Einige Stunden später
Marius und ich sitzen am Bett von Flo. Sein Fuß ist eingegipst und etwas hochgestellt. Marius und ich haben uns in den letzten Stunden unterhalten und währenddessen habe ich aus Versehen gefragt, ob er wirklich mit Flo verlobt ist. Er hat mich total entgeistert angeschaut und dann gelacht und den Kopf geschüttelt. Als er merkte, dass ich ihn verwirrt betrachte, sah er mir ins Gesicht und sagte:
„Scheiße! Du glaubst das wirklich, weil du so verliebt bist!"
„Also seid ihr nicht verlobt?"
„Nein! Das würde ich gar nicht aushalten. Er kann wirklich anhänglich sein."
Ich atmete aus.
‚Warte! Er hat gesagt, dass ich verliebt bin. Stimmt das wirklich? Mag ich Flo schon so sehr? Ich meine, der Kuss war schön. Sehr schön. Ok vielleicht war es der schönste Kuss, den ich je hatte. Aber Flo muss es ja anders empfunden haben, schließlich hat er mich weggeschubst. Oder?'
Ich schüttle den Kopf. Als ich daran gedacht habe, ist wieder dieses Kribbeln aufgetaucht.
Jetzt sehe ich zum Bett. Dort liegt Flo immer noch genauso wie die letzten 30 Minuten. Ich sehe genauer hin, als ich denke, dass sich seine Augenlider bewegen. Und tatsächlich, langsam öffnen sich seine Augen.
Er sieht langsam von links nach rechts. Dann versucht er zu sprechen, aber es kommt kein Ton aus seinem Mund. Marius nimmt ein Glas Wasser vom Tisch neben ihm und hält es Flo an den Mund.
Schon wieder steigt dieses Gefühl der Eifersucht in mir hoch.
Anscheinend hat Flo genug getrunken um zu sprechen, denn er öffnet erneut seinen Mund.
„Ich will, dass er geht."
Seine Stimme ist nur ein Krächzen und er zeigt schwach mit seinem Arm auf mich.
„Warum?", fragt Marius und sieht mich fragend an.
„Er soll einfach gehen, bitte."
Ich nicke betrübt, stehe auf, nehme meine Jacke und verlasse das Zimmer.
DU LIEST GERADE
One Year
FanfictionFlo kommt als Referendar an eine neue Schule. Er freundet sich langsam mit Stoney, Stephan Steinert, an. Dieser allerdings beginnt seine Gefühle umzuwerfen