Adventskalender 2021

1 | Marvel

Und wieder ein Jahr vergangen. Morgen ist wieder einmal Weihnachten. Erneut ein Jahr, in dem meine Eltern lieber auf der anderen Seite der Erde sind, als mit mir, ihrem einzigen Kind, Weihnachten zu feiern. Sie interessieren sich einfach nicht für mich. Naja, geplant war ich ja auch nicht.

Das einzige, dass es noch schwerer macht dieses Wihnachten alleine zu verbringen ist, dass wir vor zwei Monaten erst umgezogen sind und es nur drei meiner Mitschüler über sich gebracht haben sich mit mir zu unterhalten. Sie sind eigentlich ganz nett, aber wie gesagt, wir kennen uns noch nicht wirklich.

"Maya! Träumst du schon wieder?", fragt einer der drei nach. Peter. Sein Name ist Peter Parker er ist 15 und lebt bei seiner Tante May. Peter war der erste, der mit mir geredet hat. Ich habe ihm geholfen den größten Idioten der Schule loszuwerden. Flash. Er ist ein reicher, verwöhnter Snob, den keiner leiden kann, der nicht so ist wie er selbst. Auf jeden Fall, seit diesem Vorfall hat Peter einfach nicht locker gelassen und deshalb habe ich jetzt meistens Gesellschaft. Wo nämlich er ist, da ist auch Ned, sein bester Freund. Die letzte der drei ist Michelle oder MJ. Sie ist eigentlich ziemlich cool, redet aber meist nur um andere zu beleidigen.

"Maya?", kommt es besorgt von Peter. Besorgt? Ich schenke ihm jetzt meine gesamte Aufmerksamkeit. "Alles gut. Ich habe nur nachgedacht."

"Worüber hast du nachgedacht?", fragt Ned. "Ach , über nichts wichtiges.", weiche ich schnell aus. "Es muss wichtig sein. Ich habe dich an die zehn mal angesprochen", meint Peter immer noch besorgt, "Also. Was ist los?" Seufzend gebe ich zu Boden schauend nach. "Nur über morgen. Meine Eltern sind, wie die letzten acht Weihnachten, unterwegs. Weihnachten ist bei uns einfach nichts besonderes. Nur ein freier Tag, an dem man nichts zu tun hat."

"Das hört sich ja schrecklich an!", ruft Ned aus. "Ja selbst für mich ist Weihnachten etwas besonderes und ihr kennt mich. Sonst ist mir eigentlich alles egal", mischt sich MJ ein. Peter, der bis jetzt still war, sieht mich entschlossen an und sagt: "Du kommst einfach zu uns. Tante May wird sicher nichts gegen eine Person mehr haben." Zweifelnd sehe ich ihn an. "Komm schon! Ned und MJ werden auch da sein. Genauso wie Happy. Du hast ihn doch schon getroffen. Er saß auf dem Sofa, als wir zu mir sind um zu lernen." Immer noch nicht überzeugt, meine ich einfach, dass ich es mir überlegen werde. Nicht zu hundert Prozent zufrieden gibt sich Peter vorerst geschlagen. Wobei ihm auch nichts anderes übrig geblieben ist, denn unsere Pause ist gerade beendet.

Nach der Schule, gehe ich ohne Umwege nach Hause. Dabei geht mir Peters Vorschlag nicht aus dem Kopf. 'Soll ich annehmen? Ich meine, es wäre doch ganz schön einmal nicht alleine zu sein.' Stundenlang zerbreche ich mir den Kopf darüber, bevor ich entscheide noch einmal nach draußen zu gehen und für alle Fälle ein paar Geschenke für alle zu kaufen. 'Aber auch nur, falls ich wirklich hingegen will.', rede ich mir ein.

Ich habe Stunden gebraucht, bis ich für jeden etwas gefunden habe, wobei ich nicht wirklich wusste, was ich allen schenken soll. Ich habe sowas seit dem Kindergarten nicht mehr gemacht. Mir fällt erst auf, dass es dunkel ist und ich mich verlaufen habe, als es schon zu spät ist. Mit leichter Verzweiflung versuche ich mich zu erinnern, wo ich war. Gerade, als ich dabei bin in Panik zu geraten, da fängt jemand an zu sprechen. "Brauchen Sie Hilfe, junge Frau?", ertönt es hinter mir. Schreiend wirble ich herum, wobei ich erst meine Haare aus meinem Gesicht ziehe, bevor ich einen maskierten Helden sehe. "Spider-Man?"

Er nickt einmal und beobachtet die Umgebung aufmerksam. "Ich habe mich verlaufen. Kannst du mir vielleicht sagen, wo ich wieder zurück zur Mall komme?", frage ich peinlich berührt. "Die Mall? Die ist auf der anderen Seite der Stadt.", meint Spider-Man geschockt. "Oh"

"Halt dich fest ich bringe dich nach Hause."

Innerhalb weniger Minuten sind wir vor meinem Haus. Etwas durch den Wind drehe ich micht um und möchte mich bei ihm bedanken und gleichzeitig fragen, woher er weiß wo ich wohne, da ist er aber schon weg. Müde und verwirrt gehe ich hinein und mache mich fertig fürs Bett wo ich Peter noch kurz Bescheid gebe, dass ich morgen dabei bin und schlafe bevor Peter mir antworten kann.