Fellige Freunde

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Jisung Pov

Ich verstand mich nun richtig gut mit Minho und wir unternahmen immer mal eine kleine Tour in den Wald und auf die Schlosswiesen, sprachen mit anderen Katzen und spielten mit den Kätzchen.

Gerade in diesem Moment betrat Minho unsere persönliche Höhle. Er war noch bei den anderen Schlossbewohnern gewesen und hatte etwas geklärt.

„Wollen wir einen kleinen Ausflug machen?" fragte er freundlich und schlich näher zu mir, um seinen Kopf an meinem Fell zu reiben.

„Gerne, wohin geht es denn?"

„Hmm, das verrate ich noch nicht." schnurrte er geheimnisvoll und ging aus der Katzenhöhle. Wortlos folgte ich ihm durch die Gänge des Schlosses, durch den Eingangssaal und hinaus in den Schlosshof.

Wir gingen an den Ställen vorbei und in den Schlossgarten. Dort blieb ich stehen, um die verschiedenen Blumen zu bewundern. Besonders schön fand ich die Rosen, sie waren, wie alles hier in der Natur, in Violett- und Blautönen gefärbt. Ein unglaublich starker und aromatischer Duft ging von ihnen aus. Ich konnte mich nicht zurückhalten und steckte meine Nase in eine der Blüten, um den Geruch einzusaugen. Minho war schon weitergegangen, doch als er sich umdrehte, um nah mir zu sehen, kniff er seine Augen belustigt zusammen.

„Was ist denn?" murmle ich verwundert und musste niesen.

„Deine Nase ist mit Pollenstaub bedeckt." Schnurrte die Katze.

„Oh."

„Du siehst so knuffig aus, Sungie." Schüchtern hüpfte ich zu ihm, sodass wir weitergehen konnten.

Minho schlich leise durch ein Loch in der Gartenmauer und in Richtung des Waldes. Langsam hielt ich es nicht mehr aus, wo wollte er denn hin?

Sein Weg führte uns über die Schlosswiese, dann in den Wald, welcher immer dichter und dichter wurde. Manchmal mussten wir ein paar Büschen ausweichen, oder unter ihnen hindurchkriechen. Nach einigen Minuten, in denen wir uns durch das Dickicht gekämpft hatten, wurde der Wald lichter und ich konnte eine große Freifläche erkennen. Das graue Gras machte immer weiter dem weißen Sand Platz und bald hörte ich auch das beruhigende Rauschen des Wassers.

Plötzlich blieb Minho vor mir stehen und versperrte meine Sicht. Dennoch trat ich neben ihn und als ich den See vor mir sah, blieb mir kurz die Luft Weg.

„Woow, das ist ja hübsch."

„Ja, der See ist wirklich atemberaubend schön."

Ein paar Minuten saßen wir nur da und starrten auf das Wasser, was sich in sanften Wellen wog. Doch dann erhob sich Minho von seinem Platz an meiner Seite und ging ein paar Schritte um mich herum, um sich vor mir niederzulassen. Er verhakte seinen Blick mit meinem und plötzlich wurde mir ein wenig mulmig zumute.

„Jisung, ich liebe dich." flüsterte er dann leise und meine Augen weiteten sich.

„I-ich liebe dich auch Minho." Sofort hüpfte ich zu ihm und schmiegte mich an sein weiches, schwarzes Fell. Mit so etwas hatte ich nicht gerechnet.

Die wundervolle Katze vor mir liebt mich? Wirklich mich? In den letzten Tagen hatte ich eine wirklich große Verbindung zu Minho aufgebaut und jetzt diese Worte aus seinem Mund zu hören, war einfach ein Traum.

„Du bist so einzigartig süß Sungie." meinte er leise. Dann spürte ich etwas Warmes, was über meinen Kopf leckte. Erst nach einigen Sekunden merkte ich, dass dies seine Zunge sein musste.

„Minho, was machst du?" fragte ich ein wenig schüchtern.

„Ich zeige dir, wie sehr ich dich liebe." Ich drückte mich enger an seinen Körper und so blieben wir eine Weile sitzen. Er wollte nicht aufhören, mit seiner Zunge über mein Fell zu streichen. Einmal berührte er aus Versehen mein Ohr und ich musste kurz damit zucken, wodurch die kleinen Haare, die sich an meiner Ohrspitze befinden, an Minhos empfindlicher Nase rieben, und er ebenfalls niesen musste.

„Entschuldige" kicherte ich leise und sah ihn dabei schelmisch an.

„Alles gut." flüsterte Minho und pustete mir Luft ins Ohr, weshalb ich mich aus Reflex nochmal schüttelte. Es wurde später und dadurch auch dunkler. Doch wir saßen noch immer am See und beobachteten die Sonne, welche immer weiter am Horizont verschwand. Auch der Himmel wurde in ein hübsches rosa gefärbt, welches vom Wasser gespiegelt wurde.

„Wollen wir zurückgehen?" fragte die Katze dann jedoch, da er wohl bemerkt hatte, dass mir kalt war.

„Klar."

Wir liefen den Weg zurück, kamen auch bald darauf wieder an den Waldrand. Nur noch über die Wiese und zum Katzeneingang ins Schloss.

Im Katzenzimmer angekommen, kuschelten wir uns in unsere eigene Höhle und schliefen ziemlich verschlungen ein.

.......

Saranghaeyo~

Purple Kiss on bloody TopWo Geschichten leben. Entdecke jetzt