20| Die Bestimmung

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Mia hatte es nie leicht im Leben. Ihre Mutter starb bei ihrer Geburt und ihr Vater wurde von Fraktionslosen getötet, bevor sie überhaupt geboren wurde. Außer den beiden hatte sie keine Familie, die sich um sie kümmern konnte. Auch war ihre Fraktion nicht gerade ein tolles zu Hause für sie gewesen. Sie war ungewollt und nichts konnte daran etwas ändern. Aus diesem Grund beschloss sie zu den Freox zu gehen und dort ihr Glück zu versuchen. Und tatsächlich. Dort hatte sie ein besseres Leben und traf auch die Liebe ihres Lebens.

Mia hatte sich nach der Initiation, bei der sie den 5. Platz erreicht hatte, für die Arbeit im Kontrollraum entschieden. Dort wollte niemand aus ihrer Initiationsgruppe hin, weshalb sie freie Wahl hatte. Dort lernte sie Zach kennen, der nur in den Kontrollräumen arbeitete. Sie verstanden sich auf Anhieb und wurden nach wenigen Wochen zu Freunden. Gelegentlich war auch ein anderer im Kontrollraum. Sein Name war Four. Wie die Zahl. Four war ein Jahr älter als Mia und hatte zusammen mit einem älteren Trainer an seiner Seite, die Initianten ihres Jahres trainiert.

Seit dem ersten Augenblick war Mia in Four verliebt. Sie wurde jedes Mal rot, wenn er in ihrer Nähe war und fand ihn mehr als nur attraktiv. Ihr Herz klopfte auch immer wie verrückt, wenn er nur im selben Raum war und sie davon wusste.
Man konnte meinen, dass Mia ein Problem hatte, aber in Wahrheit war sie war sie einfach unsterblich in Four verliebt.

So kam es, dass, als sie an jenem Morgen aufstand und für ihre morgendliche Joggingrunde aufbrach, sie Four bereits am Gang begegnet war. Sie sprachen eigentlich nur selten miteinander, aber wenn sie miteinander sprachen, dann waren es meist nur kurze Sätze oder wenige Wörter. Mia sagte sich immer, dass das ein Anfang wäre, aber sie hoffte immer, dass er sie eines Tages bemerken würde.
Mia blieb erstarrt stehen, als sie Four den Gang entlang gehen sah. Er hingegen schenkte ihr nur eines seiner seltenen Lächeln und fragte: "Guten Morgen Mia. Gehst du wieder joggen?" Mia konnte nicht sprechen vor Aufregung. So nickte sie nur und wurde dabei ein wenig rot um die Nase. "Das ist gut. Ich wollte schon fragen, ob ich mitkommen kann", meinte Four in einem fragenden Ton. Mia nickte wieder, bevor sie sich räusperte: "Ähm .. klar gerne .. wo willst du..? Ich meine ähm", damit war sie wieder still. Four bemerkte ihre Unsicherheit und lächelte sie beruhigend an. "Wir können gerne deine übliche Strecke laufen", meinte er und versuchte ihr das Unwohlsein zu nehmen. Mia nickte wieder einmal und machte einige Schritte den Gang entlang. Four folgte ihr einfach. Zwischen den beiden war es still. Keiner der beiden wusste, was er sagen sollte. So blieben sie einfach in Stille und fingen an zu laufen, als sie endlich nach draußen kamen. Four ließ Mia da Tempo vorgeben und zusammen joggten sie eine ziemlich große Runde, wie Four feststellen musste. Er war ziemlich überrascht, denn er hätte nicht gedacht, dass diese zierliche, aber doch starke Frau eine so große Tunde laufen würde. Es beeindruckte ihn mehr als er zugeben würde. Four blieb eine Weile still, bis er es nicht mehr aushalten konnte und eine Frage in die Luft stellen musste. "Mia? Sag, macht dir die Arbeit im Kontrollraum eigentlich Spaß?", er war sehr neugierig auf die Antwort, wusste aber auch, dass sie selbst gewählt hatte und dort sein wollte. Mia dachte kurz nach und antwortete dann: "Ja schon. Ich mag es dort zu arbeiten. Es ist ziemlich angenehm und Zach und ich sind, seit ich dort angefangen habe, ziemlich gut befreundet" Four konnte nicht anders, als ein wenig Eifersucht zuführen, als sie Zach erwähnt hatte. "Du und Zach also? Seit ihr ein Paar oder...?", wurde er dann aber unterbrochen. "Nur Freunde. Er war eigentlich der erste, der mich mochte seitdem ich hierher gekommen bin. Außerdem ist er nicht wirklich mein Typ", damit wurde sie rot und stellte sicher, dass sie Four nicht ansah. Four aber sah das und grinste, ließ es sich aber in seinem nächsten Satz nicht anmerken: "Was ist denn dein Typ? Vielleicht kann ich dir ja helfen und ein Date für euch organisieren" Mias Wangen blieben rot und aus ihr platzten die nächsten Worte heraus, ohne, dass sie etwas dagegen tun konnte: "Du müsstest dann ein für dich selbst organisieren" Mia blieb geschockt stehen und hielt sich die Hände vor den Mund. Ihre Augen waren weit geöffnet und sie sah aus, als wäre sie kurz vor einer Panikattacke. Four war ebenfalls stehen geblieben und sah in welchem Zustand Mia jetzt so plötzlich war. Schnell war er bei ihr und schloss sie in die Arme. "Schhh ... Alles gut Mia ... Ich würde gerne auf eine Date mit dir gehen", versuchte Four sie zu beruhigen. Mia sah ihn geschockt an und versuchte das Gesagte zu verarbeiten. "Ehrlich?", kam es unsicher von ihr. Four nickte lächelnd und hielt sie weiterhin beruhigend in seinen Armen. Mia genoss es sehr und konnte es nun kaum noch abwarten, nachdem seine Worte eingesickert waren.

Lasst es mich euch sagen: "Das Date lief großartig und die beiden hatten jede Menge Spaß"

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