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POV Y/N
"Das ist wow",
flüsterte Camilo. Ich lächelte wissend, wirbelte herum, schritt aus der Kammer und warf über meine Schulter: "Ich weiß."

Selbstgefällig laufe ich zu der Treppe, das Bett schwebt hinter mir her. Ich hatte nicht bemerkt, dass mein Verhalten überheblich war, bis mir auffiel, dass ich nicht wusste, wo Mirabells Zimmer war. 

"Ähm. Wo ist den Mirabells Zimmer?", fragte ich peinlich berührt. Mirabell rannte zu mir auf die Treppe und bedeutete mir ihr zu folgen. Ihre Familie drehte sich um und verstreute sich schleunigst. 

Stumm gingen wir die Flure an leuchtend orangenen Türen entlang, einzig allein das Bett knarzte vereinzelnd protestierend. Ich hatte Zeit zum nachdenken. Ich hatte das Geschehene verdrängt, leugnete immer noch, was passiert war. Meine Familie ist nicht tot. Sie haben nur so getan..., versuchte ich mir klar zu machen, doch ich wusste, dass sie nicht mehr zurückkommen würden, doch der kleine Hoffnungsschimmer wollte nicht sterben, ein Teil von mir glaubte, das sie alle einfach über die Berge des Encantos wandern würden, zu mir, mich wieder in ihre Arme schließen würden und sagen würden, dass wir die Dìas angreifen müssten, weil sie eine Gefahr für das Wunder darstellten.

"Wir sind da.", riss Mirabell mich aus meinem Tagtraum. "Oh ok, warte, geh bitte zur Seite. Wo soll das Bett hin?", ich stolperte durch den Türrahmen, die Casìta half mir, nicht umzufallen. Das Amulett schlug gegen mein Schlüsselbein, erinnerte mich an das Wunder, wegen dem meine Eltern gestorben waren. 

"Danke Casìta!", lachte Mirabell, während sie auf den freien Platz gegenüber ihrem Bett zeigte. Mit einem dumpfen Knall, landete das Bett dort, ich warf mich darauf, schnipste kurz mit den Fingern und es war bezogen.

"Ich-das ist voll cool! Ich meine-was genau sind deine Kräfte?", fragte Mirabell erstaunt. "Oh es ist nicht so kompliziert, wie es aussieht. Ich kann Telekinese, und Illusionen, die, wenn man daran glaubt, echt sind, solange man aber davon überzeugt ist, dass das, was man sieht, nicht wahr ist, sind es nur Illusionen.", erklärte ich sachlich. Von der anderen in diesem Raum, kam keine Antwort. 

Mehrere Minuten stille legte sich über uns, als Mirabell tief Luft holte und mich ernsthaft ansah. "Kann ich dir vertrauen?", fragte sie leise. "Ja", überrascht musterte ich sie. "Ich habe dir doch von Bruno erzählt." Ich nickte. Was wollte sie mir damit sagen? "Du gehörst nicht zur Familie, deshalb wirst du es nicht so schlimm finden...Aber du darfst es keinem erzählen! Schwöre es!", sie blickte in meine Augen, ich sah die Panik, die Hoffnung ihr wissen zu teilen.  

"Ich schwöre es.", das Thema schien ihr wichtig zu sein. Ich kannte sie zwar noch nicht lange, kaum einen Tag, doch die Tragödie, die sich vor vierundzwanzig Stunden zugetragen hatte, zeigte mir, das nichts sicher war, also war ich mir klar, das ich ihr helfen wollte.

"Gut. Bruno ist nie weggelaufen. Er ist immer noch hier. Dolores wusste es die ganze Zeit. Er hatte eine Vision, in der ich das Encanto zerstöre, oder die Magie rette. Aber ich muss mehr wissen. Nur habe ich keine Ahnung wie. Vielleicht kannst du mir helfen.", sie schnappte nach Luft. 

Ich dachte nach. Bruno konnte in die Zukunft blicken. "Wieso fragst du nicht einfach ob er in die Zukunft blicken kann?", fragte ich begriffsstutzig.  Es war das logischste, was man tun konnte. 

Ihre Augen leuchteten auf. "Du bist ein Genie!", sie sprang auf, packte meinen Arm, zerrte mich zu einem Gemälde, das meiner Meinung nach potthässlich war, schob es zu der Seite, drückte mich in das Loch, das es verborgen hatte, wo ich auf den Knien landete. "Verdammt", fluchte ich, rappelte mich auf, klopfte meine Hose ab, stand auf blickte mich um.

Um mich herum waren in den Wänden risse, sie wurden von Bambus gehalten.  Ich stand auf Holzdielen, Mirabell drückte sich an mir vorbei, der Gang verdunkelte sich, nachdem das Gemälde wieder an seinem Platz hing. 

Camilo x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt