40. Hot like fireworks

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Hey Love,

ich weiß, dass du es weißt. Ich weiß nicht wie viel du weißt und woher und was du denkst aber du sollst wissen, dass nicht ich das war. Mehr weiß ich im Moment leider auch noch nicht. Ich weiß, dafür stand hier viel zu oft ‚weiß'.

Das hier ist ein (vermutlich) kläglich scheiternder Versuch, dich zum Schmunzeln zu bringen.

Ich vermisse dich, bitte lass uns reden! Wir werden schon eine Lösung finden.

Wo bist du? Geht es dir gut? Brauchst du meine oder unsere Hilfe?

Ich würde sofort alles stehen und liegen lassen für dich.

Triff mich heute nach Sonnenuntergang, dort wo alles angefangen hat. Ich werde auf dich warten. Immer.

In Liebe

Dein Fred

So ordentlich wie möglich schrieb ich den Brief, gleich nachdem ich mit den ersten Sonnenstrahlen aufgewacht war. Feinsäuberlich faltete ich den Brief zusammen und steckte ihn in meine Hosentasche, bis ich ihn in der Eulerei einer tiefschwarzen Eule in den Schnabel steckte, welche sofort losflog, um Mar ausfindig zu machen.

Der Tag neigte sich endlich dem Ende und die Sonne versank langsam am Horizont. Ich konnte es kaum erwarten und war so aufgeregt, ob sie meine Nachricht erreicht hatte und ob sie überhaupt kommen würde. Der ganze Tag zog sich wie der beste Kaugummi aus unserem Laden und quälte mich wie der Cruciatus-Fluch.

Ich zog mir eine hellblaue Jeans, ein schwarzes Hemd und meine Lederjacke an, legte gutes Parfüm auf und war aufgeregt wie ein 13 jähriger Junge auf dem Weg zu seinem ersten Date. Sicherlich war das hier offiziell kein Date, allerdings hatte ich sie neulich zu einem eingeladen, also hätte es schon eins werden können, wenn die Umstände nur schöner gewesen wären.

Langsam trotte ich los in Richtung Hogsmeade, weil ich eigentlich immer noch viel zu früh dran war, doch ich konnte nicht mehr auf Hermines Bett sitzen und warten, ohne den Verstand zu verlieren.

Die bunten Blätter des Herbstes fielen im Wind zu Boden. Es war gemütlich herbstlich und gleichzeitig fühlte ich mich so kalt innerlich. In Hogsmeade wehte der Wind viel schwächer durch die Gassen als ich im Drei Besen ankam.

Ich setzte mich in die hinterste Ecke, die Tür gut im Blick und wartete. Mal wieder. Meine Gedanken flohen zu dem Tag, als ich sie hier das erste Mal sah. 

Mar wurde 1991 mit meinem kleinen blöden Bruder und Harry zusammen eingeschult. George und ich begannen in diesem Jahr unser drittes Schuljahr in Hogwarts und tatsächlich war Mar George gleich am ersten Abend aufgefallen. Er erzählte mir Jahre später, wie niedlich ihre weiß-blond-gewellten Haare über ihrer Uniform wippten, als sie die Halle zum ersten Mal langhüpfte. Tatsächlich haben wir sie danach nicht mehr gemocht. Sie wurde bei der Zeremonie ins Haus Slytherin eingeteilt, was sie bis heute über alles liebt. Wir hingegen...naja...hassten...mild ausgedrückt...alle grünen Schlangen. Ehrlichgesagt hatte ich sie auch gar nicht mehr auf dem Schirm. Wir wurden zu dem Zeitpunkt langsam Teenager und sie war noch ein Kind.

Sie hing immer mit Draco rum, war kühl und etwas eingebildet aber sie fiel mir erstmals richtig auf, als ich sie das erste Mal Quidditch spielen sah, nur wusste ich da noch nicht einmal ihren Namen. Ich erkannte nur sofort, dass sie eine fantastische Treiberin war, obwohl ich es nicht zugeben wollte, immer hin war sie eine gemeine Slytherin. Es war gerade mal ihr erstes Schuljahr und trotzdem sah es so aus, als hätte sie ihr Leben lang schon auf einem Besen gesessen. Das erste was sie halten konnte war vermutlich ein Schläger und ihr Lieblingskuscheltier muss einfach ein Klatscher gewesen sein. Sie war nicht nur die erste Frau im Slytherin-Quidditch-Team seit gefühlten hundert Jahren und die jüngste Treiberin seit vermutlich genauso langer Zeit, sondern sie hatte dazu noch einen Schlag drauf...

Hogwarts again - Mar Black (Weasley twins FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt