Kapitel 20

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Einige Stunden später werde ich von meiner Türklingel aufgeweckt.

Ich rapple mich auf und schlurfe zur Tür. Als ich sie öffne, sehe ich Flo, der völlig blass und durcheinander davorsteht.

„Kann ich bitte reinkommen?", seine Stimme klingt schwach und er sieht wirklich flehend in meine Augen.

„Natürlich!"

Ich öffne die Tür ein Stück weiter und er kommt herein.

„Was ist denn los?"

„Können wir uns vielleicht setzen?"

Ich deute nickend ins Wohnzimmer und er folgt meiner stummen Aufforderung.

„Also es tut mir wirklich leid, dass ich jetzt auftauche, aber bei mir wurde eingebrochen und die Polizei will, dass ich zu jemand anderem ziehe, bis sie herausgefunden haben wer es war. Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, zu wem ich gehen könnte, also bin ich hierher gekommen. Kann ich hier ein bisschen bleiben?"

„Sicher, du kannst gern bleiben, aber ich habe nur ein Bett, also müssten wir da entweder zusammen drin schlafen, oder einer legt sich auf die Couch. Wenn du willst, kann ich dort schlafen und du gehst ins Bett."

„Nein, auf keinen Fall! Wir werden es doch schaffen, in einem Bett zu schlafen!"

Wenn das also geklärt ist, schlage ich vor jetzt auch gleich ins Bett zu gehen. Er stimmt zu und wir gehen nacheinander ins Bad und legen uns dann ins Bett. 

„Stoney?", flüstert Flo nach kurzer Zeit.

„Ja?"

„Danke, dass ich hier bleiben darf."

Ich drehe mich zu ihm hin.

„Das ist doch selbstverständlich."

„Nein ist es leider nicht.", zum Ende hin wird er immer leiser. Unsere Gesichter sind nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt.

Ich muss ununterbrochen auf seine Lippen schauen und denke daran, wie es war ihn zu küssen. Dieses unbeschreibliche Gefühl, dass ich bei meinem Ex und denen davor nie hatte. 

Ich weiß nicht wie das jetzt passiert ist, vielleicht haben wir uns beide vorgelehnt, vielleicht hab ich es getan oder möglicherweise sogar er. Auf jeden Fall liegen unsere Lippen jetzt aufeinander.

Ich bin erst ein bisschen geschockt, beginne aber dann vorsichtig meine Lippen zu bewegen. Nachdem er aus seiner Schockstarre erwacht ist, erwidert er. Nach und nach vertiefen wir den Kuss. Trotzdem bleibt er liebevoll.

In meinem Bauch schlagen die Schmetterlinge Saltos und ich bin gerade unbeschreiblich glücklich. Allerdings warte ich irgendwie auf den Moment, in dem er mich wegschubst. Genau dieser aber, tritt nicht ein.

Im Gegenteil: Er streicht nun mit seiner Zunge an meiner Unterlippe und bittet um Einlass. Leicht zögernd und etwas misstrauisch öffne ich meinen Mund einen Spalt.

Vorsichtig bahnt sich seine Zunge einen Weg hinein und erkundet meine Mundhöhle. Langsam und bedacht tastet er meine Wände ab und beginnt danach meine Zunge mit seiner zu umspielen.

Wir liegen einige Zeit so da und sind nur damit beschäftigt uns zu küssen. Allerdings lösen wir uns irgendwann und ich bin der Meinung, dass wir uns noch nicht lange genug geküsst haben.

Keiner sagt etwas und wir sehen uns in die Augen.

„Was ist aus dem ‚können wir das einfach vergessen und Freunde bleiben' geworden?", möchte ich mit belegter Stimme wissen.

„Wenn ich darf würde ich diese Nacht drüber schlafen und dir dann sagen, was es jetzt ist."

„Das ist ok. Nimm dir deine Zeit."

„Danke"


POV Flo:

Am nächsten Morgen wache ich vor Stoney auf. Ich stehe auf und gehe in die Küche um Frühstück vorzubereiten. Während ich meinen Kakao mache, höre ich, wie Stoney aufsteht.

Als er in der Küche ankommt, setze ich mich gerade an den Tisch. Er steuert direkt sie Kaffeemaschine an und stellt eine Tasse mit der Aufschrift „Gute-Morgen-Held" darunter.

Nachdem der Kaffee durchgelaufen ist, setzt er mit der Tasse zu mir.

Wir beginnen zu essen und als wir fertig sind sieht er mich abwartend an.

Ich weiß ganz genau, was er hören möchte und ich bin mir mit meiner Antwort auch relativ sicher, allerdings möchte ich, dass er mich direkt danach fragt.

Er hält es erstaunlich lange durch nichts zu sagen. Um genau zu sein, bis wir gemeinsam den Abwasch machen und ich ihn immer wieder „zufällig" berühre.

Dort fragt er dann: „Was ist jetzt mit dem ‚wir vergessen was passiert ist'?"

„Also", beginne ich langsam, „ich hab gestern noch ein bisschen überlegt und heute Morgen noch einmal. Ich weiß jetzt was ich möchte."

Er sieht mich erwartend aber liebevoll an und langsam tut es mir leid ihn zu quälen. Also fahre ich fort:

„Wenn du auch möchtest, würde ich gerne eine Beziehung mit dir versuchen."

Als ich seinen Gesichtsausdruck sehe muss ich beginnen zu kichern. Ihm ist fast restlos die Farbe aus dem Gesicht gewichen, er macht große Augen und sein Mund klappt auf.

„Du kannst das so einfach akzeptieren, dass du mich, einen Mann, magst?"

Ich nicke. Nun macht er einen Schritt auf mich zu und fällt mir um den Hals. 

Ein paar Minuten stehen wir in seiner Küche und halten uns in den Armen. Als wir uns lösen, fällt mir allerdings etwas ein.

„Wie machen wir das in der Schule? Und mit unseren Freunden?"

„Vielleicht sollten wir es in der Schule geheim halten, aber ich würde schon unseren Freunden davon erzählen."

„Ok, sagst du Thomas und Stefan (wir duzen uns inzwischen) bitte Bescheid, dass wir ihnen etwas zu sagen haben und ich rufe Marius an?"

„Das ist eine gute Idee, Babe."

Ich stocke kurz und kreische dann innerlich wie ein Fangirl. Ich hätte nicht gedacht, dass so ein kleines Wort so viel bedeuten kann, wenn es von der richtigen Person kommt.

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Long Chapter!!! Wir haben  schon zwanzig Kapitel! Danke an alle die das hier tatsächlich lesen.

Fettes Danke!!!

Ich hoffe es geht euch gut

Bye

One YearWo Geschichten leben. Entdecke jetzt