermutlich mal wieder rot.

"Also..", begann er und blieb stehen. Als sich seine Hand um meine schloss, bekam ich Gänsehaut. Es war gerade alles viel zu gut, um wahr zu sein, weshalb ich Angst hatte, es zu glauben. Aber ich wollte es so sehr.

"Ich entschuldige mich bei dir. Es tut mir so leid und ich verstehe, wenn du mir nicht verzeihst. Du hast jemanden verdient, der deine Gefühle nicht wegen seinen Ängsten verletzt, oder dich am besten niemals verletzt. Das habe ich bereits versäumt, aber ich will daraufhin arbeiten, jemand zu sein, dem du verdienst."

Tränen stiegen mir in die Augen und ich guckte auf unsere Hände, von denen Yoongis so viel blasser und größer war. Sein Daumen streichelte meinen Handrücken und plötzlich hatte ich das Gefühl, dass wir doch noch eine Chance hatten.

"T-tut mir leid, dass ich gestern so.. durchgeknallt war. Und danke, dass du mir geholfen hast.", flüsterte ich und sah auf, als sich die andere Hand auf meine Wange legte.
"Das war selbstverständlich."
Seit wann konnte er so sanft reden? So verdammt sanft, dass es mich einlullte und mir das Gefühl vermittelte, dass alles gut werden konnte.

"Ich verzeihe dir."
Mit diesen Worten überraschte ich mich selber, doch sie waren die Wahrheit. Ich wollte trotz all der Dinge mit denen er mich verletzt hatte, dem zwischen uns eine Chance geben. Es fühlte sich wie das richtige an und ich vertraute ihm, dass er das nicht wieder zerstören würde.

"Aber du hast mich wirklich verletzt, als du mich weggeschickt hast.", sagte ich hinterher und bekam ein verstehendes Nicken als Antwort.
"Natürlich habe ich das. Das dümmste, was ich je getan habe."
Dass er sich das eingestand, bedeutete mir viel und so atmete ich tief durch, extrem erleichtert, dass wir das endlich geklärt hatten.

Als er mich in seine Arme zog, ließ ich das einfach zu. In den Armen von niemand anderem konnte ich mich so wohl fühlen und niemand anderes hatte mich so verletzt. Aber.. Liebe war schließlich stärker als Hass, richtig? Liebe war allerdings auch ein großes Wort und ich wusste nicht, ob ich sowas für das zwischen uns bereits verwenden konnte.

"Fuck, ich habe es überhaupt nicht verdient, jetzt hier mit dir zu stehen.", schimpfte Yoongi und drückte mich nur noch fester an sich, was mir ein Lachen, trotz der Träne an meiner Wange, entlockte. Es gab wirklich so viele Gründe, wieso er das nicht verdient hatte. Und doch wollte ich jetzt nichts anderes, als mit ihm zusammen zu sein.

Irgendwann lösten wir uns wieder voneinander und er behielt beide Hände an meinen Oberarmen.
"Damals in der Bücherei, als ich gesagt habe, ich hatte Angst, Gefühle für dich zu entwickeln? Das stimmte nicht ganz. Ich hatte Angst vor meinen Gefühlen für dich."

Träumte ich gerade? Ich konnte nicht glauben, dass er mir das gestand, obwohl ich es natürlich gehofft hatte. Mein Herz klopfte und ich musste den Augenkonta

Still falling for you || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt