Kapitel 11: Ernstes Gespräch

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Pov. Shoto

Schnell ließ ich Katsuki los und drehte mich zu meinen Bruder um.

Da stand Touya, mit vor der Brust verschränkten Armen und betrachtete mich besorgt.

"Was willst du?", knurrte ich nicht grade freundlich.

"Wir müssen reden", sagte er nur und kam auf mich zu.

Scheiße!

"Was ist-", hörte ich noch Katsukis Stimme, doch da legte Touya bereits seine Hand auf meine Schulter und die restlichen Worte gingen in ein lautes Windrauschen unter.

Ich kniff meine Augen zusammen und hasste dieses Gefühl so sehr!

Als ich wieder festen Boden unter meinen Füßen hatte, öffnete ich meine Augen wieder und stellte fest, dass wir in unserem Wohnhaus waren...

"Spinnst du eigentlich?!", fuhr ich ihn an. "Um uns rum waren Menschen!"

Er winkte ab. "Ich hab uns vorher unsichtbar gemacht!"

Ich hob ne Augenbraue. "Das macht es jetzt besser oder was?! Was sollte das überhaupt? Du weißt, wie sehr ich diese Art der Fortbewegung hasse!"

"Blablabla", machte er gelangweilt und verdrehte die Augen. "Ich hab nicht so viel Zeit, deswegen musste es schnell gehen..."

Ich spürte, wie mein Handy vibrierte... Katsuki rief mich an... Aufgeregt strich ich über meine Hosentasche... Er fragte sich bestimmt, was geschehen war...

"Du hast nem Mann einen Arm weggeschmolzen...", sagte Touya ohne besonderes Mitleid zu zeigen.

"Ja", bestätigte ich knapp.

"Er ist an seiner Wunde verstorben...", teilte er mir mit.

Ich presste meine Lippen aufeinander. Das war gar nicht gut...

"Ich hab seinen Leuten gesagt, dass sie ihn ins Krankenhaus bringen sollen!", verteidigte ich mich.

Touya hob ne Augenbraue. Meinen Einwand schien ihn nicht zu beeindrucken.

"Vater ist davon nicht gerade angetan... Normalerweise tust du nie was... Und jetzt plötzlich verletzt du Menschen?!", fragte er irritiert.

"Sie... haben jemanden angegriffen", sagte ich leise. "Ich wollte... ihn beschützen..."

"Dieses... Menschenkind?", fragte er abfällig. "Ist das auch der mit dem du vorhin eng umschlungen standest?!"

Ich knirschte leise mit den Zähnen. "Ja, das war er..."

"Hast du seine Erinnerungen gelöscht?", fragte Touya eindringlich.

"Natürlich", log ich mit möglichst kalter Stimme und hoffte, dass er es mir glaubte.

Weil es in Wirklichkeit verboten war... Wir durften unsere Identität nicht preisgeben...

Touya nickte zufrieden, dann sah er mich ernst an. "Ich soll dir von Enji ausrichten, wenn dir so ein Ausrutscher nochmal passiert, wirst du die nächsten 1000 Jahre in die Unterwelt verbannt..."

Ich hob spöttisch ne Augenbraue. "Als würde er mich solange wegsperren... Die Sonne wird ohne mich traurig..."

Er verdrehte die Augen. "Du bildest dir echt viel drauf ein, die Sonne erschaffen zu haben, was?!"

"Du erwähnst doch auch dauernd, dass du das Wasser erschaffen hast", sagte ich genervt.

"Das war ja auch voll gut von mir!", meinte er mit einem breiten Grinsen.

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