Ein Beben durchzog meinen Körper und hinterließ ein angenehmes Kribbeln. Waren das die Schmetterlinge von denen jeder immer erzählte? In mir herrschte gerade ein absolutes Gefühlschaos, was mich leicht überforderte. Diese Art von Gefühlen waren mir so fremd. Ich wusste, dass ich mich zu Chris hingezogen fühlte und das schon seit einer langen Zeit. Jedoch konnte ich nie unterscheiden, ob es nur auf die sexuelle Weise war oder doch mehr Empfinden dahinter steckte. Um ehrlich zu sein wusste ich das immer noch nicht. Ich haderte seit Monaten mit dem Gedanken, ob ich wirklich im Stande war eine romantische Bindung zu einem Menschen aufzubauen, weshalb mich sein plötzliches Geständnis völlig aus dem Konzept riss. Es war als hätte ich sämtliche Worte aus meinem Sprachgebrauch gestrichen, jedoch wusste ich dass Chris definitiv eine Antwort verdient hatte. Deshalb tat ich das, was für mich in diesem Moment am sinnvollsten erschien. Ich lehnte mich nach vorne und legte sanft meine Lippen auf die des Älteren.

Hysterisch schlug ich schon fast auf das Klingelschild und wartete darauf dass das Surren der sich öffneten Tür ertönte. "Komm schon", zischte ich und wollte erneut den Knopf betätigen als endlich das ersehnte Geräusch erklang, ich ungeduldig die Tür aufriss und das Treppenhaus nach oben rannte. "Was ist denn in dich gefahren?", misstrauisch musterte Hyunjin mich, während ich völligst außer Atem die letzten beiden Stufen hoch hechtete und vor dem Blonden stehen blieb. Er lehnte lässig an seiner Wohnungstür und schenkte mir einen irritierten Blick, bevor ich grob nach seinem Kragen packte, ihn zu mir zog und meine Lippen hysterisch auf seine presste. Hyunjin schien von der ganzen Situation überfordert zu sein denn er hatte seine Augen weit aufgerissen und bewegte keinen einzigen Muskel seines Körpers. Gierig bewegte ich meine Lippen auf seinen und versuchte den Kuss mit meiner Zunge zu vertiefen. Meine Hände wanderten über Hyunjins Körper, versuchten jede Stelle zu berühren. Langsam ließ ich meine Fingerspitzen zu seinem Hosenbund wandern, bevor ich jedoch den Knopf öffnen konnte, umgriff Hyunjin mein Handgelenk und zerrte es von seinem Körper hinweg. Grob schubste er mich von sich und wischte mit dem Ärmel seines anderen Armes über seine Lippen. "Sag mal spinnst du? Was soll das?", zischte er wütend. Seine Finger waren immernoch fest um mein Handgelenk geschlungen. Ich schluckte. "Schau mich wenigstens an", keiffte er, ließ von meinem Handgelenk ab und griff stattdessen nach meinem Kinn. Unsanft drückte er es nach oben, zwang mich sozusagen dazu in seine Augen zu schauen. Mein ganzer Körper bebte. Ich konnte spüren wie heiße Tränen sich ihren Weg über meine Wangen bannten und konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken. Auch Hyunjin schien dies nicht zu entgehen, denn schlagartig wurde sein Blick wärmer und sein Griff sanfter. "Ich-", meine Stimme war lediglich ein whispern, "-habe Angst zu fühlen."

Anti-Romantic 🖇 Chanlix/HyunlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt