17. Three Broomsticks

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Ich ging zu meinem Kleiderschrank und nahm mir eine zerrissene Jeans, ein schwarzes rückenfreies Top und einen weißen oversized Pullover, da es sicher kalt werden würde.

Als ich mich nochmal im Bad frisch gemacht hatte und fertig umgezogen zur Tür ging schnappte ich mir mal wieder ein weißes paar Sneakers, meine Uhr und ein goldenes Fußkettchen.

Ich kam 20:58 Uhr unten an. Aber wir mussten natürlich auf Ron warten. Warum auch immer er nie pünktlich war. Hermine schimpfte mit ihm, als er endlich um die Ecke bog, weshalb wir alle lachen mussten.

Wie in alten Zeiten schlenderten wir nach Hogsmeade und steuerten direkt auf das Drei Besen zu.

Als wir die Tür öffneten stürmte Madam Rosmerta auf uns zu und schloss und in ihre Arme. „Gott Kinder, euch habe ich ja ewig nicht gesehen!" Wir nahmen kurz am Tresen Platz und berichteten ihr, dass wir zurück in Hogwarts waren und jetzt wieder häufig hier sein werden, worüber sie sich sichtlich freute.

Kurze Zeit später suchten wir uns einen freien Tisch in der Ecke. In der gegenüberliegenden Ecke des Raums spielte eine kleine Band. ‚Das ist neu' dachte ich mir. Ich fand es einfach toll wieder hier zu sein. Und nun gab es auch Musik. Schöner hätte es nicht sein können und so freute ich mich auf einen lustigen Abend unter Freunden.

Ich bestellte mir eine Kürbispastete, da ich das Abendessen absichtlich verpasst hatte, um den Streit der vier Verliebten nicht miterleben zu müssen. Sie schmeckte herrlich, noch besser als in meiner Erinnerung. Wir lachten viel und reden über alte Schuljahre und alles was nun als neue Lehrer auf uns zukommen würde. Als nun auch unsere erste Runde Butterbier leer war, stand ich auf und ging zum Tresen.

„Vier Elfenwein bitte!" sagte ich und hielt 4 Finger hoch, da mich die Bedienung durch die Musik schlecht verstand. Ich wartete ein paar Minuten und die dunkelhaarige etwas ältere Dame schob mir die Kelche mit dem pinken glitzerigen Wein rüber. Ich griff nach ihnen und wollte zurück zum Tisch gehen, doch ich konnte mich nicht umdrehen.

Hinter mir standen Fred und George. Sie lehnten sich nun nach vorne, um sich mit den Armen, die sich nicht hinter meinem Körper befanden, am Tresen abzustützen.

Mein Blick wanderte von links nach rechts und wieder zurück. Sie trugen T-Shirts und ihre starken Arme lehnten genau neben mir. Niemand sagte etwas.

„Zwei Feuerwhiskey bitte!" rief George Madame Rosmerta zu. Sie lächelte und nickte als Bestätigung.

Dann senkten sie ihren Kopf zeitgleich zu mir und flüsterten zärtlich „Schön dich zu sehen". Das Atmen fiel mir schwer. Sie beugten sich weiter nach vorne, um nach ihren Gläsern zu greifen, wodurch unsere Körper sich leicht berührten. Die Stellen links und rechts an meinem Rücken fühlten sich an, als würden sie brennen.

Mit ihrem Whiskey in der Hand entfernten sie sich von der Bar und ich nahm mir einen kleinen Moment um durchzuatmen.

Ich musste aufhören damit...

Freds Sicht:

Vor wenigen Minuten liefen wir nach Hogsmeade, um in das Drei Besen einzukehren. Als ich am Fenster vorbei lief sah ich Mar am Tresen stehen. Mein Blick klebte sofort an ihr. Ich sah sie nur von hinten aber ich würde sie immer sofort erkennen. Ich stoppte meinen Bruder an der Schulter kurz bevor er die Türklinke betätigen wollte.

„Ja, ich habe sie auch gesehen. Willst du jetzt etwa doch nicht rein?" fragte er. „Doch natürlich, aber was hältst du davon, wenn wir uns etwas annähern?" fragte ich vorsichtig.

„Fred ich weiß nicht, ob es vergessen hast aber wir haben beide eine Freundin. Und nur, weil wir streiten heißt es nicht, dass....", „Doch nicht so du Idiot. Man ich vermisse sie so schrecklich. Seit Jahren und sie jetzt jeden Tag zu sehen und nicht mal wirklich zu wissen, wieso damals alles so schief gelaufen ist...das halte ich nicht aus..." fiel ich ihm ins Wort. Ich machte eine lange Pause. „Georgie, wir waren so lange wütend und enttäuscht aber heute bin ich mir sicher...wir kennen nicht die Wahrheit."

Es brauchte kein weiteres Wort und wir betraten das Lokal.

Sie stand noch dort und die ältere Dame hinter dem Tresen schob ihr soeben vier Gläser rüber. Wir mussten uns beeilen, gingen mit großen Schritten auf sie zu und stoppten knapp hinter ihr. Wir stützten uns rechts und links von ihr am Tresen ab, mein Bruder bestellte für uns und wenige Sekunden, die sich ewig lang anfühlten, später wurden unsere Gläser auf dem Tresen abgestellt. Wir nahmen all unseren Mut zusammen und kamen ihr näher. Sehr nah. Mein Oberkörper streifte kurz ihre Schulter. In mir plötzlich ein Chaos, ich dachte mein Herz würde aussetzten. Wir wendeten uns schnell ab und entfernten uns ein paar Schritte. Ich hielt Ausschau nach einem freien Tisch, als ich den Blick von meinem Zwilling fing. Er hatte das gleiche gespürt und er war mindestens so durcheinander wie ich.

Wir fanden einen freien Tisch direkt neben der Tür und ließen uns nieder. Mar stand noch einen Moment wie versteinert an der Bar was mich Schmunzeln lies und auch Georgie bekam dies mit. Kurze Zeit später setzte sie sich dann zum goldenen Trio.

„Also was machen wir nun?"

„Trinken bis wir nichts mehr fühlen." Sagte Georgie sichtlich deprimiert und hob sein Glas dabei in die Luft.

„Quatsch, das machen wir nicht. Was ist los mit dir?" fragte ich etwas besorgt.

„Freddie, ich kann das nicht."

„Was kannst du nicht? Trinken?" lachte ich in der Hoffnung die Stimmung zu lockern.

„Ich kann nicht mehr mit Alicia zusammen sein." Gab er nüchtern von sich. Ich brauchte einen Moment und sortierte meine Gedanken, was mir nicht wirklich gelang.

„Ich, ich, ich versteh nicht recht. Ich dachte du bist glücklich."

„Freddie, ich war nie glücklich mit ihr. Sie war verliebt oder ist es immer noch...und ich...wenn ich ehrlich bin war sie mein Trostpflaster und das ist nicht fair. In der Winkelgasse war das ok, im Fuchsbau ist es schon schwer aber hier... hier halte ich es nicht aus. Es fühlt sich so falsch an."

Wir schauten beide in unser Glas. Minutenlange Stille setzte ein.

„Freddie, bitte sag doch was." Flehte er mich schon fast an.

„Und ich dachte, nur mir würde es so gehen..." nuschelte ich mehr zum Tisch als zu meinem Bruder.

Als er begriff was ich eben sagte, war es wieder da. Sein Glitzern in den Augen, es ließ mich lächeln und mein Spiegelbild lächelte zurück.

„Ich weiß es wird nicht leicht..." sagte ich „aber wir schaffen das." Beendete mein Bruder meinen Satz.

Wir lehrten uns Glas in einem Zug und holten uns die nächste Runde.

Hogwarts again - Mar Black (Weasley twins FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt