Norah

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Nur wenige Tage später saßen Cole und ich im Auto und parkten auf dem Parkplatz der Psychatrie, in der meine Mutter hoffentlich noch sein würde.

"Ich weiß echt nicht, Jodie. Keine Wache am Tor, kein Mensch parkt hier...Irgendwas stimmt hier nicht."

Er hatte Recht. Auf dem Parkplatz stand kein anderes Auto als das Unsere. Das Gebäude sah von außen zwar sehr neu und gepflegt aus, aber es war leer. Es brannte nur Licht in ein paar Räumen aber man sah niemanden.

"Wenn ich in 'ner halben Stunde nicht wieder da bin, fahr einfach..."

"Hey, ich warte doch jetzt nicht im Wagen."

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, öffnete er die Autotür und steig aus.

"Cole...Cole, warte!"

Aber er ignorierte mich, also stieg ich auch aus und ging ihm hinterher. Er lief geradewegs auf den Eingang zu und blieb neben der Tür stehen. Ich sagte nichts und ging durch die Tür.

"Versuch's mit Höflichkeit...das funktioniert immer..."

Ein unhöflich aussehender Mann an der Rezeption schaute mit driektem und strengem Blick auf den Bildschirm seines Computers. Langsam trat ich näher an den großen Tresen.

"Hey. Ähm, ich möchte zu Norah Gray."

Er stand auf und blickte auf mich herunter.

"Kann ich erst Ihre Erlaubnis sehen?"

Natürlich hatte ich keine, aber ich musste ihn davon überzeugen, dass ich auch ohne reinkomme.

"Können Sie mir helfen? Hören Sie, sie ist meine Mutter...und...ich hab sie nicht gesehen seit..."

"Tut mir leid. Alle Besucher brauchen den korrekten Erlaubnisschein."

Er war völlig ausdruckslos und desinteressiert. Ich wollte Aiden eigentlich aus dem hier raushalten, aber  es musste sein.

Aiden übernham seinen Körper und so konnte ich im Computer nach meiner Mutter suchen.

"Treffer! Norah Gray. Siebenter Stock, Zimmer 43."

Cole stand vor dem Aufzug der Eingangshalle und schaute mich verwirrt an.

"Hey, da ist kein Knopf dran. Schau beim Schalter am Tisch."

Aiden drückte den Knopf am Tresen und die Tür des Aufzugs öffnete sich. Cole und ich betraten ihn und die Tür schloss, dann konnte Aiden den Körper des Mannes verlassen.

"So weit, so gut!"

Im Aufzug sprachen wir nicht weiter. Als wir im 7. Stock ankamen schaute ich vorsichtig um die Ecke. Zuerst sah ich niemanden aber dann merkte ich, dass um die Ecke jemand saß.

"Was jetzt?"

"Aiden. Öffne irgendwie diese Tür."

Cole und ich stellten uns nah an die Wand und ich ließ Aiden wieder machen. Aiden drückte einen Knopf, welcher auf dem Tisch des Mannes lag. Die Tür öffnete sich aber der Mann bemerkte dies und schloss die Tür wieder. Ich musste ihn also irgendwie ablenken...

"Mist...Du musst zuerst die Wache ablenken."

Aiden suchte sich den großen Schrank aus, in welchem die Sicherungen drin waren, die den Strom fließen ließen. Die Lichter gingen aus, ebenso wie sein Computer. Der Mann stand auf und ging zum Schrank und Aiden konnte so den Knopf ungestört betätigen und die Tür öffnete sich.

Beyond Two SoulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt