Beta-Sonne

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"Der Kondensator in Karzistan wurde zerstört, die Kluft ist jetzt unpassierbar. Wir sind nun die einzige Nation mit Zugang zur Infrawelt. Diese Situation ermöglicht neue Strategien und militärische Perspektiven. Wir starten jetzt neue Programme zur Auffindung möglicher Energiequellen und Entwicklung von Militäranwendungen. Wir haben bereits Wege zur Verbindung von Existenzen und Soldaten, und dies ist erst der Anfang. Dies ist bedeutender als die Raumfahrtgeschichte oder weitere nukleare Aufrüstung. Vor uns erstreckt sich eine ganz neue Welt...Eine Welt, die wir erobern werden."

Und wieder saß ich in diesem verfluchten Besprechungssaal. McGrath redete wie immer von einer besseren Welt und der Evolution der Erforschung der Infrawelt. Ich hasste sein Geschwafel und sein Dasein und dass er verdammt nochmal atmete.

Mal wieder bin ich fast wegen ihm gestorben und hätte sogar fast Aiden verloren. Ryan wurde sehr schwer verletzt und wir sind fast zu Eisblöcken gefrohren.

Genervt stand ich von meinem Stuhl auf und hörte seine letzten Worte.

"Dies ist der Beginn einer völlig neuen Ära für unsere Nation."

Das letzte was ich hörte, war ein lächerliches Klatschen der CIA-Agenten und Forscher.

Ich verließ den Konferenzraum und stand in der riesigen Eingangshalle vom CIA-Gebäude. Ich schaute mich um und über mir ein großes, nein ein riesiges Schild auf dem stand: Department Of Paranormal Activities. Scheiß Einheit. Scheiß CIA. Scheiß Leben. Ich hatte nie ein richtiges Leben. Ich war die Laborratte der Forscher, der Soldat der CIA und das Püppchen von Ryan.

In mitten der Eingangshalle war eine Sofa-Landschaft. Rote Stoffbezüge und edle Standbeine. Und wo ich gerade vom Teufel sprach - Ryan, er saß auf einem dieser Sofas. Irgendwas trieb mich dazu, mich zu ihm zu setzen. Ich wollte mich einfach bei jemandem über das alles hier auskotzen.

Mit verschränkten Armen ließ ich mich neben ihm auf's Sofa fallen. Erst jetzt fiel mir auf, dass er eine Augenklappe trug. Sein Auge konnte also nicht gerettet werden. Er tat mir irgendwie wirklich leid aber ich bin im Moment zu emotional.

Ich fand keine passenden Worte um gerade ein Gespräch aufzubauen, aber er brach zum Glück das Schweigen.

"Diese Pentagon-Obermacker können ganz schön nerven, hm?"

"McGrath macht mich krank. Der Typ ist so ein zynisches Arschloch. Weißt du, es wäre für das ganze Land 'ne Wohltat, wenn ich ihm Aiden auf den Hals schicken würde."

Er atmete auf als würde er ein Lachen zum Ausdruck bringen wollen.

"Wir haben alle unseren Teil dazu getan."

Wir schauten uns immer noch nicht an. Er beugte sich nach vorne und stützte seine Ellbogen auf seine Knie ab.

"Und es war richtig so. Ich glaube, die Menschheit braucht keinen dritten Weltkrieg."

Jetzt schaute er mich an. Mir wurde irgendwie komisch, nicht übel, aber die Situation war seltsam. Ich hätte nie gedacht, dass ich wieder mit ihm reden würde nachdem all das passierte. Ich erhob mich vom Sofa, damit ich mich nicht gefesselt fühlen musste.

"Was wirst du jetzt tun?"

Das war eine sehr gute Frage, auf die ich keine Antwort wusste. Noch immer stand ich mit dem Rücken zu ihm. Ich hatte nie darüber nachgedacht, was passieren wird, wenn ich dem CIA nicht mehr von Nöten sein werde. Ich könnte jetzt frei und unabhängig leben.

"Gehen. An einen Ort ganz weit weg und...versuchen, normal zu leben."

Weil ich nicht mehr so desinteressiert war, drehte ich mich mit dem Gesicht zu ihm und wollte seine Pläne ebenfalls wissen.

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