Etwas unbehaglich in dem Kleid lief ich nun zügig in den Speisesaal, wo ich mir nur ein Brotleib und etwas Aufschnitt klauen wollte. Doch dort angekommen, saß der König bereits am Kopfende und starrte ins Leere.
Langsam ging ich an der Tafel vorbei, da er mich nicht zu bemerken schien, doch mit einem Mal fuhr sein Kopf ruckartig zu mir rum. Er betrachtete mich eine ganze Weile nachdenklich, sodass ich das Gefühl bekam, er würde durch mich hindurch sehen. Doch dann sprach er zu mir. >> Arien. Setzt euch doch zu mir und esst etwas.<< Zögernd ging ich um den Tisch auf den Platz zu seiner Rechten zu und setzte mich. Er schien jede kleine Bewegung von mir in sich aufzunehmen, die ich tat, weshalb ich unruhig auf meinem Stuhl hin und her rutschte. Ein weiterer Faktor war die unangenehme Situation in seinen Gemächern, weshalb ich nicht wusste, wie ich auf ihn reagieren sollte.
Ich schenkte ihm ein gequältes Lächeln, welches er gar nicht wirklich bemerkt zu haben schien und nahm mir dann etwas Brot und Aufstrich, wie ich es geplant hatte. Doch noch mehr Unbehagen breitete sich in mir aus, als sein Blick auf meinen linken Arm viel und dieser dann mich durchbohrte. Ich blickte nun selbst an meinen Arm hinab und erschrak. Dort zeichnete sich ein Wirrwarr von dunkelgrünen Blättern ab, welche sich von meiner Handfläche, an meinen Blutgefäßen an der weichen Haut des Arms, bis zu meinem Ellenbogen erstreckte.
Schnell wollte ich sie verstecken, als Thranduil meinen Arm packte und darauf starrte, ehe sein wutverzerrter Blick meinen traf und ich unterbewusst schluckte. >> Was hast du getan?<< fragte er mich eindringlich, grollend. >>Ich...Nichts.<< log ich. Er wandte seinen Blick wieder meinem unteren Arm zu und fuhr vorsichtig mit seinen Fingerspitzen über die Blätter. >> Nichts sieht anderes aus Arien. Lüg mich nicht an.<< sagte er zu mir mit bebenden Nasenflügeln. >> Ich... Ich wollte mir nur ein Tattoo stechen lassen.<< versuchte ich gelassen zu sagen. Hoffentlich gab es hier so etwas in der Art, hoffte ich inständig. Seine Augen durchbohrten mich förmlich, als er seinen Druck um mein Handgelenk verstärkte und mich fordernd ansah, doch als ich meine Lüge ausbauen wollte, fuhr er dazwischen.
>> Glaub ja nicht, mich jetzt nochmal anzulügen oder du wirst mir den Konsequenzen leben müssen. Glaub mir ich weiß, was das ist. Was für einen Handel hast du abgeschlossen und mit wem aus dem Volk der Moriquendi? <<Ich schluckte nur umso schwerer. Ich konnte ihm nicht die Wahrheit sagen. Ich konnte nicht sagen, dass ich zu den Menschen wollte, was ich dafür gegeben habe. Tränen stiegen mir in die Augen, als er noch fester zudrückte.
>> War er es, der gestern Nacht aus deinem Gemach geschlichen kam?! Hattet ihr Spaß?<< fragte er umso lauter. Doch ich schluchzte nur, als ich leise antwortete. >> Wir hatten nicht... Ich hab nicht...<< Doch er sprang wütend auf und fegte sein Besteck vom Tisch, ehe er mich anschrie. >> Was glaubst du, wer ich bin Weib! Du gehörst zu mir und niemand anderes wird dich so zu sehen bekommen, wie ich! Erkläre dich!<<Doch ich wollte und musste mich nicht vor ihm Rechtfertigen, weshalb ich ihn einfach stehen lassen wollte und meine Tränen wegwischte. Doch er versperrte mir den Weg und sah mich kalt an, ehe er gefasst antworte. >> Das wird Konsequenzen nach sich ziehen. Für dich und für den Grünschnabel. << Geschockt sah ich ihn an, als er zwei Soldaten ein Handzeichen gab und diese mit eiligen Schritten in die Gänge liefen. >> Was hast du vor?<<
Er sah mich nur ausdruckslos an, ehe er antwortete. >> Ihn zu seinem Urteil schaffen lassen.<< Ich weitete die Augen. >> Was für ein Urteil? Er bekommt doch sicher die Chance auf Verteidigung?<< Aber Thranduil zog nur die Augenbrauen hoch und bedeute zwei Soldaten, die eben die anderen beiden ausgetauscht hatten, zu ihm zu kommen.
Bei uns angekommen, wollten mich die Wachen an den Armen greifen, doch ich wich ihnen aus. Doch statt ihnen packte mich nun Thranduil und hielt mich fest. Er beugte sich zu mir runter, ehe er mir ins Ohr raunte.
>> Einen langen, schmerzvollen Tod.<< Ich wollte ihn gerade bitten, dass nicht zu tun, als mich die Soldaten nun packten und er mich losließ. >> Bringt sie auf ihr Gemach und sorgt dafür, dass sie dort bleibt.<< Es enttäuschte und verletzte mich ungemein, wie Thranduil handelte. Ich dachte immer, er sei besser, weshalb sich mein Herz schmerzvoll zusammenzog. Er war so nett gewesen in all den Wochen...Sie schleppten mich jedoch aus dem Speisesaal, durch sämtliche Gänge bis zu meinem Zimmer, wobei ich versuchte mich aus ihrem stählernen Griff zu lösen, doch vergeblich. Wo waren Legolas und Tauriel, wenn man sie einmal wirklich brauchte?! Selbst Calmacil wäre mir lieb gewesen. Doch nun stießen mich die zwei Soldaten vorsichtig in mein Zimmer und schlossen die Tür hinter mir.
Wie konnte er es wagen?! Leise zählte ich bis 30 und widmete mich der Tür. Doch sie war verschlossen. Ich zog und zerrte daran, trat und warf mich dagegen, ehe ich verzweifelt mit meinen Fäusten gegen die Tür hämmerte und schrie, sie sollen mich endlich herauslassen.
Doch es tat sich nichts. Ich hörte lediglich leises Gemurmel vor der Tür, was wohl bedeutete, dass jemand Wache schieben musste. Genervt ließ ich mich in einen der Sessel nieder und starrte aus dem Fenster. Natürlich hatte ich daran gedacht einfach aus dem Fenster oder über den Balkon zu steigen, doch der Balkon war abgeschlossen worden und es war viel zu riskant aus dem Fenster zu steigen, abzurutschen und gute 100 Meter in die Tiefe auf hartem Pflaster zu landen. Auch wenn der Körper der Elben mehr Aushalten und Leisten konnte, als der menschliche, war ich mir sicher, dass selbst die Elben daran starben oder sich sehr schwer verletzten würden.
Nun jedoch starrte ich immer noch aus dem Fenster und hatte mich nur manchmal zur Toilette bewegt oder was getrunken, als es bereits schummrig wurde.
Langsam verlor ich jedoch die Geduld. Wie lange wollte er mich noch hier einsperren!? Ich dachte ich soll zu diesem blöden Fest? Wann fing es an? Doch wahrscheinlich sah Thranduil es als meine Strafe an, mich nicht daran teilhaben zu lassen. Ehrlich gesagt, war es mir auch egal, ob ich kam oder nicht. Ich hatte dem lediglich nur zugestimmt, um Zeit mit ihm zu verbringen, doch jetzt hatte ich daran gar keinen Gefallen mehr gefunden.
Ein Geräusch vom Fenster aus ließ mich aufschauen. Es war wieder weg, als ich aufstehen wollte, um nachzusehen, weshalb ich mich genervt wieder zurück lehnte. Doch da war es schon wieder! Schnell sprang ich auf und schaute nach, was das Geräusch verursachte.Ich öffnete das Fenster und mich traf geradewegs ein Kieselstein an die Stirn. Leise fluchte ich, als ich hinunter blickte und Calmacil dort breit grinsend stehen sah. >> Ich freue mich auch dich zu sehen, Arien.<<
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Thranduil FF || DIE BESTIMMUNG - Mond und Sterne
FanficArien wurde als Mensch geboren und lebt in der Gegenwart mit ganz normalen Sorgen, bis eines Tages zwei Fremde auftauchen und sie in eine neue Welt schleppen. Mittelerde. Dort erwartet sie ein Leben, das sie sich nicht im Geringsten vorgestellt hat...