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Auf dem Weg zurück zur Uni konnten Yoongi und ich nicht die Finger voneinander lassen. Jin unterhielt sich deswegen lautstark mit dem Taxifahrer, der an sowas schon gewöhnt zu sein schien. So fühlte ich mich auch nicht ganz so schlecht, als ich mich von dem Blonden förmlich aufessen ließ. Er schmeckte nach Alkohol, doch das tat ich wahrscheinlich auch.

Auf dem Hintersitz eines Taxis rumzumachen hatte irgendwie etwas romantisches an sich, auch wenn ich nicht wusste, ob das zwischen uns nur körperlich oder auch mit Gefühlen verbunden war. Doch.. Yoongi hatte gesagt, Küssen hatte mit Gefühlen zu tun. Er fühlte wirklich etwas für mich!

Mit der Erkenntnis küsste ich ihn nur noch verlangender und ignorierte, dass ich nicht mal angeschnallt war. Mein Herz klopfte und ich hatte wohl einen der schönsten Glücksmomente meines Lebens. Das musste Jin aushalten, schließlich zeigte er mir auch nur zu gerne sein Glück mit Namjoon.

Erst als wir anhielten löste ich mich zögernd von Yoongi und kramte etwas Geld aus meiner Tasche, um den Fahrer zu bezahlen. Dann gingen wir gemeinsam zur Uni und Yoongi legte einen Arm um mich, was das Kribbeln in mir nur noch mehr anschwellen ließ. Verdammt, ich war immer noch genauso verliebt in ihn, wie damals.

"Ihr beide verzieht euch schön in Yoongis Zimmer.", hörte ich irgendwo im Glücksnebel Jin sagen und ging einfach weiter mit Yoongi, bis wir an seiner Zimmertür ankamen. Mit einem Lächeln trat ich in sein Zimmer, wartete bis er die Tür geschlossen hatte und wurde gleich wieder von ihm in einen Kuss gezogen.

Ich küsste Yoongi. Ich hatte Yoongi jetzt bestimmt schon 10 mal geküsst, doch jedes Mal musste ich es erneut realisieren. Wir waren beide so betrunken, dass wir durch den Raum stolperten und das ein oder andere von seinem Schreibtisch warfen, bis wir an seinem Bett ankamen. Ich drückte ihn dort rauf und kletterte auf seinen Schoß, so wie bei der Party.

Ich spürte, wie die Spannung zwischen uns immer stärker wurde. So stark, wie sie es noch nie zuvor gewesen war. Das machte mich so aufgeregt, dass ich stark nach Luft schnappte, als wir uns voneinander lösten. Yoongi striff sein T-Shirt ab und sah mich mit geschwollenen Lippen und trüben Augen kann. Nie in meinen ganzen Leben hatte ich es mir je vorstellen können, von ihm so angesehen zu werden..

Mein Blick fiel auf seine leicht definierten Muskeln und erst zögerte ich, doch dann legte ich meine Finger sanft auf die entblößte Haut, die sich extrem weich anfühlte. Durch den Alkohol und die Wärme der Party hatte er geschwitzt, doch es gefiel mir. Sein Geruch gefiel mir und die Art, wie seine Brust durch den Schweiß glänzte.

Fasziniert strich ich ein Stück runter und fuhr dabei über seine Brustwarze, was ihn hörbar ausatmen ließ. Ich merkte auch, dass er mich und meine Berührungen genau beobachtete, doch ließ mich nicht beirren. Sein Bauch spannte sich an, als ich dort angekommen war und brachte Muskeln zum Vorschein, die ich niemals unter seinen Klamotten erahnt hätte.

"Gefällt dir.. was du siehst?", fragte er und es klang so, als ob er sich das ernsthaft fragte. Deswegen beugte ich mich vor und platzierte einen sanften Kuss unterhalb seines Schlüsselbeines, ehe ich "Ja..", hauchte.
"Darf ich?", fragte er als nächstes und legte seine Hände an den Saum meines T-Shirts, was ich nickend zuließ.

So fiel auch sein Blick auf meinen Oberkörper, der deutlich schmaler war, aber dem es auch an Muskeln nicht mangelte. Es war vollkommen still zwischen uns und man hörte nur unseren Atem, als seine Augen sich senkten und mich betrachteten. Ich fragte mich wirklich, was er sich in dem Moment dachte und ob ihm auch gefiel, was er sah.

"Gefalle ich dir?", fragte ich und formulierte so seine Frage etwas anders. Das zeigte wohl auch, dass er sich schon etwas sicherer war, dass er mir gefiel und nur wegen seinem Körper zu fragen brauchte, während ich noch total unsicher in jedem Gebiet war.

"Natürlich, Jimin."
So hatte er auch meine Frage beantwortet, ob er mich wollte. So, als ob es wirklich offensichtlich sein sollte. Vielleicht hatte ich mich einfach nicht getraut, das zu glauben. Überwältigt küsste ich Yoongi wieder und presste mich gegen ihn, als gäbe es kein Morgen mehr.

Er erwiderte den Kuss mit genau der selben Leidenschaft und drehte uns so ruckartig, dass ich erschrocken nach Luft schnappte und mir schwindelig von dem Alkohol in mir wurde. Nun lag ich auf dem Rücken und er beugte sich über mich mit dem Blick, der mir wohl am meisten an ihn gefiel. Trübe Augen von dem Alkohol, doch trotzdem so viel Verlangen in ihnen. Sein Mund stand leicht offen und brachte mich dazu, ihn sofort nochmal küssen zu wollen.

Doch er verharrte über mir und sah mich stumm an, als ob er gerade über etwas nachdachte. Dann stand er auf und ging so schnell von mir weg, dass ich nur verloren da liegen konnte. Wollte er das jetzt plötzlich doch nicht mehr? Mit der Frage im Kopf richtete ich mich unsicher auf.

Yoongi stand vor mir, meiner Meinung nach wie Adonis höchstperönlich und kratzte sich am Hinterkopf. Er sah verzweifelt aus, doch irgendwie konnte ich seinen inneren Konflikt verstehen. Was auch immer er für ein Trauma erlebt hatte, es war sicher nicht so einfach zu überwinden.

"Ich will dich nicht ausnutzen..", lallte er und ließ sich schwankend neben mir auf dem Bett nieder. Seufzend nickte ich, als er wieder zum Reden ansetzte.
"Wir haben keine Zukunft.. Aber alles mit dir fühlt sich sooo gut an!"
Nun schob er seine Unterlippe vor und brachte mich mit seinem kindischen Verhalten zum Lachen. So war Yoongi also richtig betrunken.

"Ich fühle mich nicht ausgenutzt von dir.", versicherte ich ihn und griff nach seiner Hand.
"Außerdem brauchen wir jetzt nicht.. Über die Zukunft nachdenken. Lass uns im Hier und Jetzt leben!"

Still falling for you || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt