Dracula

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Bang Chan Pov

In den nächsten zwei Tagen passierte nicht viel, ich war gelegentlich draußen und in der Küche, um etwas zu Essen zu machen. Felix war unglaublich schlapp und müde, was wohl an dem großen Blutverlust lag.

Gerade trat ich wieder in unser Zimmer, Felix wartete schon auf sein Mittagessen.

„Hier bin ich wieder Baby." sagte ich sanft und stellte das Tablett aufs Bett, setzte mich vorsichtig neben Felix.

„Danke dass du dich um mich kümmerst." Murmelte er schüchtern und sah auf die Decke, die über seinen Beinen lag.

„Was soll ich auch sonst machen, immerhin habe ich dich auch in diesen Zustand versetzt." erwiderte ich und legte meine Finger unter sein Kinn, um es anzuheben, sodass er mich nun direkt anblicken musste.

„Ja, aber es ist ja nicht selbstverständlich für einen Vampir, dass er für sein Opfer kocht, oder?" ein leichtes Glitzern zog über seine haselnussbraunen Augen.

„Keine Ahnung, wenn nicht, dann bin ich vielleicht der erste Vampir, der das tut, irgendwer muss ja immer den Anfang machen." lächelnd ließ ich ihn wieder los.

„Stimmt. Willst du auch etwas vom Putenfleisch haben?" fragte er dann und hielt mir ein Stück hin.

„Liebend gerne, ich vergöttere Geflügel." meinte ich.

Nachdem wir gegessen hatten, beschlossen wir, einen Film zu sehen. Ich trug Felix, gegen seinen Willen, in unser Schlosskino und wir suchten uns einen Film aus.

Am Ende entschied Felix, dass er den Film Dracula gerne einmal sehen wollte. Lixie setzte sich zwischen meine Beine und lehnte sich ein wenig zurück. Ich legte meine Arme einfach um ihn, um seinen Körper näher an meinen zu drücken.

Spoilerwarnung

Wer den Film Dracula noch nicht gesehen hat, oder ihn sich ansehen möchte, nicht weiterlesen. Ich kann Dracula sehr empfehlen, also, schaut ihn euch an, bevor ihr weiterlest. Wem dass egal ist, der kann gerne lesen.



Im Film geht es um einen starken jungen Herrscher, der vom türkischen Reich bedroht wird. Dieses fordert ihn, alle Jungen seines Reiches an sie abzugeben, um sie zu Kriegern für ihre Armee auszubilden. Dies möchte Vlad Tepes jedoch nicht, denn er selbst wurde von seinem Vater zu den Osmanen geschickt und einem harten Training unterzogen. Er kehrte als sehr guter Krieger in seine Heimat Transsilvanien zurück. Nun stand er also vor einer schweren Aufgabe, entweder er liefert die Jungen, darunter auch seinen Sohn, aus, oder er stellt sich den Türken entgegen und riskiert einen Krieg. Die Familien aus seinem Reich und auch seine Frau bitten ihn, er soll die Jungen behalten und schützen. Vlad weiß aber auch, dass er einen Krieg gegen die türkischen Armeen nicht gewinnen kann. Er hört von einem schrecklichen Monster, das in den Bergen lebt und eine große Macht hat. Er war schon einmal dort, beim Monster, ist aber wieder geflohen. Jetzt aber macht er sich auf, um sich dem Schrecken zu stellen und ihn um Hilfe zu bitten.

In der dunklen Höhle angekommen, trifft er einen alten Vampir, der ihn zuerst bedroht, ihm dann aber die Konsequenzen erklärt, die er hat, wenn er einen Pakt mit dem Bösen schließt. Vlad muss das Blut des Vampirs trinken, um selbst einer zu werden. Wird er drei Tage nach seinen Verwandlung kein Blut trinken, verwandelt er sich zurück in einen Menschen. Sollte er jedoch Blut trinken, wird er für immer ein Vampir bleiben. Doch schlussendlich trank er das Blut aus der Schädelschale.

Von Felix vernahm ich ein leises angewidertes Geräusch, als der Graf das Blut trank.

Sekunden später wurde Vlad ohnmächtig und wachte an einem Fluss im Wald wieder auf. Der Graf spürte einen brennenden Schmerz in seinem Finger, welcher von seinem Silberring ausging. Ohne weiteres nahm er ihn vom Finger und band ihn sich mit einer Schnur um den Hals. Er rappelte sich auf und ging ein Stück als er bemerkte, dass er die Tiere im Wald nun ziemlich genau hören konnte und dass seine Augen die Wärmefelder sahen. Langsam lief er durch den Wald, er wollte zu seinem Schloss. Als er jedoch zügiger laufen wollte, entdeckte er eine weitere nützliche Fähigkeit. Er konnte sich in Fledermäuse verwandeln und sich so schneller fortbewegen. Zuhause angekommen verschwieg er seiner Familie alles.

Der Tag des Kampfes mit den Osmanen war gekommen. Sie rückten mit riesigen Truppen an, doch die Vampirfähigkeit verlieh Vlad eine enorme Kraft. Die erste Schlacht gewann er, doch sein Schloss war zerstört, weshalb er in ein Bergkloster fliehen wollte. Sie mussten unterwegs eine Rast machen und im Wald übernachten. Vlad wusste, dass sie von den türkischen Truppen verfolgt wurden und als diese angriffen, verriet er seiner Frau von seinem Pakt und diese floh mit den anderen Familien, während Vlad mit ein paar anderen Kriegern die Angreifer tötete. Er folgte den anderen ins Kloster, wo sie ihn als Monster enttarnten. Doch sie wurden durch einen weiteren Angriff abgelenkt. Die Truppen stürmten die Burg und dabei wurde Vlads Frau von einem der Türme gestürzt. Der Graf sprang ihr nach, doch sie war fast tot. Sie sagte ihm er solle ihr Blut trinken und ihren Sohn schützen. Nach langem Überlegen trank Vlad ihr Blut, um der Zurückverwandlung zu entkommen. Er verwandelte andere seiner Anhänger ebenfalls und sie besiegten die restlichen Kämpfer. Vlad brachte noch einen schweren Kampf mit dem Sultan hinter sich und vernichtete dann auch die anderen Vampire. Einer der Mönche vom Kloster hatte jedoch überlebt und dieser nahm Vlads Sohn in Obhut. Vlad, oder jetzt Dracula brachte sich selbst um, indem er sich ins Sonnenlicht stellte.

„Der Film war echt gut." meinte ich leise zu Felix, welcher leise schniefend nickte.

„Wie ist das eigentlich bei dir? Kannst du auch kein Silber bei dir tragen? Kannst du dich in Fledermäuse verwandeln? Hast du auch so ausgebildete Sinne?" Er drehte sich zu mir um und sah mich abwartend an. Dabei fielen mir seine nassen Wangen auf. Bevor ich ihm antwortete, strich ich vorsichtig über diese, um die restlichen Tränen loszuwerden.

„Also, nein, ich kann auch Silber bei mir tragen, ich kann mich nicht in Fledermäuse verwandeln und ich habe auch nicht so ausgeprägte Sinne."

„Also sind die echten Vampire das komplette Gegenteil von denen in Film."

„Nein, es gib auch andere Arten von Vampiren, die denen im Film ähnlich sind." erklärte ich.

Felix drehte sich wieder nach vorne, um aufzustehen.

„Na, du läufst nicht selbst." Sagte ich gespielt streng und zog ihn zurück auf meinen Schoß."

„Warum nicht?"

„Du bist noch viel zu schwach, Baby." Mit diesen Worten platzierte ich einen kleinen Kuss in seinem Nacken und stand auf.

Die nächsten Tage verliefen sehr ähnlich. Wir sahen viele Filme, waren manchmal in der Bibliothek oder spielten wie üblich mit den Schlosskatzen.

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Saranghaeyo

Purple Kiss on bloody TopWo Geschichten leben. Entdecke jetzt