Kapitel 4

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Ich erschrak und meine Hand glitt unauffällig zu dem Zauberstab. Woher wusste er wer ich bin? Was weiß er noch?
Langsam drehte ich mich um aber die Gestalt war weg.
,,Alles gut?", fragte Draco und sah mich an.
Nichts sagend und in Gedanken vertieft wartete ich nur weiter auf Lucius.
Mein Blick fiel auf einen Tagespropheten der über den Boden rollte.
Der Titel war: Todesser im Wald gefunden. Was ist passiert?
Und wieso muss ausgerechnet ich etwas damit zu tun haben?
Ich kickte die Zeitung weg.

Nach kurzer Zeit kam auch endlich Lucius.
Als wir endlich zu Hause waren (ist komisch <zu Hause> zu sagen aber ich fühle mich hier wohl) sprach Lucius sofort mit Narzissa.
Ich dachte meinen Namen bei dem Gespräch gehört zu haben.
Der Titel vom Tagesprophet war immernoch in meinem Kopf und ich versuchte ihn wegzudenken aber es ging nicht. Ich musste mit jemandem darüber reden!
Die ganzen Taten in den letzten 16 Jahren die mir angetan wurden und die getan hatte, hatte ich keinem erzählt. Ich wollte sie loswerden, wollte sie teilen, aber mit meinen Eltern war es unmöglich darüber zu reden. Sie sagten es sei zu gefährlich. Außerdem hatten sie es mir strengstens verboten ein Tagebuch zu führen, denn es könnte jemand unser Haus aufsuchen und es finden.

Da ich nun keinen hatte mit dem ich reden konnte und nur Draco vertraute, auch wenn ich ihn erst seit gestern kannte, wollte ich mit ihm reden. Normalerweise fragte ich Bücher nach Antworten und lese nach wenn mir etwas von anderen unklar war aber diesmal ging es um mich und ich konnte keine Bücher fragen. Also ging ich hoch zu Draco.

Überascht lud er mich in sein Zimmer ein und ich ging nervös auf und ab.
,,Alles gut? ", fragte er verwirrt.
Ohne nach zu denken fing ich an:
,,Also normalerweise rede ich nicht mit jemandem darüber aber in dem Tagespropheten stand, dass Todesser im Wald gefunden wurden und ich..."
Während dem reden ging ich in seinem Zimmer auf und ab und schaute ihn an, brach jedoch ab, denn er war oberkörperfrei.
,,Was?", lachte er. Dann schaute er zu sich runter. ,, Ups", murmelte er, als hätte er es vergessen.
,, Zieh dir was an", zischte ich und drehte mich um, damit er sich anziehen konnte.
Er ist schon heiß! Seine trainierten Bauchmuskeln und das Tattoo an seinem linken Arm... Moment mal...
Ich drehte mich hastig um und sah es: Das dunkle Mal.

Hastig zog ich meinen Zauberstab und richtete ihn auf Draco. Er hatte mittlerweile ein T-Shirt an und schaute mich perplext an.
Wie konnte ich ihm nur vertrauen? Wie konnte ich so dumm sein?
,,Du bist ei-ein-ein Todesser", stotterte ich.
Und ich habe über die toten Todesser im Wald gesprochen.
,, Ehm, also es ist eine lange Geschichte...",erzählte Draco. Ich bemerkte wie ihm langsam Tränen in die Augen stiegen.
Wegen mir? Will er mir was erzählen? Konnte ich ihm vertrauen? Kann ich irgendjemandem vertrauen?
Eine Frage nach der anderen lag auf meiner Zunge, aber ich blieb still. Entschlossen ließ ich meinen Zauberstab sinken und schaute Draco mitleidig an. Eine Träne nach der anderen kullerte über seine blasse Wangen.

,, Willst du mir etwas erzählen? ", fragte ich nach kurzer Zeit. Noch immer mit Tränen in den Augen setzte er sich auf sein Bett und fing an zu erzählen:,, Ich wollte das garnicht. Ich wurde gezwungen, aber von Du-weißt-schon-wer . Wenn ich es nicht gemacht hätte würde ich getötet werden. Aber wir sind nicht auf seiner Seite. Wir tun nur so, damit er uns nicht tötet. Und er will auch nicht, dass andere Leute die er nicht kennt erfährt wer wir sind. Wir konnten dich aber nicht alleine im Wald liegen lassen, du warst zu schwach. Ich will auch nicht das du verletzt wirst. Du-weißt-schon-wer würde uns umbringen wenn er wüsste da du hier bist. Er und die Grindelwalds sind ja schon lange Feinde. Ich wollte dich nie verletzen und werde es auch nicht. Du, du wurdest mir... nun ja... wichtig".

Ich setzte mich zu ihm und umarmte ihn. Ab diesem Moment war ich mir sicher, dass er die Wahrheit sprach und das ich ihm vertrauen konnte.
Er löste sich von der Umarmung. Peinlich berührt schaute ich dann zu Boden. Erst dachte ich er wäre mein bester Freund und jetzt akzeptiert er nicht mal meine Umarmung!
,, Tut mir leid ich bin es nicht gewohnt umarmt zu werden." sagte Draco.
Im Ernst?

Dann, ohne das mein Gehirn mitmachte, umarmte ich ihn feste. Ich war es auch nicht so gewohnt umarmt zu werden aber Umarmungen tun so gut. Nach gefühlter Ewigkeit erwiderte auch Draco die Umarmung. Als wir uns von der Umarmung lösten sah ich kurz Lust in seinen Augen aufblitzen, die aber wieder erlosch. Dasselbe geschah auch bei mir. Ich merkte das ich langsam feucht wurde.
Man das ist mordsmäßig peinlich!

,, Wie wäre es denn wenn wir rausgehen und die Besen ausprobieren? ", fragte ich schnell.
,, Klar", sagte Draco.

Die Feuerblitze waren schnell wie ein Blitz. Sie reagierten bei der minimalsten Bewegung. Und nach kurzem Spielen viel mir auf das ich mehr Tore schoss als Draco.
,, Optische Täuschung ", sagte er immer wenn ich ein Tor schoss oder einen Tor von ihm verhinderte.

Dann waren wir später wieder in seinem Zimmer und redeten über Quidditch. Er zeigte mir seine Bücher über die Mannschaften und Rekorde. Nachdem wir alles über Quidditch geredet hatten sagte dann Draco:,, Du hast ja bevor du erfahren hast das ich ein Todesser bin mir was erzählen wollen. Vertraust du mir genug um es mir zu sagen?"
Ich schaute in seine Augen. Ich sah Angst darin. Angst das ich ihm nicht vertraute oder Angst davor was ich erzählen wollte?
,, Ich vertraue dir, Draco. Also gut. Im Tagespropheten steht, dass Todesser im Wald gefunden wurden und sie wissen nicht was passiert ist. Also... Ich war da und habe sie alle umgebracht. Jeden einzelnen der für mich schuldig erschien wurde getötet, denn sie töteten meine Eltern. Mir tut es nicht leid was ich getan hab. Mir tut es aber leid Voldemort nicht besiegt zu haben. Und... ". Aber ich konnte nicht weiterreden, denn Tränen sammelten sich in meinen Augen. Den Schmerz die Todesschreie meiner Eltern zu hören durchfuhr mich kalt und schmerzhaft.
,, Hey ich hab dir gesagt du kannst mir vertrauen aber nicht das du weinen sollst", sagte Draco beruhigend.
,, Sry"
Er nahm zwei Finger unter mein Kinn und ließ mich mit sanfter Gewalt in seine Augen sehen. Schon wieder blitzte die Lust in seinen Augen auf.
Er kam mir immer näher und ich spürte seinen heißen Atem.
Passierte das gerade wirklich?
Dann fanden seine Lippen meine und er fing an mich zu küssen.

Ich sollte mich lösen und meinen Zauberstab zücken, wie meine Eltern es mir beibrachten, falls jemand mich anfassen sollte. Sie sagten auch, dass Liebe das Schwächste ist was es gibt. Aber es war mein Leben! Ich konnte tun was ich wollte. Und ich wollte Dracos Kuss erwidern auch wenn er eigentlich mein Feind war.

Ich spürte Lust aber konnte doch nicht gerade jetzt mich von meinem besten Freund ficken lassen! Er drückte mich langsam gegen die Wand und seine andere Hand legte sich um meine Taille. Der Kuss wurde immer intensiver und ich spürte das es gleich geschehen würde.
Plötzlich wurden wir von Narzissa gerufen.
,,Y/n wir müssen reden. Es geht darum was letztens passiert ist"...

Draco Malfoy und Mattheo Riddle ~schwierige Liebe~+18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt