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Das Sonnenlicht weckte mich, weshalb ich mir meine Decke über den Kopf zog und leise grummelte. Doch meine Augen öffneten sich langsam, als Geruch von Vanille in meine Nase stieg. So roch mein Bett nicht, als schob ich die Decke von meinem Gesicht und sah mich verwirrt um, während ich mit der Hand über meinen Augen die Sonne abschirmte.

Nur langsam stellte sich mein Blick scharf und in dem Tempo kam auch ein Zimmer zum Vorschein, was mir nur all zu bekannt war. Wieso lag ich in Yoongis Bett, in seinem Zimmer? Ich spürte, wie das Blut in meine Wangen schoss und gleichzeitig mein Herz begann, in Hochtouren zu arbeiten.

Ich war alleine in diesem Bett und konnte auch im Zimmer niemanden erkennen, weshalb ich den Abend Revue passieren ließ. Ich war zu Yoongi gekommen und wir hatten geredet.. Dann hatte ich diesen Blick an ihm ausprobiert und plötzlich hatte er mir einen runtergeholt? Oh mein Gott! Das war alles Jins Schuld, der die verdammten Gläser mit dem Viagra nicht unterscheiden konnte!

Aber daran, dass ich hier auch noch eingeschlafen war, konnte ich mich überhaupt nicht erinnern, dabei war ich nicht richtig betrunken gewesen. Oder?
"Verdammt..", murmelte ich, rieb mir die Stirn und setzte mich auf. Yoongi hatte mich gebeten, mich von ihm fernzuhalten und ich kam einfach so abends zu ihm und ließ die Situation so eskalieren? Aber er hätte mich auch einfach nicht reinlassen können.

"Du bist wach.", sagte mir einem Mal jemand vor mir, sodass ich zusammen zuckte und hoch in Yoongis Augen sah, der gerade das Zimmer betreten hatte. Als ich ihn so anguckte, wusste ich gar nicht, womit ich beginnen sollte. Schuldete ich ihm eine Entschuldigung? Eine Erklärung?
"I-ich wollte das Viagra echt nicht nehmen.", kam es bloß aus mir.

Das Gefühl von seiner Hand an meiner intimsten Stelle tauchte in meinen Gedanken auf, als er mit genau dieser eine Wasserflasche hielt und aus ihr trank. Es hatte sich wirklich verdammt gut angefühlt, wenn auch erniedrigend mit all der Kontrolle, die er so einfach an mir demonstriert hatte. Niemals hätte ich erwartet, die Hand meines Kindheitsschwarmes je an irgendeinem Körperteil zu spüren.

Er wirkte nicht böse und ich konnte auch keine andere schlechte Emotion in seinem Gesicht erkennen, was mich nur noch unsicherer machte. Aber dass ich ihn nicht verstand, war ja keine Neuigkeit mehr.
"Es hat dich aber echt heiß gemacht.", widersprach Yoongi und setzte sich beiläufig neben mich. Es fühlte sich irgendwie falsch an, unter seiner warmen Bettdecke zu sein, während er so vor mir saß.

Schockiert über seine Antwort öffnete ich meinen Mund ein Stück und schloss ihn gleich wieder. Dieser Typ hatte mich gerade.. heiß genannt? Einfach so? Er hatte mich nicht angemotzt, weil wir doch eigentlich nichts miteinander zu tun haben sollten?

"Wie bitte?", piepste ich und zog die nach Vanille riechende Decke wieder über mich, als ob ich mich so vor seinen schamlosen Worten schützen konnte.
"Und dein Vater?", fragte ich vorsichtig nach, sodass seine Miene ihm kurz entglitt und er bitter von mir wegsah, ehe er sich wieder zusammenriss.

"Du hast zu mir gesagt, dass dein Mitbewohner mit einem Dozenten zusammen ist und es für sie noch viel gefährlicher ist."
"Hab ich..? Verdammt, das darfst du niemandem erzählen!"
Oh Gott, ich hatte auch noch fast Jin und Namjoon verraten! Ich musste doch zu viel getrunken haben.

Yoongis Lippen verzogen sich zu einem Schmunzeln.
"Was, wenn doch?"
Erst wollte ich ihm all die Gründe aufzählen, wie das mein Leben ruinieren konnte, als ich merkte, dass er mich bloß ärgerte. So schob ich meine Unterlippe vor und sah von ihm weg, was ihn nur noch mehr lachen ließ.

"Und was hat nun zu deinem plötzlichen Sinneswandel gefühlt, dass du mich hier in deinem Bett schlafen lässt?", wechselte ich das Thema.
"Du bist einfach eingeschlafen, nachdem ich dir einen runtergeholt habe. Es wäre wohl grausam, dich dann noch rauszuschmeißen."
Ich verdrehte die Augen und schob nun entgültig die Decke von mir, da mir darunter zu warm wurde.

"Außerdem hast du mich in meinem Bett liegend die ganze Zeit daran erinnert, wie empfindlich du auf meine Hand reagiert hast und wie du kein Geräusch mehr zurückhalten ko-", begann er zu säuseln.
"Halt die Klappe, Min Yoongi!"

Das einzige, was ich überhaupt nicht erwartet hatte, war dass er mich damit aufzog, wie ich an diesem Abend gewesen war. Wieso war er nicht wütend, frustriert oder traurig? Ich würde nie aus ihm schlau werden, nur von ihm verlegen. Verdammtes Arschloch.

"Hör.. hör auf mit mir zu spielen. Gleich fällt dir wieder dein ganzes Familientrauma ein und du stößt mich wieder von dir weg, so wie du es immer getan hast.", zischte ich also und schluckte direkt danach, weil ich wirklich harsch geklungen hatte. Das sah man auch an seinem Blick,  weil er jetzt bestimmt wieder über alle Gründe nachdachte, die ihn davon abhielten, mich zu mögen.

"Ich glaube, langsam kann ich das nicht mehr.", gab er zu und wirkte fast traurig darüber. Was für ein Arschloch! Ich stand ruckartig von seinem Bett auf, ging zu seinem Spiegel um meine Haare zu richten und anschließend weiter zu seiner Tür.
"Dann tut es mir sehr leid für dich, wenn du mich langsam nicht mehr von dir wegstoßen kannst. Tzz!", sagte ich ironisch und stürmte förmlich aus seinem Zimmer. Er hielt mich nicht auf, was fast noch mehr wehtat.

Still falling for you || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt