Sommer 2016

„Wow, das war..." „... verdammt heiß", beendete Hyunjin meinen Satz. Wir lagen nebeneinander in meinem Bett, unsere Körper entspannt, während wir stumm zur Decke starrten.
Mittlerweile waren wir weitesgehend ausgenüchtert, doch etwas anderes hielt uns in seinem Bann. Ein neues, intensives Gefühl, das unsere Sinne benebelte, uns ein wohliges Kribbeln bescherte und die Außenwelt in den Hintergrund drängte.
Es war mehr als bloße Lust - es war ein Gefühl, das uns einnahm, uns einander näherbrachte und uns mit einer Sucht nach mehr erfüllte.

Hyunjin richtete sich langsam auf, und ich folgte ihm fast automatisch. „Lixie, ich will das öfter spüren", murmelte er, während er seine Hand hob und sanft mit den Fingerspitzen über meine Wangen strich. „Ich will dich spüren... dir nah sein." Seine Berührung ließ meine Haut prickeln, und ich fühlte, wie meine Wangen heiß wurden. Verlegen senkte ich den Blick.
„Was sind wir, Jinnie?" Vorsichtig legte mein bester Freund seine Finger unter mein Kinn und hob mein Gesicht an, bis sich unsere Blicke trafen. „Beste Freunde", sagte er mit einem
leichten, fast schelmischen Kichern. Ein warmes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. „Beste Freunde", wisperte ich, bevor ich ihn sanft küsste, und unsere Lippen sich zart miteinander verbanden.

„Du, Jinnie", flüsterte ich und malte sanft mit meinen Fingern kleine Kreise auf Hyunjins nackte Brust. „Ich habe nachgedacht. Ich will das mit dir niemals verlieren. Du gehörst jetzt zu mir. Aber was passiert, wenn einer von uns irgendwann jemand anderen kennenlernt?" Der unbeschwerte Ausdruck auf Hyunjins Gesicht verblasste, und ein nachdenklicher Blick ersetzte ihn.

„Dann müssen wir das akzeptieren", begann er leise. „Wir könnten ja Regeln aufstellen, um es einfacher zu machen."

1. Wir lügen uns nicht an.
2. Besonders nicht, wenn es um unsere Gefühle geht.
3. Sobald einer von uns nicht mehr will, beenden wir das, und wir sind wieder ganz normale Freunde.
4. Egal, was passiert, wir werden immer Freunde bleiben.
5. Über unsere Beziehungen sprechen wir nur, wenn beide einverstanden sind.
6. Mit anderen zu schlafen, zahlt nicht als Fremdgehen, da wir nicht in einer festen Beziehung sind.
7. Miteinander zu schlafen, während einer von uns in einer Beziehung ist, ist definitiv Fremdgehen!

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„Also lasst mich zusammenfassen" begann Yeonjun erneut und lehnte sich neugierig vor, seine Augen funkelten vor Aufregung. „Ihr hattet euren ersten Kuss wegen eines Saufspiels und habt anschließend, nachdem ihr rausgeworfen wurdet, miteinander geschlafen?" Zögernd nickte ich und spürte, wie ein Schauer der Verlegenheit über meinen Rücken lief. „Krasser Scheiß!", quietschte Jun begeistert und schmiss sich mit einem lauten Plumps rückwarts auf das Bett. Seine Beine ließ er im rechten Winkel in die Luft gestreckt zappeln, wahrend er kicherte und ungläubig den Kopf schüttelte.
Natürlich entging es mir nicht, wie Hyunjins Blick für einen kurzen Moment auf den Hintern des Jüngeren huschte.
Er leckte sich genüsslich über die Lippen, als wäre Jun ein verlockendes Geheimnis, das er nicht länger ignorieren konnte. Ich fühlte ein Ziehen in meiner Brust. Verräter.

Als er dann auch noch seine Hand ausstreckte und über Yeonjuns pralle Oberschenkel strich, verengte ich genervt meine Augen. Hatten die beiden nicht erst neulich in der Uni etwas miteinander gehabt? War das etwa der Grund, weshalb wir hier waren?
Genügte ich Hyunjin allein nicht mehr?
Ein unangenehmes Ziehen breitete sich in meiner Brust aus, während ich bemerkte, wie meine Stimmung plötzlich kippte. Ob es an Eifersucht lag, konnte ich nicht genau sagen, aber das Gefühl war eindeutig da. Ich stand auf und begann, das Zimmer von Yeonjun zu mustern.
Sein Setup war beeindruckend: Softboxen erhellten den Raum, während vor dem Bett ein Stativ bereitstand. Die beiden großen Bildschirme, die direkt gegenüber seines Bettes positioniert waren, schienen die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Der Gedanke, dass der Jüngere im Internet so viel von sich preisgab und sich quasi verkaufte, machte mich nervös.
Oder war ich einfach nur schockiert?
Es war auf jeden Fall befremdlich. Wer mochten wohl all die Menschen hinter den Abonnements sein? Notgeile Typen, die sich an dem Anblick des Schwarzhaarigen aufgeilten. Ach und Hyunjin...der mich dabei noch mehr aufregte. Ich rollte genervt mit den Augen. Als ich mich zu ihm umdrehte, verstärkte sich mein Gefühl der Eifersucht.
Mittlerweile lag mein bester Freund über Jun, sein Knie zwischen den Beinen des Jüngeren, während ihre Lippen fest aufeinander gepresst waren. Ich konnte nicht ignorieren, wie Hyunjin begann, sein Bein an Yeonjuns Schritt zu reiben, was diesen dazu brachte, keuchend auf den Kuss zu reagieren. Das war nun endgültig mein Zeichen, dass ich gehen sollte. Ich wollte nicht hinsehen, aber mein Blick war unweigerlich auf die Szene gerichtet. Hyunjin ließ seine Hand langsam unter das Oberteil des Jüngeren gleiten, wurde jedoch abrupt gestoppt, als der Schwarzhaarige keuchend das Wort ergriff. „Hyunjinie", hauchte er, „wollen wir zusammen Content aufnehmen?"

Hyunjin nickte begeistert, sein Gesicht strahlte vor Vorfreude. „Ja, lass es uns tun!" Seine Stimme glich einem Schnurren.
Ich war schockiert. Wie konnte er so schnell zustimmen? Die Vorstellung, dass er seinen nackten Körper und so intime Szenen im Internet zeigen wollte, schnürte mir die Kehle zu.
Die Vorstellung, dass er in der Öffentlichkeit zur Schau gestellt würde, als wäre er ein Objekt, bereitete mir Sorgen.

Bevor ich jedoch etwas sagen konnte, lehnte er sich zu Yeonjun und küsste ihn mit einer solchen Leidenschaft, dass mein Herz einen Schlag aussetzte. Der Kuss war intensiv und aufreizend, und ich konnte nicht anders, als meinen Atem anzuhalten.
Mit einem schelmischen Grinsen wandte Hyunjin seinen Blick zu mir, seine Augen funkelten vor Provokation. Er küsste den schwarzhaarigen erneut, diesmal langsamer und voller Sinnlichkeit, während er mich dabei herausfordernd ansah. Es war, als wollte er mich direkt herausfordern, als ob er sagen wollte: „Schau dir an, was du verpasst!"
Die Szene vor mir war ein wahrer Schlag ins Gesicht. Eifersucht und Faszination kämpften in mir um die Oberhand. Ich konnte nicht wegsehen, obwohl ich es wollte. Hyunjins herausfordernder Blick und die Art, wie er Junie küsste, sorgten für ein prickelndes Gefühl in der Luft, das mich unwiderstehlich anzog. Ich war überfordert und zugleich neugierig, was als Nächstes geschehen würde. Hyunjin lachelte herausfordernd, als er sich vom jüngeren löste und mich direkt ansah. „Komm schon, Lixie. Ich weiß, dass du es auch willst", sagte er mit einem
verführerischen Unterton, der mir einen Schauer über den Rücken jagte. Seine Worte drangen tief in mich ein, während ich versuchte, die aufkeimenden Gefühle zu ignorieren.
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Hi:> ich hoffe manche von euch sind noch immer hier und haben auf ein Kapitel gehofft. Es ist nun 2 Jahre her dass ich geupdatet habe. Mein Kopf ist voller Ideen für diese Story, jedoch hat mir einfach die Zeit gefehlt.  Aber hier bin ich wieder. Hi Hello.<3

Anti-Romantic 🖇 Chanlix/HyunlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt