Gemeiner Fleischklau

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Chan Pov

Vorsichtig stand ich auf, nur darauf bedacht, den süßen Jungen in meinem Bett nicht aufzuwecken. Ich warf ihm noch einen liebevollen Blick zu und deckte ihn mit der Decke zu. Dann schlich ich leise aus dem Raum, ging die Treppen hinunter, bog in den Salon ab und setzte meinen Weg in die Küche fort. Dort angekommen, suchte ich den Koch und fand ihn schlussendlich in der Vorratskammer.

„Guten Morgen Seungmin." meinte ich.

„Hallo Chan, was suchst du?" begrüßt er mich leicht verschlafen, zwingt sich aber zu einem schüchternen Lächeln.

„Ich wollte für mich und Felix Spiegeleier mit Speck machen."

„Ok, die Eier sind da hinten. Nimm für Spiegeleier am besten die Eier aus Unterwelthaltung. Der Speck ist in der Fleischkammer. Achso, und vergreif dich ja nicht wieder an meinem Putenfleisch", mahnte der Koch und ich lachte nur kurz.

„Alles gut, kommt nicht wieder vor." Eilig suchte ich mir die Zutaten zusammen und wollte gerade eine Pfanne aus dem Schrank nehmen, als mich Seungmin unterbrach.

„Nanana, die Pfanne da nicht. Lass mich mal." Ich trat zur Seite und sah dabei zu, wie Seungmin eine andere Pfanne aussuchte und diese dann auf den Herd stellte.

„Das Weitere kannst du selbst, oder? Ich muss nämlich noch etwas erledigen."

„Jaa, ich denke ich bekomme das hin."

„Na gut, dann lasse ich dich mal mit dem Speck und den Eiern allein." Meinte Seungmin nur und warf mir einen letzten skeptischen Blick zu.

....

Ok, geschafft. Ich hatte den Speck und die Eier gebraten, sie auf einen Teller gelegt und alles noch ein wenig gewürzt. Mit einem Tablett, auf dem die Teller standen, machte ich mich auf den Weg zurück in mein Zimmer. Dort angekommen öffnete ich vorsichtig die Tür, schloss sie wieder und drehte mich zum Bett. Felix war offensichtlich gerade erst aufgewacht und sah mich müde an.

„Guten Morgen Lix."

„M-morgen."

„Ich habe uns Frühstück gemacht."

„Ja, habe ich gemerkt." Er setzte sich im Bett auf und sah mich an.

„Kommst du? Ich habe Hunger."

„Ach, auf einmal so frech?"

„E-entschuldige, s-so habe ich das nicht gemeint."

„Jaja" tadelte ich nur und trat dann zu ihm. Er sah ein wenig angeschlagen aus. Das Essen verschlang er auch ein wenig lustlos.

„Geht's dir gut kleiner?"

„Jaa"

„Du siehst aber nicht gerade so aus."

„Ja, ich habe nur schlecht geschlafen."

„Willst du noch ein wenig schlafen? Dann lasse ich dich allein."

„Nein, alles gut."

„Willst du vielleicht nach draußen? Ich könnte dir den Schlossgarten und die Weiden zeigen."

„Gerne"

„Na gut, los geht's." Ein wenig stutzig machte mich Felix Verhalten schon. Hatte er wirklich nur schlecht geträumt? Naja, vielleicht finde ich es noch heraus.

Ich führte ihn zuerst in den Schlosshof. Dort drehte ich mich nochmal um und sah, dass Felix mir nur ein wenig missmutig hinterherstapfte.

„Hey, bitte sag mir doch was los ist." Ich ging einige Schritte auf ihn zu und legte meine Hände auf seine Schultern, woraufhin er zu mir aufsah.

„Tja, was würdest du wohl als Sterblicher sagen, der gerade von Vampiren entführt wurde?" Ein wenig traurig ließ ich meinen Kopf hängen und stiefelte einfach weiter. Meine Schritte leiteten mich in den Schlossgarten.

„Felix?" fragte ich mit leiser Stimme, während ich mich auf eine schwarze Bank fallen ließ.

„Ja?"

„Ich weiß, dass du zurück in deine Heimat willst, aber es gibt so viele Portale in verschiedene Dimensionen, dass man nie weiß, wo man landet."

„Das soll also heißen, dass ich für immer hier festsitze?"

„Ja-a"

„Na super." seine Stimme klang niedergeschlagen und müde. Vorsichtig legte ich meinen Kopf auf seine Schulter.

„Ich will nicht dein Blut Felix, ich will dich als mein Freund." wisperte ich leise.

Ich wartete auf eine Erwiderung seinerseits, doch als ich meinen Kopf hob, sah ich nur ein paar kleine Tränen seine Wange hinablaufen.

„Lix, nicht weinen, du brichst mir noch das Herz."

Mit meinem Daumen strich ich sanft die Tränen auf seiner Backe weg. Noch ein paar Minuten saßen wir dort, schwiegen und sahen auf die Blumenbeete. Plötzlich erhob sich Felix jedoch und sah mich traurig an.

„Wolltest du mir nicht den Garten zeigen?" Ich nickte.

„Komm" ich stand ebenfalls auf und schritt durch die Blumenreihen. Auf den Weg in den Kräutergarten, trafen wir unseren Koch.

„Oh, hallo Chan, alles gut bei dir?"

„Jaa, alles gut Seungmin."

„Oh hallo, du musst Felix sein."

„Ja, ich bin Felix" sagte er mit leiser Stimme und sah hinüber zu unserem Koch.

„Mein Name ist Seungmin, ich bin der Küchenmeister des Hauses." meinte er ein wenig sarkastisch.

„Du hast also die guten Croissants gemacht? Die waren superlecker." sagte Felix und seine Augen blitzen leicht freudig auf.

„Jaa, das sollten meine gewesen sein." lächelte Seungmin.

„Ich liebe es zu Backen, können wir vielleicht mal was zusammen machen?" Felix Stimme war wieder fester geworden.

„Natürlich, komm einfach in die Küche, wenn du mich da nicht findest, dann bin ich im Kräutergarten, den zeig dir Chan bestimmt gleich, wenn ihr weitergeht."

„Ja, der Kräutergarten war mein nächstes Ziel." meinte ich.

„Na dann lass ich euch mal allein, ich habe nämlich auch noch was zu tun."

„Ok, wir sehen uns morgen, ich möchte mal wieder etwas Backen." sagte Felix lächelnd.

„Gut, bis Morgen" erwiderte Seungmin lächelnd.

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Saranghaeyo

Purple Kiss on bloody TopWo Geschichten leben. Entdecke jetzt