Rückkehr Tauriels

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Doch zum unsanften Aufprall kam es nicht, da ich zuvor von zwei starken Armen aufgefangen wurde. Verwundert blinzelte ich ihm ins Gesicht. >> Danke. << nuschelte ich etwas unbeholfen, bevor ich mich aufrichtete und er mich freigab. Er lächelte leicht, bevor wir kommentarlos durch eine große, helle Steintür in das Innere des Schlosses traten.

Vor meinem Zimmer angekommen, wandte ich mich nochmal an ihn. >> Danke, für ihre Gesellschaft. Es war sehr - nett. << >> Ihr wahrt mir ebenso eine angenehme Gesellschaft. Vielleicht sollten wir das wiederholen? << fragte er. Ich jedoch lächelte nur etwas verlegen. >> Vielleicht. Gute Nacht. << und knallte ihm die Tür vor der Nase zu.

Einige Zeit stand ich noch ratlos im Raum rum, ehe ich meine Kleider in eine Ecke pfefferte und mich blindlings auf das Bett in die weichen Decken schmiss. Wie dämlich war das denn bitte? Eine blödere Antwort hätte ich auf seine wohl freundlich, bemühte Frage nicht bringen können ' Vielleicht. Gute Nacht... ' . Es klopfte energisch und ich zog mir schnell einen Morgenmantel über, bevor ich mit einem
'Herein' , die Erlaubnis zum Eintreten erteilte.

Tauriel trat ein und kam mit großen Schritten auf mich zu, ehe sie vor meinem Bett stehen blieb, auf dem ich im Schneidersitz saß. Sie schaute mich mit einem amüsierten, aber doch gefährlichen Funkeln in den Augen an, bevor sie zu sprechen begann. >> Nun... Warum passieren hier immer interessante Sachen im Schloss, wenn ich unterwegs bin? Hier. Ich habe dir etwas zu Essen mitgebracht. << und warf mir einen halben Brotleib und Hartkäse zu. Ich fing es auf und betrachtete es mit gerümpfter Nase. >> Wie alt ist das denn
bitte? << Sie ließ sich auf einen der Sessel nieder, nachdem ich ihr anbot, dass sie nicht stehen müsste. >> Noch von Aufbruch meiner Patrouille. << und zuckte gleichgültig die Schultern. >> Warum gehst du denn auf Patrouille? << wollte ich wissen. Sie schien erst über meine scheinbar dumme Frage Lächeln zu wollen, doch sie fasste sich und setze ernst an. >> Durch die Grenzen des Reiches gelangen manchmal Orks in unsere Gebiete. Nicht zu vergessen haben sich hier die Spinnen eingenistet. Du hattest sie ja bereits kennengelernt, wie mir der König berichtete. Diese Kreaturen müssen bereinigt werden und dafür sind die Soldaten und unter anderem auch ich zuständig. <<

Ich runzelte die Stirn und biss von dem Brot ab, um gleich darauf etwas am Käse zu nagen. >> Warum lebt ihr dann nicht mit ihnen und passt euch an oder ergreift das Problem an der Wurzel? << Sie sah mich jedoch nur eine Weile lang an, bevor etwas über ihr Gesicht huschte, was ich nicht deuten konnte. Etwa Anerkennung?

>> Wir leben nicht mit ihnen zusammen, da sie unseren Wald zerstören. Orks, wie Spinnen. Außerdem sind sie uns feindlich gesinnt, wie du es bei den Spinnen erlebt hattest. Anpassen wäre natürlich auch eine Option, jedoch graben sie den Wald und somit auch uns um, sodass eine Anpassung nicht möglich wäre, wenn man es denn wolle... Sie kommen aus der Dunkelheit und verpesten ihr Umfeld. Wir können zwar die töten, die in unser Reich eindringen und uns somit verteidigen, doch sie kehren immer wieder zurück. << erzählte mit Tauriel und starrte dabei aus dem großen Balkonfenster.

>> Wo kommen sie dann her? Du sagtest aus der Dunkelheit, aber warum bekämpft ihr dann nicht die Dunkelheit? << wollte ich wissen.
>> Wir wissen nicht genau woher sie kommt. Jedoch nehmen düstere Gerüchte ihren Lauf, in denen es heißt, dass eine alte Bedrohung geweckt wurde. << erzählte sie mir. Ich nickte, hackte aber nach. >> Aber warum greift ihr sie nicht dort an, wo sie herkommen? <<

Sie schaute mich eine ganze Weile wieder an, bevor sie dann doch antwortete. >> Weil es den König nicht interessiert, was außerhalb seiner Grenzen geschieht und wir ihm verpflichtet sind zu dienen und zu gehorchen. Auch wenn es uns nicht als richtig zu erscheinen mag, wie er Dinge handhabt.<< Sie stand ruckartig auf und ging auf die Tür zu, bevor sie innehielt. >> Das Training beginnt wieder, wenn ihr stark genug seid und ihr euch an euren neuen Körper gewöhnt habt. Lasst es mich wissen. << und sie verschwand.

Müde ließ ich mich nach hinten in die dicken Kissen fallen. Den alten Hartkäse und das Brot hatte ich nur mit Mühe runterwürgen können, doch wenigstens war der Hinger gestillt. Ich konnte bei weitem nicht verstehen, warum der König nicht über die Grenzen seines Reiches hinausschaut. Grüblerisch betrachtete ich meine veränderten, langen, schlanken Finger. Bevor ich diese dann unter meinen Kopf schob und versuchte zu schlafen.

Ich träumte in dieser Nacht schlecht. Von grässlichen Kreaturen, wie den Spinnen und dem Ork, der mich einst verschleppt hatte. Dementsprechend kam ich am nächsten Morgen nur mürrisch hoch und zog mich an.

Mein Essen wurde mir auf mein Zimmer gebracht, wo ich dann auch recht träge das Obst und die Brote verzerrte. Danach machte ich mich auf dem Weg in die Ställe, um Tilion zu besuchen, wo ich die Stunden bis zum Mittag verbrachte und ich auf mein Zimmer gerufen wurde, wo bereits ein Tisch gedeckt war. Danach machte ich mich alleine auf den Weg in die riesigen Gärten. Es war friedvoll hier und auch wenn ich tagsüber meist alleine bin, mochte ich die Ruhe. Einige Zeit später wurde ich zum Abendessen in den Speisesaal gerufen, wo mich der König bereits erwartete.

So verging eine Woche. Manchmal lud mich Thranduil nach dem Abendessen zu einem kleinen Spaziergang in seinen Gärten oder in den Hallen ein. Wobei wir uns an manchen Tagen gut und angeregt unterhielten und an anderen eher schwiegen und die Gesellschaft des Anderen wahrnahmen. Es störte mich nicht, denn es war keine unangenehme Stille, wie noch von vor ein paar Wochen. Danach brachte er mich stets bis zu meiner Zimmertür, wo er mir eine Gute Nacht wünschte.

Doch nach einer Woche voller Ruhe und Bequemlichkeit, empfand ich einen solchen Energieschub, sodass ich wieder mit Tauriel zu trainieren begann.

Ich schlug mich immer besser. Momentan arbeiteten wir an meiner Beinarbeit und dem Austeilen von einfachen Schlägen, aber auch übten wir unsere Muskeln zu stählern und zu formen.
Das Training machte mir Spaß, sodass wir nun jeden Tag zwei Stunden zur Mittagszeit auf dem Übungsplatz trainierten. Wir kamen gut miteinander aus, jedoch war es aber keine Freundschaft, die uns verbannt.

Doch als ich ein paar Wochen später zufrieden zum Trainingsplatz geschlendert kam, erwartete mich nicht Tauriel, sondern jemand anderes. Ich schaute mich zögernd um und ging auf diese Person zu.

Thranduil FF || DIE BESTIMMUNG - Mond und SterneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt