Die Hitze hatte uns fest im Griff und wir hechelten inzwischen alle samt vor uns hin. Bis Viktoria stehen blieb.
„Das Signal ist abgerissen" sagte sie. Verfluchte Scheiße dachte ich. Sie drehte sich im Kreis. „Also die Grobe Richtung finde ich" sagte sie dann und ich sah sie an. „Sicher?" fragte Sam sie nickte. Nichts war mehr übrig von den zankenden Geschwistern der letzten Tage.
Dann setzte sich Viki wieder in Bewegung und wir beiden folgten ihr, es war still und keiner sagte etwas, vermutlich hätte auch keiner gewusst was er richtig sagen sollte, wir wussten nur in welche Richtung wir mussten, nicht was uns erwartete und nicht was wir machen würden sobald wir angekommen wären.
Jeder von uns bereitete sich innerlich auf das Schlimmste vor und hoffte das beste, mein Herz klammerte sich daran dass alles nur ein riesiges Missverständnis war und hoffte darauf, dass wir von Taddl empfangen werden würden aber mit jedem Schritt den wir taten schwand diese Hoffnung immer mehr und mehr.
„Mein Akku gibt bald den Geist auf" durchbrach Viki meine Gedanken und ich hätte am liebsten wieder laut los geflucht aber ich hielt den Mund.
„Dann müssen wir nochmal schneller laufen" sagte Sam und begann zu joggen, Viki fiel in sein Tempo ein und ich versuchte hinter her zu kommen.
„Wie weit ist es noch ungefähr?" fragte ich dann vorsichtig. „Ungefähr 15 Minuten Fußmarsch noch" erwiderte Viki und ich atmete Innerlich auf, meine Beine brannten und ich fühlte mich als wäre ich einen Iron Man gelaufen.
Auch war ich durstig und wollte am liebsten eine ganze Badewanne leer trinken. Wenn das so weiter gehen würde, dann würde ich hier jetzt und gleich zusammen klappen und Sam sah aus als würde es ihm nicht besser gehen.
„Man Viki woher nimmst du diese Ausdauer?" hechelte Sam seiner Schwester zu, die immer noch Taufrisch wirkte.
„Im Gegensatz zu euch, verpeste ich nicht meine Lunge und hab jahrelang Leichtathletik gemacht, bis diese Anstaltgeschichte kam" erwiderte sie leicht schnippisch und bog ab auf einen Weg der aussah als hätte würde er nicht oft benutz werden.
„Da!" schrie Sam auf einmal und rannte auf ein Auto zu, dann erkannte ich auch welches Auto das war, unser Mietwagen. „Ich glaube unser Schlimmster Albtraum wird wahr" Viktoria die den Atem angehalten hatte stieß den Satz aus und ich hätte es fast nicht verstanden.
Ich versuchte ins Innere des Autos zu sehen aber der Wagen war gänzlich leer, keine Spuren von irgendwem und es wirkte auch nicht als hätte hier ein Kampf stattgefunden.
Ich atmete zitternd ein. „Wir müssen weiter" beschloss ich und übernahm die Führung, ab jetzt waren wir alle drei noch viel mehr auf der Hut um keine Möglichen Fallen auszulösen, wir liefen etwas Abseits von der eigentlich Straße obwohl man das hier wohl kaum Straße nennen konnte.
Irgendwann stießen wir auf ein maßives Tor. „Was machen wir jetzt?" ratlos, sahen wir drei einander an. „Entweder warten wir bis jemand kommt und schleichen mit rein oder wir finden eine Schwachstelle im Zaun" sagte Sam und er hatte recht, das waren unsere einzigen Optionen anders würden wir wohl nicht ins Innere gelangen.
Also zogen wir los, um das Anwesen herum, das konnte dauern, wenn wir auf das was unsere ‚Oma' gesagt hatte dann wäre das Grundstück riesig.
Der Zaun war Meter hoch und wir fokussierten uns auf irgendwelche Lücken am Boden durch die sich einer von uns hätte durch quetschen können aber so schnell fanden wir keine, wir wanderten ewig stumm durch die Pampa um diesen Scheiß Zaun herum.
Langsam verließ mich der Mut und ich hätte am liebsten geheult vor Verzweiflung aber das hätte uns ja auch nicht weiter gebracht. Ich fragte mich nur was wir getan hatten um das zu verdienen.
Warum waren wir ständig in so einer scheiße und warum konnte ich jetzt nicht bei Taddl sein.
Ich schloss für einen Moment die Augen, stellte mir seine Augen vor dem inneren Auge vor, stellte mir ihn vor, versuchte mich an die Details zu Klammern, versuchte mich an ihn zu Klammern, ich wollte sein Herzschlag wieder hören, seine Lache hören, sein Grinsen sehen, mich in seinen Augen verlieren aber all das würde mit verwehrt bleiben wenn wir ihn nicht finden würden, wenn wir nicht einen Weg in dieses Hochsicherheits Grundstück finden würden.
Ich öffnete die Augen, ich war mit einem mal so wütend, wütend auf alles, auf unsere Erzeuger, auf diese doofe Kuh die sich als unsere Oma ausgegeben hatte.
Frustriert trat ich gegen den Zaun und hätte vermutlich auch geschrien, da der Zaun aus massiven Stahl war aber ich trat ins nichts.
„Die haben vergessenen das Fundament des Zauns hier aufzugießen" quietschte Viktoria erfreut.
„Da sollten wir durch passen" pflichtete Sam bei und legte sich flach auf den Boden.
„Ich glaube hier gehen öfter Tiere durchs zumindest ist hier eine Mulde gegraben" stellte er dann fest und begann sich mühsam unter dem Zaun durch zu drücken.
Ungeduldig wartete ich bis meine beiden Geschwister auf der anderen Seite des Zauns waren bis ich mich selber unten durch quetschte.
„Und jetzt?" Viki sah aus als hätte sie eine leichte Schlammpackung genommen und Sam und ich sagen vermutlich nicht besser aus als sie.
Sie klopfte sich etwas ab. „Ich weiß nicht genau" erwiderte Sam ihr und blickte sich um.
„Ich wäre einfach mal gerade aus gegangen" meinte ich dann, ich wartete keine Antwort ab, sonder zog einfach los. Dabei überlegte ich schon wie um alles in der Welt wir wieder hier raus kommen sollten.
„Heb dir den Akku auf" zischte Sam Viki gerade an die versuchte Taddls Handy Signal wieder zu bekommen.
Er hatte Recht, vielleicht bräuchten wir den Akku später zu etwas wichtigerem.
Wir hatten aus Sicherheitsgründen die anderen Handys im Hotel gelassen. Um der alten vor zu spielen wir wäre noch dort, Vikis Handy hatten wir einen Standort Verschleierung drauf gespielt und es zeigte jedem der es orten wollte auch an, dass es im Hotel wäre.
„Ist ja gut" brummte sie jetzt und steckte das Handy in ihre Hosentasche.
Wir liefen schweigend weiter und schlugen uns durch diesen Dschungelartigen Wald, bevor er sich etwas lichtete, den Blick freigab auf ein riesiges Haus und wir blieben stehen.
„Boa" kam es aus Viktoria. Ich sah mich aufmerksam um. Es war hier nur ein Weg der sehr ausgetreten war, er führte rechts von uns hinab.
„Ich würde es da versuchen" nahm Sam mir das ab und lief nach rechts, den kleinen Berg hinab, immer bedacht neben dem Pfad zu laufen.
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Run with the Time|| Taddl x Wavvyboi FF
FanfictionNachdem Simon und sein Bruder Sam in die Anstalt gelangt sind, müssen sie erst mal wieder hinaus. Viktoria wird das kleinere Problem sein, als die Suche nach 109. 100 ist dabei ihre wichtigste Hilfe, allerdings wird dies zur Nebensache als Taddls V...