VI. Annabeth - Möchtegern Helden, nein, bitte nicht!

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Die ersten paar Minuten der Fahrt verliefen gut. Annabeth hatte ein Buch herausgeholt und las es zusammen mit Percy (obwohl er es nicht so spannend fand).

Hazel und Frank saßen ihnen gegenüber, der Gott der Tiere sah seiner Göttin fasziniert dabei zu, wie sie mit den Händen zauberte.

Grauer, glänzender Staub flog auf und verformte sich zu einem kleinen Drachen, der durch das Abteil sprang und hüpfte und sich auf Franks Schulter niederlies.

»Das ist Quarkle«, sagte Hazel und schoss Farbe aus den Fingerspitzen. Augenblicklich war das kleine Geschöpf Prätorenlila. »Jetzt ist es deins!«

Frank sah wie hypnotisiert hin und her, dann begann er auch, mit den Händen aus grauen Staub etwas zu Formen.

Ein kleines Pferd, vielleicht etwas unförmig, tanzte um Hazels Kopf herum. Sie verfolgte es mit den Blicken und ZACK -, hatte sie es eingefangen.

»Es sieht aus wie Arion«, flüsterte sie und strich über das graue Fell. Sobald sie es berührte, wurde es zu einem satten hellbraun.

Annabeth, welche die beiden bis gerade eben über den Buchrand beobachtet hatte, legte das Buch zur Seite und rutschte so auf dem Sitz, dass sie Percy gegenüber saß.

»Mal sehen, wie schwer das ist!«, sagte sie und zwinkerte Hazel verschwörerisch zu.

Sie legte ihre Hände flach aufeinander und ließ urplötzlich einen Pegasus hervorschnellen, welcher Percy auf die Nase trat. Zum Glück war das Tier gerade mal so groß wie eine Faust.

Percy schnappte es sich aus der Luft, es färbte sich schwarz und aus seiner anderen Hand stieg eine Eule empor, die so leicht war, dass sie auf Annabeths Ohren sitzen konnte.

»Das ... kitzelt!«, rief sie und befahl dem Pegasus, auf dem Kopf von seinem Gott herumzutrampeln.

Gerade schien Hazel etwas weiteres sagen zu wollen, als die Abteiltür aufgeschoben wurde und vier Jugendliche, etwa ihn ihrem alter hereintraten.

Ein schwarz-haariger Junge, mit runder Brille und arrogantem Gesichtsausdruck, ein rothaariger, leicht genervter Junge mit unendlich vielen Sommersprossen, ein braunhaariges Mädchen, welches aufgeweckt in die Runde sah und einen roten Kater (der aussah, als hätte er mit Zeus gespielt) auf dem Arm trug und zu guter letzt ein sportlich aussehendes, rothaariges Mädchen mit nicht weniger Sommersprossen als der Junge.

»Urgh ... hi«, sagte Percy und holte sich den Pegasus vom Kopf.

»Macht Platz«, sagte der Schwarzhaarige herablassend.

»Wieso? Was willst du?«, mischte sich Annabeth ein und ermordete ihn gedanklich mit Blicken. Jetzt, als Göttin, hätte sie das wirklich tun können.

»Hier sitzen, was sonst?«, kam es zurück.

»Und was gibt dir das Recht, uns wegzuscheuchen?«, fragte Annabeth gleichgültig.

»Ich bin HARRY POTTER!«, schrie er schon fast. »Ich habe Voldemort besiegt! ich bin der Auserwählte! Kein Todesser hat eine Chance!«

»Urgh!« Hazel würgte. »Wieso in aller Welt sollte man Thanatos essen?! Der hat doch viel zu viele Federn! Igitt!«

»Wer ist Thanatos!? Willst du mich verarschen? Macht Platz!«, rief der Schwarzhaarige.

Annabeth reichte es nun. Sie stellte sich aufrecht hin und blickte mit ihren stürmischen, grauen Augen auf »Harry Potter« hinab.

»Zisch ab, du hast hier nichts verloren! Und lass uns einfach in Ruhe! Und wenn du dich für was besseres hälts, dann Fluch auf dich!«

Quarkle, Arion Junior, Pegasus und Annabeths Eule (sie hieß nun Parthenos) stürzten alle gleichzeitig vor und zerkratzten Potters Gesicht.

Er schrie auf, wedelte mit den Armen und rannte aus dem Abteil. Der Rothaarige rannte hinterher.

Und während die beiden »Harry!«, »Hilfe!« und »Ron!«, schreiend rausrannten, standen die beiden Mädchen leicht verlegen im Türrahmen.

»Früher waren beide viel netter. Vor allem Harry steigert sich in den Ruhm hinein«, sagte die Braunhaarige und blickte Annabeth bittend an.

»Ich halte keine neun Stunden Zugfahrt mit denen mehr aus. Dürfen wir und zu euch setzten?«

Das Mädchen war wirklich freundlich, deswegen nickte Annabeth. »Natürlich. Ich verstehe dich. Annabeth Chase.«

»Danke. Ich bin Hermione Granger. Das ist -«, »- ich bin Ginny Weasley, leider die Schwester von Ron.«

Sie setzten sich. Hermione neben Annabeth und Ginny neben Hazel.

Nun stellten sich die anderen auch vor. »Ich bin Hazel Levesque.«

»Frank Zhang, Prä -«

»Percy Jackson.«

Ginny grinste. »Was ist?«, fragte Hazel verwundert. »Nichts. Mein Bruder heißt auch Percy«, antwortete sie.

»Ich dachte, er heißt Ron?«, wunderte sich Percy.

Frank schlug sich an den Kopf. »Man ey, Jackson. Man kann auch mehr als ein Geschwisterchen haben. Überleg mal, Hütte elf!«

»Sorry!« Er hob abwehrend die Hände, dann grinsten sich die beiden Prätoren an. Okay, Ex-Prätor und Prätor.


𝐓𝐇𝐄 𝐇𝐔𝐍𝐓 𝐎𝐅 𝐓𝐇𝐄 𝐆𝐎𝐃𝐒 - 𝐩𝐣𝐨/𝐡𝐩  ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt