Kapitel 2

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Als ich die Tür öffne sehe ich eine sehr kleine Klasse, vielleicht 20 Leute, die anscheinend gute Laune haben und sehr aufgedreht sind. In der hinteren Reihe sehe ich zwei Mädchen, eine mit blonden und eine mit roten Haaren, und zwei Jungen, die sich gegenseitig mit Radiergummis beschießen, zwei andere diskutieren anscheinend miteinander und ein paar reden.

Ich gehe zum Lehrerpult und überlege wie ich diesen Haufen unter Kontrolle bringen soll.
Als ich dort ankomme, stelle ich meine Tasche ab und sage laut: „Guten Morgen". Sofort wird es ruhiger und die Schüler setzten sich auf ihre Plätze. Ich stelle mich kurz vor und frage dann sie.

Der Unterricht in dieser Klasse ist sehr witzig und trotzdem scheinen sie alles zu verstehen. Im Großen und Ganzen sind es in Haufen Chaoten, aber ich mag sie trotzdem schon.

Nachdem ich meine Stunde beendet habe, wartet Stoney schon vor dem Klassenzimmer.

„Los?", fragt er und ich nicke. Er führt mich durch die Schule und ich merke, dass sich doch einiges verändert hat. Dort wo jetzt der Neubau ist, war früher die Sporthalle, die Chemiesäle sind einen Stock nach oben gerutscht, an das Lehrerzimmer wurde angebaut und generell wurde alles modernisiert.

Als wir beim Lehrerzimmer ankommen, frage ich Stoney ob er mir vielleicht seine Lieblingsplätze in Erfurt zeigen will.

„Gerne!", antwortet er, „aber ich kann erst morgen, heute hab ich keine Zeit mehr."

Ein Tag später

Nach dem Aufwachen schaue ich auf mein Handy.

‚Fuck! Ich hab verschlafen! Am zweiten Tag! Scheiße!'

Ich springe auf, haste in die Küche und stecke einen Toast in den Toaster. Dann renne ich zurück ins Schlafzimmer, ziehe mich an und laufe in den Flur zu meinen Schuhen. Danach hechte ich zurück in die Küche, streiche Nutella auf meinen Toast, stecke ihn mir in den Mund und laufe zu meinem Auto.

Als ich endlich an der Schule ankomme, springe ich aus dem Auto und laufe zum Klassenraum, in dem ich jetzt Unterricht habe.

Auf dem Weg kommt mir Stoney entgegen.

„Hast du in der 4ten und 5ten Stunde frei?", fragt er. Ich bejahe.

„Gut, dann kann ich dir da meine Lieblingsplätze zeigen, wenn du willst."

„Sehr gerne."

Nach dem Unterricht gehe ich ins Lehrerzimmer und beginne meine nächste Unterrichtsstunde vorzubereiten.

Nach ungefähr einer Dreiviertelstunde kommt Stoney.

„Los geht's!"

Ich stehe auf und nehme meine Jacke.

Eine Stunde später

Inzwischen sitzen wir in einem Café und unterhalten uns. Stoney hat mir echt schöne Orte gezeigt, die ich noch gar nicht kannte. Plötzlich sehe ich ein Regenbogen-Armband an seinem Handgelenk, mit der Aufschrift ‚LGBT'. Als ich ihn darauf anspreche, ob er Lgbtq+ unterstützt, sagt er, dass er schwul sei. Ich freue mich für ihn und, dass er so locker damit umgeht.

Wir essen Kuchen und trinken Kaffee und Kakao. Ich verstehe nicht wie man Kaffee trinken kann. Danach gehen wir zurück zur Schule.

Nach dem Unterricht verlasse ich das Klassenzimmer und sehe Stoney gerade um die Ecke gehen. Ich begrüße ihn und wir gehen gemeinsam zum Lehrerzimmer.

Dort angekommen fragen mich Thomas und Herr Naumann, wie denn meine ersten Tage waren. Nachdem sie mich über alle Einzelheiten ausgequetscht haben, darf ich nach Hause gehen.

Während ich am Herd stehe, fällt mir ein, dass ich nicht einmal die Handynummer von Stoney habe.

Am nächsten Morgen

Als mein Wecker klingelt, frage ich mich (mal wieder) warum genau ich Lehrer werden wollte. Ich hatte früh aufstehen schon immer gehasst. ‚Ach ja, richtig, ich will ja Kindern etwas für die Zukunft beibringen...'

In der Schule angekommen gehe ich direkt ins Lehrerzimmer. Dort treffe ich Thomas, ich begrüße ihn und wir unterhalten uns. Kurz nach dem Gong kommt Stoney abgehetzt herein und fragt: „Habt ihr meine Arbeitsblätter irgendwo gesehen? Ich habe sie vergessen." Wir verneinen und er sieht sich weiter hektisch um.

„Wo hattest du sie denn zuletzt?", fragt Thomas.

„Wenn ich das wüsste, müsste ich sie nicht suchen!", ist die, zugegeben grandiose, Antwort darauf.

„Na solang du noch sarkastisch bist, kann es ja nicht so schlimm sein."

„Allerdings Thomas, ich hab nämlich gerade die 8a", auf Stoney's Gesicht breitet sich ein Lächeln aus.

„Warte, die..."

„Wer hat jetzt die 8a, die hört man im kompletten Schulhaus!?", wird er von Herr Naumann unterbrochen, der den Raum betritt.

Kichernd hebt Stoney seine Hand.

„Was machst du dann hier?"

„Ich suche meine Arbeitsblätter. Ach und, ich gebe Flo meine Nummer."

Er reicht mir einen zusammengefalteten Zettel. Ich schreibe ihm schnell eine Nachricht, damit er auch meine Nummer hat.

Der restliche Schultag ist eigentlich relativ normal, nur ein paar Nervensägen und Schleimer, aber sonst...

Als ich am Abend in meiner Küche stehe und mir etwas zu Essen mache, vibriert mein Handy. Es zeigt eine Nachricht von Stoney an.

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 Kapitel 2!!!

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