Navajo

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Es war etwas Zeit vergangen nach dem ich aus dem Krankenhaus flüchtete. Ich besorgte mir einen Rucksack und Kleidung. Es reichte nicht für sehr lange, aber irgendwas musste ich ja haben. Auf der Suche nach mir selbst, landete ich in einer verlassenen Wüste. Ich suchte irgendeinen Ort, wo ich leben konnte. Einen Ort, wo ich nicht gesucht werde.

Ich war noch nie so erschöpft und durstig gewesen, wie zu diesem Moment. Einsam war ich auch, Aiden war meine einzige Begleitung.

Ich war genervt und kaputt, weswegen ich keinen Ton von Aiden hören wollte...Naja, sag das mal einem Geist, der dein Leben lang an dich gebunden war. Er gab Töne von sich, dann schaute ich hoch zu ihm. Ich wollte einfach gerade nicht reden.

"Hey, ich bin total erledigt! Und durstig! Und ich hab keinen Schimmer von diesem verfluchten Ort. Also sei mal nett und gönn mir 'ne Pause, okay?"

Es war so verdammt heiß, mein Blick war schon etwas verschwommen. Ich ging an einer verlassenen Straße in dieser Wüste entlang, in der Hoffnung, dass ein Auto an mir vorbeifahren würde und mich dann mitnehmen würde.

Nach einigen Minuten hörte ich auch eins ankommen. Ich stellte mich an den Straßenrand und hob meine Hand, damit er verstehen würde, dass ich mitwollte. Aber er fuhr einfach so an mir vorbei, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen.

Auch ein zweites Auto kam, aber er hielt nicht an. Ich war komplett auf mich allein gestellt. Kein Essen, kein Trinken, keine Unterkunft.

Ich setzte mich auf einen großen Stein, der am Straßenrand war. Ich bekam nicht mehr so gut Luft und war erschöpft.

"Es wird alles wieder gut...Ich bin mitten im Nirgendwo, ich sterbe vor Durst und alles ist FÜR'N ARSCH! Aber alles wird gut."

Wieder meldete sich Aiden, er ließ mir keine Ruhe.

"Lass mich in Ruhe, Aiden!"

Aber er hörte nicht auf, er wollte mir irgendwas sagen.

"WAS?"

Ich drehte mich zu ihm und schaute direkt auf eine kleine Hütte, die nicht weit weg von mir stand. WIe konnte ich sie nur übersehen?! Ich hoffte nur, dass sie nicht verlassen ist und das ich dort unterkommen würde. Wenigstens für diese Nacht. Ich ging also zu der Hütte. Als ich näher kam, sah ich, dass es eine Ranch oder sowas in der Art war. Pferde, Schafe und ein Hund, der das hier wahrscheinlich alles bewachte.

Aiden war unruhig und fühlte irgendwas, aber ohne Grund.

"Ist okay, Aiden. Werde jetzt bloß nicht nervös."

Ich lief direkt zur Tür von der Hütte und klopfte. Ein junger Mann machte mir die Tür auf, vielleicht in meinem Alter, groß und recht gutaussehend. Ich hoffte nur, dass er auch so freundlich war, wie er aussah.

"Hey...Tut mir leid, wenn ich so reinplatze. Ich bin auf der Suche nach 'nem Platz für die Nacht, und ich wollte Sie bitten..."

"Du kannst hier nicht bleiben. Sorry."

Gerade als er die Tür schließen wollte, hielt ich ihn nochmal auf und schaute noch durch den kleinen Schlitz, der offen war.

"Bitte. Es wird wirklich kalt heute Nacht. Und...ich weiß nicht, wo ich sonst hin soll, und...Und ich verspreche, ich bin weg bis zum Morgen."

"Ich hab doch gesagt, das geht nicht. Du solltest abhauen."

Dann kam ein älterer Mann an die Tür und redete mit dem Mann. Es war eine Sprache die ich weder kannte, noch überhaupt deuten konnte. Es hörte sich aber so an, als würden sie diskutieren. Der alte Mann sah wirklich nett und behutsam aus.

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