Ich war wohl eingeschlafen, denn als ich aufwachte lag ich alleine in Taddls Bett, zugedeckt neben mir ein Pulli von ihm. Ich setzte mich komplett verwirrt auf. Mein Körper war immer noch splitterfasernackt und diese Situation erinnerte mich an den Morgen nach unserem Ersten mal das noch in der Anstalt stattgefunden hatte.
Ich rappelte mich auf und schwang meine Beine über die Bettkante, gähnend saß ich also auf der Bettkante und stand dann langsam auf, mein erster Weg führte ins Bad duschen und dann zog ich mir meine Hose wieder an und einen Pulli von Taddl. Dann ging ich Richtung Wohnzimmer.
„Nein! Das war nicht so, absolut nicht so, ich kannte ihn bevor ich mit dir was angefangen habe! Ich wusste, dass er mir wichtig werden würde und nein ich diskutiere darüber nicht mit dir!" hörte ich Taddls aufgebrachte Stimme und stockte.
„Ja aber es war doch schön?!" rief Marius ihm entgegen und ich verdrehte die Augen und wanderten in die Küche in der Hoffnung etwas zu essen zu finden, dabei die beiden Streithammel im Nacken.
„Sag mir einfach ob und wie viel du über Silvan weißt, dann haben wir's doch!" fauchte Taddl zurück und ich konnte mir bildlich vorstellen wie er durchs Wohnzimmer strich und sich dabei durch die Blauen Haare fuhr.
Ich schmierte mir unterdessen ein Brot und lehnte mich dann in die Türe die zum Wohnzimmer angrenzte, aß mein Brot, ich fand, ich war nicht mehr so emotional was Marius betraf, ich beobachtete still wie die beiden sich im Moment ein Blick Duell lieferten.
„Machen wir doch einen Deal" Marius sah Taddl grinsend an und dieses Grinsen war keineswegs ein freundliches Grinsen.
„Der soll wie aussehen?" hackte Taddl nach, keiner der beiden hatte mich bisher entdeckt.
„Du machst mit ihm Schluss und kommst mit mir zusammen, im Gegenzug dazu erhält Sam sämtliche Informationen zu Silvan" sein Grinsen blieb in seinem Gesicht stecken als er mich endlich im Türrahmen entdeckte. Taddl drehte sich ebenfalls herum und blickte mich an.
„Wie lange stehst du da schon?" fragte Marius mich plötzlich. „Lange genug um zu wissen, dass du vermutlich so viel über Silvan weißt wie ein Stein, nämlich nichts!" fuhr ich ihn an und wenn Blicke töten könnten, oh ich schwöre, dann wäre er so eben Tot umgekippt.
„Du willst doch nur wieder mein Glück zerstören, weil ich dir ja scheinbar etwas genommen habe, was du geliebt hast und dein Vater hat mir dafür mein Leben zur Hölle gemacht", Marius entglitten sämtliche Gesichtszüge, „Oh ja, ich weiß wieder ganz genau, was ihr mit mir gemacht habt nach dem Silvan sich ‚umgebracht' hatte!" ich malte Anführungszeichen in die Luft und Marius wurde bleich, ich hatte mein Brot schon vor einer halben Ewigkeit aufgegessen und trat nun weiter im dem Raum hinein.
„Ihr habt mir versucht weiß zu machen, dass er sich selbst ermordet hatte, habt mich dafür dauernd das Blut von anderen weg machen lassen und wenn ich das mal nicht machen sollte, würde ich unter Drogen gesetzt, was weiß ich was, was das für ein Cocktail aus Drogen war, aber er hat mich ausgenockt, dass ich nichts mehr wahrgenommen habe und wenn ich denn mal wach war, würde ich geschlagen und getreten. Ich frage dich jetzt also, warum lügst du Sam über den Leichnam an und was haben ich dir getan, dass du nicht mal deinen Ex gehen lassen kannst, etwa nur weil er mit mir zusammen ist?" Ich funkelte ihn an und Taddl stand nur noch am Rande und war der Beobachter geworden.
„I-ich.." begann Marius herum zu drucksen, während ich meine Arme vor der Brust verschränke. „Ich habe Silvan geliebt... du hast damals diesen Gang entdeckt und Silvan gezeigt, ich habe wenig später auch von diesem Gang erfahren, über Silvan" Ich unterbrach ihn. „Moment, was hatte Silvan mit dir zu schaffen?" wollte ich wissen. „Dazu komm ich jetzt!" fuhr mich Marius an. „Er sah mich als guten Freund, wir haben uns per Zufall kennengelernt und seit dem haben wir uns heimlich in der Einrichtung getroffen und das würde irgendwann eben zu Gefährlich, also haben wir dann diesen Gang verwendet um uns zu treffen" fuhr er dann fort.
„Okay, weiter?" hackte ich nach. „Dann haben wir überlegt ob er über diesen Gang nicht flüchten könnte, aber er wollte nicht, er wollte dich und Sam nicht zurück lassen" erklärte er weiter, ich verengte die Augen zu schlitzen.
„Aber er hat uns verlassen!" fuhr ich ihn an und er schien sich durch meine plötzliche Impulsivität erschreckt zu haben, denn er wich zurück.
„Ja, nachdem ich gemeldet hatte, dass drei Insassen flüchten wollten, weil er sagte, dass wenn er es rausschaffen würde, würde er versuchen mit euch ein neues Leben zu beginnen, euch ein neues Leben zu ermöglichen und ich hätte dort kein Platz drin. Er wollte mich zurück lassen für euch und das hat mich verärgert.
Sam war damals zu klein um das zu verstehen, deswegen haben sie ihn einfach dazu gebracht nicht mehr mit dir zu reden, am Anfang fiel ihm das sehr schwer, weswegen wir dich dann in Sicherheitsgewahrsam nahmen, aber das sie so grausam waren, wusste ich nicht, ehrlich nicht. Mein Vater meinte damals nur zu mir, dass sie ihre Methoden hätten um dich Silvan vergessen zu lassen und mir hat er dann erzählt sie hätten seinen Leichnam gefunden.
Den gab es aber tatsächlich nie" er stoppte und blickte mich an und ich runzelte die Stirn.
„Und warum hast du Sam dann gesagt es gäbe einen und warum hasst du mich so sehr, dass du sogar Erpressung versuchst um Taddl von mir weg zu bekommen?" ich blickte ihn an und dann zu Taddl, ich wollte mich so sehr in seinen Augen verlieren und in seinen Armen liegen, aber ich durfte nicht, ich blickte zu Marius zurück.
„Ich habe Sam angelogen, weil ich hoffte euch so eher an der Angel zu haben und ich hasse dich nicht... ich fand dich nach dem du aus der geschlossenen warst sogar mal interessant aber dann fiel mir das mit Silvan wieder ein, wie viel er für dich gegeben hätte und wie wenig für mich. Und als dann klarer wurde, dass Taddl Interesse an dir hatte, hatten deine Eltern zu meinem Vater gesagt, sie wollen, dass du nicht glücklich werden würdest" er stockte, er schien noch etwas sagen zu wollen.
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Run with the Time|| Taddl x Wavvyboi FF
FanfictionNachdem Simon und sein Bruder Sam in die Anstalt gelangt sind, müssen sie erst mal wieder hinaus. Viktoria wird das kleinere Problem sein, als die Suche nach 109. 100 ist dabei ihre wichtigste Hilfe, allerdings wird dies zur Nebensache als Taddls V...