- Ana -
„Hallo, herzlichen willkommen im Santiago! Was kann ich euch bringen?"
„Arepa", ruft Cillian aufgeregt, woraufhin sowohl Malia, seine Mutter, als auch ich lachen müssen. Die beiden wohnen in dem Haus quer gegenüber und kommen manchmal, wenn auch nicht oft, denn dazu auch fehlt ihnen wie vielen anderen das Geld, hier her. {runde Maisfladen}
„Mit was möchtest du dein Arepa denn?"
„Käse", erwidert Cillian. „Ganz viel Käse!"
Lächelnd nicke ich und notiere mir seine Bestellung auf meinem Notizzettel. Dann wende ich mich an Malia. „Was darf ich dir bringen?"
„Ich nehme das gleiche."
„Okay", lächle ich und notiere ihre Bestellung ebenfalls. „Kommt sofort."
Ich wende mich von den beiden ab und durchquere das Café, um hinter die Theke zu gelangen.
Zeitgleich wird die Tür aufgerissen und als ich zum Eingang des Santiagos blicke, entdecke ich Darío García. Was will er denn schon wieder hier? Und dann ausgerechnet auch noch, wenn niemand außer Malia, Cillian und mir hier ist. Mit großen Schritten schlendert er auf die Theke zu, ehe er davor zum Stehen kommt und mir, wie zwei Tage zu vor auch, ein jungenhaftes Grinsen schenkt. „Hallo, cariño." {Herzchen}
Cariño? Ernsthaft? Ich presse die Lippen aufeinander und hindere mich somit daran, etwas auf den dämlichen Spitznamen zu erwidern.
„Was kann ich für Sie tun?", möchte ich wissen und befülle jeweils zwei Teller mit Arepa.
„Sie?" Der Mann vor mir zieht, weiterhin grinsend, eine Augenbraue hoch. „Sehr förmlich, cariño."
Ich stelle die beiden Teller auf dem Tablett vor mir ab und befülle noch zwei Gläser mit Wasser, die ich ebenfalls auf das Tablett stelle.
„Ich habe dir vorgestern schon gesagt, was ich will", geht er auf meine Frage ein.
„Ach ja? Daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern", lüge ich und laufe mit dem Tablett in der Hand zu Cillian und seiner Mutter.
„So", lächle ich und stelle den beiden ihre Bestellung mit dem Wasser hin. „Das Wasser geht aufs Haus."
„Danke, Ana." Dankbar lächelt Malia mich an, während ihre mit Besorgnis gefüllten Augen gleichzeitig zu dem Mafiosen an der Theke gleiten.
„Keine Sorgen, er verschwindet gleich wieder", murmle ich, in der Hoffnung, dass es stimmt, und erwidere ihr Lächeln einen kurzen Augenblick lang, ehe ich mich wieder vom Tisch der beiden abwende und mit langsamen Schritten zur Theke zurücklaufe.
„Ich bin mir sicher, dass du dich noch daran erinnern kannst, cariño", beginnt Darío García unser Gespräch von vorhin weiterzuführen.
Als ich nichts darauf erwidere, was sollte ich jetzt auch erwidern, lacht er. „Habt ihr auch Kaffee zum Mitnehmen?"
Ich nicke. „Wollen Sie einen?"
Mein Gegenüber nickt. „Schwarz."
Ich schnappe mir einen der Einwegbecher, der zwar nicht gut für die Umwelt ist, leider aber das Einzige ist, was wir uns leisten können, und stelle ihn unter die Kaffeemaschine. Anschließend betätige ich den Knopf für den schwarzen Kaffee auf unserer, schon in die Tage gekommenen, Kaffeemaschine und beobachte, wie die schwarze Flüssigkeit wenige Sekunden später in den Becher fließt. Dabei ignoriere ich, mehr oder weniger gekonnt, den Blick, der auf mir liegt und den ich mehr als deutlich in meinem Rücken spüre.
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Du wirst mein sein
Romance„Herzlich willkommen im Santiago! Kann ich euch etwas bringen?" „Ich hätte gerne dein Herz." Darío García schenkt mir ein jungenhaftes Grinsen. Ich räuspere mich, während ich spüre wie ungewollte Hitze meine Wangen überzieht. „Das haben wir heute le...