39

106 14 3
                                    

Wenig später wurde die Türe zu dem Zimmer aufgerissen und zwei Wachleute betraten den Raum, nach ihnen Eleonora.

„Es ist Zeit meine Lieben" flötete sie und blickte und alle etwas abschätzig an. „Jetzt werdet ihr euren Todesmarsch antreten" sie lächelte besonnen.

„Kommt kommt, es ist Platz für alle auf meinem Scheiterhaufen" sie winkte mit der Hand und Widerwillig, erhoben wir uns nach einander, die Wachen legten uns nach und nach Kabelbinder an die Handgelenke an und dann folgten wir unserer zukünftigen Mörderin schweigend.

Keiner von uns verlor ein Wort, nicht einmal Viktoria lies ein vorlautes Wort verlauten.

Die Stille war beinahe drückend wenn sie nicht vom Geräusch unserer Schuhe und Schritte auf dem Boden durch brechen werden würde.

Ich schlich hinter T her, der in seinem Hemd und der verstrubbelten Haaren schon sehr heiß aussah und wenn es ein anderer Zeitpunkt gewesen wäre, wäre ich zu 100 Prozent über ihn hergefallen, aber wir waren gerade dabei uns aus dem Leben zu verabschieden.

Wir liefen wortwörtlich in unser Verderben und nichts konnte Eleonora aufhalten davon uns zu verbrennen.

Als wir nach draußen gelangten war es bereits dämmerig und die Sonne tauchte den Himmel in ein tiefes Orang und ließ auf eine klare Nacht Hoffen.

Vor uns war Holz aufgeschichtet, so wie Scheiterhaufen in den ganzen alten Büchern beschrieben wurden und auf ihm waren fünf Pflöcke angebracht, für jeden von uns einen.

Um uns herum waren inzwischen noch mehr Wachleute und bald wurden wir jeder einzeln zu unseren Pflöcken eskortiert und an jenen fest gebunden.

Es hatte schon fast etwas zeremonielles als sich anschließend alle Wachleute um den Haufen herum versammelten, die Caps ab nahmen und sich dann an den Händen fassten.

Es war nur eine einzige Lücke im gesamten Kreis auszumachen und durch diese trat jetzt Eleonora mit einer Fackel in der Hand, sie brannte und erleuchtet ihr Gesicht.

Sie sah zu uns herauf und dann ihre Wachleute an. „Hier endet es nun, die ganze Nervenaufreibenden Zeit ist jetzt vorbei, für alle von uns! Bis ich eine Würdige Nachfolgerin gefunden habe wird Zeit vergehen, Ungewisse Zeit aber wir werden niemanden haben der uns diese Zeit verkürzt, denn unsere schlimmste Angst, dass die Experimente ans Licht kommen wird sterben. Mit diesen Leuten, wird sie sterben."

Ihre Stimme war Kraftvoll und laut und erhob sich gefühlt über das ganze Grundstück hinweg.

„Nichts und niemand wird uns dann aufhalten können!" schrie sie. Krank wenn ihr mich fragt. Die Frau war krank im Kopf und gehörte definitiv weg gesperrt.

Ihre Anhänger sahen das scheinbar anders, denn es flammte Jubel auf, während ich mich nur fragte wie man so sein konnte.

„Nun meine Freunde, nehmt eure Fackeln herauf und ich werde sie entzünden" sagte sie nun und jeder der Wachleute zog eine Fackel hervor.

Eleonora begann bei allen vorbei zu laufen und mit ihrer Fackel die anderen Fackeln zu entzünden.

Als sie wieder an ihrem Platz angekommen war, reckte sie ihre Fackel gen Himmel und ihre Anhänger taten es ihr gleich. Erst jetzt erkannte ich dass die Anhänger zum Teil auf Frauen waren und kurz darauf nahm ich ein geschocktes einatmen von Links neben mir war.

Sylvain. Ich blickte zu ihm und er starrte nur wie hypnotisiert an einen Stelle. Ich folgte seinem Blick und mir schnürte es kurz die Luft ab. Dort reckte kein anderer als Marius eine Fackel in den Himmel.

Mein Blick verfinsterte sich etwas. Sylvain schien seine Hoffnung auf zu geben, denn er sackte förmlich in sich zusammen.

Er hatte vorhin nicht gesagt mit wem er gesprochen hatte am Telefon aber wenn ich das jetzt kombinierte hatte er seine Hoffnung in jemanden gesetzt der mich einige Male am liebsten hatte tot sehen wollen.

„Das hätte ich dir vorher sagen können" zischte ich leise, in mir keimte Zorn auf, wie konnte er nur so leicht gläubig gewesen sein?

Jetzt richtet Eleonora ihr Wort wieder an uns und zog meine Aufmerksamkeit auf sich.

„Irgendwelche letzten Worte?" wollte sie wissen und ich sah ihr fest in die Augen.

„Ich hoffe du verreckst an deiner Spucke!" spuckte ich ihr förmlich entgegen und sie lachte nur höhnisch, doch nahm ich eine Bewegung aus Marius Richtung war.

„Ich hoffe, dass es schnell geht" murmelte Viktoria Raum hörbar und Sam schien nur ein Stoßgebet Richtung Himmel zu schicken, denn er murmelte etwas unverständliches und jegliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen.

Taddl blickte zu mir und sah dann zu dem Punkt an den Sylvain jetzt starrte.

„Ich hoffe du brennst irgendwann wie unsere Eltern" sagte Sylvain jetzt klar und deutlich. Kurz drauf flog eine Fackel Richtung Eleonora.

Sie sprang zurück, der Boden vor ihr setzte sich in Brand. Dann sprang jemand zu Sylvain auf den Haufen, kurz drauf war er frei und dann ging alles ganz schnell.

Fackeln flogen zum Scheiterhaufen, Menschen riefen sich Dinge zu und ich spürte die Hitze an und um meinen Körper, ich kniff die Augen zusammen, wollte die Flamen nicht sehen. Meine Fesselung schnitt mit in die Haut, ehe jemand den Druck an meinen Handgelenken verschwinden ließ und meine Fesselung durch schnitt.

Viktoria keuchte und ich öffnete endlich die Augen, taumelte fast ein paar wenige Schritte vorwärts, wäre beinahe in die Flammen gefallen, ging mich und sah dann zu Viktoria die so eben von Marius befreit wurde. Gleichzeitig durch schnitt jemand anderes die Fesseln von Sam.

„Kommt jetzt! Wir müssen hier so schnell es geht weg, die Behörden werden gleich da sein, aber wir müssen hier weg bevor alle niedergebrannt ist inklusive uns!" trieb uns Marius jetzt an und ich schaffte es endlich mich aus meiner Schockstarre zu lösen, da spürte ich eine Hand an meiner, die mich mit sich zog.

Ich blickte auf, stolperte meinem Freund nach und nahm nur spärlich war wie die anderen ebenfalls durch die Flammen stoben um diesen Ort des Schreckens verlassen zu können.

Wie betäubt fühlte sich mein Körper an und ich lief einfach nur Taddl nach, der Marius hinter her rannte zum Ausgang.

Am Tor angekommen, meine Lunge brannte, ich hustete vom Rauch und meine Beine taten weh, riss Marius es fast mühelos auf und wir folgten ihm, einfach, Sylvain hatte mit seinem Gefühl doch recht behalten gehabt, es gab etwas gutes in Marius.

Run with the Time|| Taddl x Wavvyboi FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt