52. Exposed

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Am nächsten Morgen:

„So Jungs, jetzt aber mal Butter bei de' Fische", Fred und George guckten mich völlig verwirrt an. Kurz öffnete George seinen Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber auch sofort wieder. Fragend schauten die Zwillinge sich an und zuckten mit den Schultern.

„Ähm dann hol ich jetzt den Fisch und, George? Besorgst du die Butter? Wir treffen uns in 10 Minuten wieder hier.", ich hatte Freds Stimme nie zu vor verwirrter erlebt.

„J-ja, klar.", stammelte der andere rothaarige Zwilling und stand schon mal auf.

Langsam gingen die beiden in Richtung Tür, George neigte seinen Kopf zu seinem Bruder und ich hörte ihn flüstern: „Ich würde sagen, einer von uns hat sie gestern geschwängert. Das ist doch kein normales Frühstück".

Entsetzt zog ich mir meinen Schuh aus und warf ihn dem frechen Zwilling an den Kopf. „Ihr seid so blöd, Jungs. Hier ist niemand schwanger und ihr sollt auch kein Essen holen. Das ist ein Muggel-Sprichwort. Ich dachte, ihr würdet eurem Vater auch ab und zu mal zuhören."

„Was in Merlins Namen soll das denn bedeuten?", fragten sie synchron und setzten sich wieder zu mir auf die Couch. „Egal", für lange Erklärungen hatte ich jetzt wirklich keine Geduld.

„Ich denke, wir sind uns alle einig, welche beiden", ich machte eine Pause, weil ich nicht wusste, wie ich sie halbwegs respektvoll bezeichnen sollte.

Beruhigend tätschelte mir Fred das Knie, „Ich weiß was du meinst, Süße. Alles gut, rede weiter."

„Hier der Plan: Ihr zieht auch etwas Hübsches an und ich besorge Veritaserum und dann machen wir einen Abstecher nach Hogsmeade. Ok? Auf los geht's los."

„Los", rief Fred begeistert und sprang auf.

George folgte ihm viel weniger begeistert und rief ihm nur verwundert hinterher, „Was machen wir und wo gehen wir hin?".

„Madam Puddifoot's Café", ich hörte quasi, wie Fred mit den Augen rollte.

„Und was dann?", fragte George, der immer noch nicht kapierte, was unser Plan war. Vielleicht war ihm auch noch immer nicht klar, wer vermutlich hinter all dem steckte.

„Komm, halt die klappe und zieh das hier an.", waren Freds letzte Worte, die ich vernahm, bevor ich kichernd die Tür hinter mir schloss. Ich machte mich auf den Weg, um aus dem Vorräteraum des Zaubertrankunterrichtes, das gut versteckte Fläschen mit dem Wahrheitsserum zu holen.

30 Minuten später waren wir drei auch schon auf dem Weg ins Nachbardorf. Die Herbstsonne schien auf uns herab und wärmte mit letzter Kraft meine Nasenspitze. Es war ein unfassbar schönes Gefühl, Fred und George wieder bei mir zu haben. Die Wochen ohne sie waren im Nachhinein betrachtet eine unnötige Qual gewesen und hatten uns einiges für die Zukunft gelehrt. Wir beschlossen einstimmig, uns fortan mehr als allen anderen zu vertrauen. Wir hatten noch einen langen und steinigen Weg vor uns und viel aufzuarbeiten. Unsere Freundschaft und Beziehung hatte schon viel durchgemacht. Trotzdem hatten wir alles überstanden und gingen zusammen unseren Weg, gespannt, welche Hürden sich uns noch in den Weg stellen würden. Doch eines war sicher, wir würden sie zusammen mit Bravur meistern.

Einige Meter vor dem Café blieben wir stehen und besprachen ein letztes Mal unseren Plan, bevor Fred und George den rosa-pinken Laden voll Plüsch, Rüschen und Glitzer betraten, während ich draußen am Fenster stehen blieb. Ich lugte durch die Scheibe ins Innere und beobachtete die Situation, wartend auf Freds Zeichen, dass ich herein kommen sollte.

Die Zwillinge setzten sich gleich an den ersten Tisch, so dass ich sie gut im Blick hatte, und studierten die Speisekarte. Nach wenigen Minuten kam auch schon die erste Bedienung auf sie zu. Das bekannte Gesicht löste unweigerlich etwas Ekel in mir aus. Alicia ging in ihrer pinken Arbeitskleidung freudestrahlend auf die beiden Männer zu. Möglichst aufreizend, was ihr in meinen Augen natürlich nicht gelang, lehnte sie sich über den Tisch. Sie drückte die Arme vor ihrem Oberkörper zusammen, so als würde sie versuchen, ihre Brüste aus der Bluse zu quetschen und auf den Tisch fallen zu lassen.

Sie unterhielten sich und bestellten augenscheinlich, da Alicia sich Notizen machte. Dann verschwand sie wieder, doch der Knoten in meinem Magen war noch immer da. Genervt wartete ich, bis sie mit einem Tablett und den Getränken wiederkam. Zwei Kaffee für meine Zwillinge und zwei kleine Gläser Kürbissaft... Alicia verschwand nochmal ganz kurz. Die Zeit nutze Fred und träufelte möglichst unauffällig jeweils 4-5 Tropfen des Veritaserums in die beiden Gläser.

Kaum hatte er die kleine Flasche wieder in seiner Hosentasche verstaut, kamen auch schon Angelina und Alicia auf sie zu. Alicia hatte ihre hässliche Schürze abgelegt und beide fuchtelten sich noch nervös in den Haaren herum und drückten ihr Dekolleté zurecht.

Die vier Turteltauben, nein natürlich nicht, das war nur mein zu emotionales Gehirn, prosteten sich zu. Als die beiden Damen ihre Gläser ausgetrunken hatten, zeigte Fred mir hinter seinem Rücken einen Daumen nach oben.

Schnell stürmte ich ins Café, bevor der Trank wieder seine Wirkung verlieren würde. Fred hatte bereits begonnen, die Wahrheit aus den beiden zu quetschen. Wobei sie bei dem Mittelchen, welches sie intus hatten, eh keine andere Wahl hatten.

„Ja", sagte Alicia monoton unter Einfluss des Wahrheitsserums, „Wir sind in eure Wohnung eingebrochen, haben Haare von euch gesucht und Angelina hat anschließend den Vielsafttrank genommen."

„Und dann?", fragte George, der offenbar seinen Ohren kaum trauen konnte.

„Haben wir am Fenster auf Mar gewartet und ihr eine ziemlich überzeugende Show geliefert.", erklärte sie weiter.

„Woher wusstet ihr, dass ich da sein würde?", fragte ich genervt, die Arme vor meinem Körper verschränkt.

Überrascht fuhren ihre Gesichter zu mir, „Was macht die Schlampe denn hier?", spukte Angelina die Wörter aus.

Fred sprang fast über den Tisch und wollte ihr an die Gurgel, doch hielt ihn zurück.

„Man wir haben euch sowieso die ganze Zeit im Auge. Das ist ja nun wirklich nicht schwer. Du warst wohl noch nie verliebt.", sagte Alicia und wand sich dann flehend zu George. „Siehst du? Sie liebt dich gar nicht so wie ich. Ich bin die viel bessere Wahl. Bitte komm zurück zu mir."

„Und ihr wart das auch in meiner schwarzen Höhle?", stellte ich meine letzte Frage, bevor ich die beiden nie wieder sehen wollte.

„Ja, klar. Wir wollten noch einmal sichergehen, dass du nie wieder mit den Zwilling sprechen würdest. Also waren wir so richtig schön ekelig und kalt zu dir."

Ohne ein weiteres Wort verließen Fred, George und ich Madam Puddifoot's Café und waren uns einig, so schnell keinen Fuß mehr in das Lokals zu setzten. Die Bedienungen waren wirklich nicht allzu freundlich zu uns gewesen.

„Gutes Personal findet man heutzutage auch nicht mehr.", scherzte ich, erleichtert darüber, dass nun nichts mehr zwischen uns stand.

Ich hakte mich rechts und links in die Arme meiner Männer ein und wir gingen gemeinsam wieder Richtung Schloss. Auf unserem Spaziergang lachten und scherzten wir endlich wieder zusammen und erzählten uns alles, was wir uns in den letzten Wochen nicht gesagt hatten.

Kurz bevor wir die große Eingangstür erreicht hatten, blieben die Weasleys neben mir stehen. Nervös schaute sie sich gegenseitig an und dann mit zuckersüßem Blick zu mir herunter.

„Mar, würdest du mit uns", begann Fred aufgeregt, „zum Herbstball gehen?", beendete George die Frage.

„Und ich dachte schon, ihr würdet nie Fragen." 

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Hallo meine Lieben, 

das war es dann erstmal für dieses Buch. Ich hoffe, ihr hattet Spaß und wir sehen uns im nächsten wieder! <3 Und Danke für 6 Tausend Reads!

Zuckersüße Grüße

Eure Mar Black <3

Hogwarts again - Mar Black (Weasley twins FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt