5. Diagon Alley

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An diesem Morgen riss jemand neben mir die schweren schwarzen Vorhänge meines Zimmers in Malfoy-Manner auf, sodass mir die Sonne direkt ins Gesicht strahlte. Nach einigen Sekunden in denen sich meine Augen erstmal an das Licht gewöhnen mussten erblickte ich mal wieder den blonden Mann neben meinem Bett. Er fummelte immer noch an den Vorhängen, bis sie perfekt saßen. Er trug lediglich ein weißes Handtuch um den Hüften und fuhr sich verlegen durch die nassen Haare, als er bemerkte, dass ich etwas schmunzeln musste.

„Du solltest vielleicht lieber deine Verlobte so wecken statt mich." lachte ich vor mich hin. Ich bekam ein genervtes und trauriges Seufzen – „Erinnere mich doch nicht immer dran... Ich möchte sie nicht heiraten und das weißt du." Wir sprachen von Astoria Greengrass, die eigentlich zukünftige Mrs. Malfoy. Sein Vater hatte sie für ihn vor langer Zeit als Braut ausgesucht. Sie war etwas jünger als wir, hübsch, und aus einer reinblütigen alten Zaubererfamilie, sogar eine der unantastbaren Achtundzwanzig. Also perfekt für ein Malfoy.

Draco jedoch fand sie langweilig und wollte sie nicht zur Frau nehmen.

„Alles zu seiner Zeit, uns wird schon was einfallen mein Hübscher" zwinkerte ich ihm zurück und seine Laune wurde augenblicklich besser.

„Los wir gehen frühstücken, zieh dir was an!" forderte er mich auf. Da ließ ich mir nicht zweimal sagen. Essen konnte ich schließlich immer, also sprang ich aus dem Bett und ging schnell ins Badezimmer. Aus dem Flur hörte ich es noch lachen – „Nimmst du mich mit in die Dusche?". Ich musste mir ein Lachen verkneifen und rief zurück „Du warst eben erst, du solltest so etwas besser planen."

15 Minuten später standen wir unten im Flur. Draco trug natürlich wie immer einen Anzug, anders würde man ihn in der Öffentlichkeit vermutlich nie mehr sehen. Seine Finger zierten viele silberne Ringe. Zwei waren besonders auffällig. Einer schlängelte sich als Schlange seinen Ringfinger entlang. Der andere zierte groß das Familienwappen.

Mein Kleidungsstil hingegen war immer sehr entspannt und cool. Ich entschied mich an diesem Morgen für einen schwarzen lockeren Jumpsuit, welcher jedoch schmale Träger am Rücken hatte und so doch recht viel Haut freilegte, weiße Leder-Sneakers und eine schöne Tasche. Durch die Spagettiträger und den halboffenen Rücken konnte man meine komplett tätowierten Arme und auch den Rücken mit allerhand schwarzer Farbe unter der Haut sehen.

Ich war nicht der Typ für Ringe, jedoch fand man an meinem Hals rund um die Uhr zwei kleine Diamanten, die mit meinem Zahnschmuck um die Wette strahlten und immer eine sehr auffällige große Uhr.

Alles in allem waren Draco und ich zwei sehr unterschiedliche Erscheinungen, dafür einer Interessanter als der andere.

Ich griff nach meinem Autoschlüssel und wir fuhren nach London. Autos waren eines dieser tollen Muggel-Dinge, die mich absolut faszinierten. Ich liebe schnelle und laute Autos und auch Draco konnte ich dafür begeistern. Ich hatte zwar keinen Führerschein und trotzdem fuhr er gerne bei mir mit. Die meisten meiner Autos standen auf meinem eignen Anwesen. Ein Auto hatte ich immer bei den Malfoys und habe sogar einmal beobachtet, wie Lucius das Auto genau inspizierte und sich sogar hineinsetzte. Ich habe ihn nie darauf angesprochen, da er es sowieso nicht zugeben würde aber ich wusste, es gefiel ihm. Schließlich war es teuer und schick. Das war eben sein Ding.

Als wir in London ankamen parkte ich in der Charing Cross Road, nahe des Tropfenden Kessels. Wir grüßten Tom mit einem synchronen Nicken und durchquerten den Pub, um zu dessen Hinterhof zu gelangen.

Draco zählte mit seinem Zauberstab die Backsteine über dem Mülleimer: drei nach oben und zwei zur Seite. Sogleich öffnete sich die Mauer zu einem Torbogen in die gepflasterte Winkelgasse.

Sofort strömten Mengen an Hexen und Zauberer an uns vorbei. Wir schauten uns verwundert darüber an, dass bereits am Vormittag hier so viel Begängnis ist. „In ein paar Tagen fängt doch die Schule wieder an." fiel Draco ein und er tippte mir aus Spaß mit der flachen Hand an die Stirn.

Wir schlenderten durch die vollen Gassen und meine Blicke fiel in verschiedene Schaufenster: Flourish & Blotts, Madam Malkins, Ollivanders Zauberstabladen. Draco stich mit seinem Ellbogen in meine Seite und grinste: „Wir können später shoppen, jetzt lass uns erstmal etwas essen.". Wir setzten unseren Weg fort. Als wir an Weasleys Zauberhafte Zauberscherze vorbei gingen ließ ich wieder meinen Blick schweifen. Ich beobachtete das bunte Treiben im Inneren, lachende Kinder und Erwachsene. Meine Augen fixierte die orangene, aufregend verzierte Fassade wohl etwas zu lange, als Draco sich räusperte, mich an der Hand nahm und mit weicher Stimme sagte „Komm, ich lade dich ein".

Ich lächelte ihn an und bedanke mich. Doch ich wusste, er hatte mir mein Lächeln nicht abgenommen und ich war ihm dankbar dafür, dass er nichts weiter dazu sagte.

Als wir bei Florean Fortescues Eissalon ankamen suchten wir uns einen freien Tisch und Draco bestellte unser Lieblingsfrühstück. Wir aßen gemütlich und redeten über die Läden in die wir gerne noch schauen wollten.

Nach einem kurzen aber erfolgreichen Einkaufsbummel gingen wir noch zu meiner schwarzen Höhle.

Als ich die Tür aufschloss kamen mir gleich zwei meiner Angestellten entgegen. „Gut, dass du da bist Mar." Überfielen sie mich panisch „Die Feuerwhisky-Lieferung kam heute nicht wie angekündigt, welche Servierten sollten es für heute Abend nochmal sein und die Band hat sich verflogen und wird es vermutlich nicht pünktlich schaffen.".

Draco hinter mir klopfte mir lachend auf die Schultern „Du machst das schon, ich geh noch kurz was besorgen, ich komm dann wieder her." Und verschwand.

Ich beantwortet alle Fragen, organsierte einen DJ der Musikmachen konnte bis die Band eintrifft, kontrollierte die Vorräte, die Dekoration und ging den gesamten Wochenendplan mit meinen Hexen und Zauberern durch. Auf mein Team warteten 3 Geburtstage, eine Hochzeit außerhalb und wie immer zwei Tanzveranstaltungen in meinem eigenen Lokal. Keine große Herausforderung für uns aber sie wurden alle etwas nervös als ich ihnen mitteilen musste, dass ich heute Abend verreisen muss und vorerst nur via Eule und Telefon für sie erreichbar sein werde. Aber ich kenne und vertraue meinem Team, sie schaffen das.

Als alles zu meiner Zufriedenheut vorbereitet war, ging auch schon die Tür auf und Draco kam herein. Hinter ihm schwebten nun neben den Tüten in seiner Hand auch noch einige große Pakete und Tüten. „Na du hast ja nochmal richtig zugeschlagen." lachte ich aber bekam keine Antwort.

Wir gingen zurück zum Auto, wobei uns unsere Einkäufe verfolgten. Viele Hexen und Zauberer beobachteten uns. Ob es nun an den vielen Tüten lag oder daran, dass wir Draco Malfoy und Mar Black waren weiß ich nicht aber vielleicht war es ein wenig von beidem.

Kurz bevor wir wieder durch die Mauer schreiten wollten, huschten rote Haare in meinem Augenwinkel an uns vorbei. Ich versuchte meinen Kopf gerade zu halten aber trotz der Selbstbeherrschung überkam mich ein seltsames Gefühl.

Hogwarts again - Mar Black (Weasley twins FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt