Der Kondensator

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Wieder war ein Jahr vergangen. Ich war nicht mehr das taffe Mädchen wie vor einem Jahr, meine Aussehen veränderte sich auch. Ich war wieder das kleine, 17-jährige Mauerblümchen, von dem man niemals denken würde, dass es Menschen töten könnte.

Ich lag schlafend im Bett, als ich mitten in der Nacht auf einmal von Nathan geweckt wurde.

"Jodie! Wach auf!"

"Hah? Was...was ist los?"

Ich war ganz verschlafen, aber Nathan scheinte etwas dringendes auf dem Herzen zu haben. Ich rappelte mich auf, so dass ich dann im Bett saß.

"Zieh dich an. Ich erklär's dir auf der Fahrt."

Ich machte mich schnell fertig und ehe ich mich versah, saßen wir schon im Auto. Nathan hatte es anscheind eilig, denn er fuhr recht schnell. Außerdem regnete es sehr stark.

"Die DPA hat ein Programm zur Erforschung der anderen Seite gestartet, die ''Infrawelt'' nennen sie es. Sie haben einen Kondensator, eine Maschine, die eine Kluft ins Jenseits öffnet."

Er schaute mich so besorgt an, aber was hatte das alles mit mir zu tun? Er atmete tief ein, als ich ihn ansah.

"Sie haben ein PORTAL geöffnet? Zu Aidens Welt?!"

"Letzte Nacht ist was passiert. Existenzen kamen durch die Kluft und der Kondensator ließ sich nicht runterfahren...Alle im Gebäude wurden getöten. Keins der Rettungsteams kam zurück...Sie wollen, dass du ihnen hilfst, und ich sagte ihnen, dass du ja noch ein Kind bist, und es sei viel zu gefährlich. Aber sie wissen, dass nur du mit dem fertig wirst, was jenseits der Kluft liegt..."

Ich war regelrecht geschockt. Sprachlos schaute ich auf den Boden, ich merkte, wie er immer wieder zu mir rüber sah, als er mir erklären wollte, was ich zu tun hatte.

Dann sah ich raus, wir waren schon angekommen, wir fuhren zur der Einfahrt und uns kamen Krankenwagen mit Sirenen und Blau-Licht entgegen. Überall lagen verletzte und halbtote am Boden, umgeben von ein paar Ärzten und übri gebliebenen eines Rettungsteams.

Ich schaute mich nur um. Diese Geschehnisse vor Augen zu haben, war mehr als nur erschreckend. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

"Jodie. Wenn du es nicht machen willst, dann sag's und wir fahren zurück."

Ich fühlte mich so verantwortlich dafür, diese Sache in Ordnung zu bringen und den Menschen zu helfen.

"Es ist okay. Ich tu es."

Ich schaute Nathan tief in de Augen, damit er wusste, dass ich es ernst meinte. Dann stieg er aus dem Auto, ich folgte ihm kurz darauf. Nathan ging zu Cole, der ebenfalls vor Ort war.

"Verdammt, Nathan! Das ist Wahnsinn! Du kannst sie nicht da reinschicken! Was denkst du dir!?!!"

"Du verstehst das nicht. Sie ist die Einzige, die das beenden kann!"

Ich ging stumm an ihnen vorbei und man hörte in dem ganzen Chaos, wie verwirrt und ängstlich die Leute waren.

"Gibt es irgendwelche Informationen von drinnen? Irgendwas?"

"Ist das die Kleine? Ich hab gehört, sie schicken ein Mädchen."

Ich ging weiter und dann hielt mich ein Mann von dem Rettungsteam auf.

"Verzeihung, Miss. SIe können nicht hier durch."

Zum Glück kam ein weiterer und half mir. Ich hätte das nicht erklären können. Ich glaube, ich sah auch nicht gerade aus wie jemand, der helfen konnte.

Beyond Two SoulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt