Geheimnisvoller Wald

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Hyunjin Pov

Immernoch etwas müde stieg ich aus meinem Bett. Ich wollte schon losgehen und war gerade dabei die Tür zu öffnen, als mir auffiel, dass ich nur in meine Boxer gekleidet dastand.

„Fuck." Fluchte ich und schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. So dumm kann auch nur ich sein. Nun wacherer drehte ich mich zu meinem Schrank und kramte nach einem lockeren Top. Schlussendlich hatte ich mir auch eine kurze Hose übergestreift, welche meine Schenkel ziemlich betonte.

Glücklich stapfte ich in die Küche, um nach etwas zu Essen zu sehen.

„Oh, hallo Hyunjin." meinte plötzlich eine muntere Stimme hinter mir, welche mich fast zu Tode erschreckt hätte. Ich fuhr herum, nur um in das lächelnde Gesicht Seungmins zu blicken. Meine Hand lag nun an der Stelle, an der ich mein Herz vermutete.

„Morgen" knurrte ich, „Du hättest mich fast umgebracht."

„Wie denn das?" fragte Seungmin, „Ich habe doch Garnichts gemacht."

„Jaja, du hast mich ja nur erschreckt." murmelte ich beleidigt und blickte ihn dann wieder forschend an.

„Soso, andere Frage, was möchtest du denn zum Mittag haben?"

„Keine Ahnung, was haben wird denn hier?"

„Also, ich würde Spagetti vorschlagen." meinte Seungmin.

„Ja, Spagetti klingt gut, soll ich helfen?"

„Gerne doch." Er winkte mich hinter sich her in die Vorratskammer.

Dann wurde mir ausführlich die Zubereitung der Hauseigenen Spagetti erklärt und ich durfte den Teig für diese unter Beobachtung herstellen.

„Sehr gut." Lobte Seungmin, nachdem ich ihm den Teig in die Hände drückte.

Als wir unsere Nudeln gekocht, auf Teller gelegt und mit einer Tomatensoße versehen hatten, speisten Seungmin und ich gemeinsam. Wir räumten auf und Seungmin stellte das Essen warm.

Ich wollte noch ein wenig mit Onyx ausreiten, also suchte ich nochmals Seungmin, um ihm für den gelungenen Morgen zu danken.

Nun machte ich mich also auf zu den Ställen.

„Hallo, Onyx" begrüßte ich mein Pferd, welches nun zu mir sah und schnaubte.

„Nein, ich habe keine Möhren dabei." Verärgert sah er mich an und drehte sich zur Stallwand.

„Och komm schon, du kannst auch entscheiden, wo wir hingehen." Versuchte ich es und öffnete die Boxentür.

Onyx kam augenblicklich zu mir gelaufen und ich schwang mich auf seinen Rücken. Ich duckte mich etwas, um aus der Box reiten zu können, denn die Tür war ziemlich niedrig. Wir ritten durch den Gang, über den Innenhof ins Freie und über die kleine Wiese vorm Schloss. Da er ja heute die Führung hatte, lehnte ich mich ein wenig zurück und ließ mich von Onyx leiten. Zuerst trabte er in Richtung der Lavendelfelder, bog dann jedoch anders ab und galoppierte durch eine Blumenwiese, die mit blauen Blumen gefüllt war. Onyx hatte den Weg ins blaue Reich genommen, denn dort war er lange nicht mehr und offensichtlich war das Gras auch sehr gut, denn als wir eine Wiese sahen, begann er sofort zu grasen.

Zum Glück verstehen sich das blaue und das violette Reich ziemlich gut, da Chan mit dem König der Blauen Schatten befreundet ist. Der blaue König heißt Changbin, er und mein Bruder haben sich schon als Kinder kennengelernt, da unsere Eltern befreundet waren. Jedoch sind seine und auch unsere Eltern nach einem tragischen Kampf mit einem weiteren Reich spurlos verschwunden. Natürlich hatten wir sie gesucht, doch erfolglos.

Nach einigen Minuten zwang ich Onyx zum Weitergehen und er steuerte einen nachtblauen Wald an. Er folgte jedoch dem Weg, der am Waldrand entlangführte, bis ein kleiner Trampelpfad ins Waldinnere führte. Es war einfach nur atemberaubend. Die Bäume schienen geheimnisvoll zu leuchten, wenn man an ihnen vorbeiritt. Zwar war ich schon oft hier gewesen, doch es faszinierte mich immer wieder.

Viele dunkelblaue Blätter wiegten sich in einem sanften Wind, der durch den Wald streifte. Ich war schon lange mit Onyx unterwegs, es wurde letzendlich dunkler unter dem dicken Blätterdach und ich wollte umkehren, als ich ein leises Jaulen vernahm.

Was war denn das? Fragte ich mich selbst und sah mich um. Auch Onyx stellte seine Ohren auf und lauschte. Seine Nüstern blähten sich auf und er schien einen entfernten Geruch wahrzunehmen.

Es klang wie ein Tier, welches gerade unglaublich Schmerzen hat. Ich liebe Tiere über alles, weshalb ich unbedingt nachsehen musste, was da los ist. Zuerst ging ich dem Wimmern nach, doch als ich näherkam, konnte ich auch das Blut des Tieres riechen. Dennoch konnte es kein normales Tier sein, da es nach Vampirblut roch.

Vorsichtig stieg ich ab und umkreiste die Bäume zu Fuß, bis ich dann endlich etwas fand.

Ich stockte und erstarrte, als ich ein Bündel pastellblaues Fell sah.

........

Tja, heute kommt euer Kapitel mal ein wenig früher. 

Saranghaeyo~

Purple Kiss on bloody TopWo Geschichten leben. Entdecke jetzt