15: Lévi! Ja?
Remus
Seufzend laufe ich in meinem Büro umher und kann nicht fassen, wie leicht sinnig ich gehandelt habe, oder auch wie dumm ich war.
Wie komme ich auch auf so eine unintelligente Idee und Obliviiere sie gleich?
Oh Merlin, wie soll ich dass wieder gerade biegen? Das war lediglich eine meiner berühmten Kurzschlussidee.
Mir in das Innere meiner linken Wange beißend, drehe ich die Phiole zwischen Zeigefinger und Daumen meiner rechten Hand.
Ich könnte einfach- Nein, dass geht nicht, oder?
Mein Blick wandert zum Denkarium an der Wand, welches ich zugegeben ohne zu fragen, eingebaut hatte, ich meine niemand hat sich beschwert also~
Es tut doch nicht weh, ihre Gedankengänge verstehen zu wollen, oder?
Ich presse die Lippen zusammen, als ich die Phiole aufstöpsle und mit langsamen Schritten auf das Denkarium zugehe.
Gerade will ich die Flüssigkeit hineingeben, als die Tür kraftvoll auf gestoßen wird.
Erschrocken greife ich meinen Zauberstab und halte ihn in Richtung Eindringling, die Phiole sicher verstaut in meiner anderen, freien Hand.
"Entspannen Sie sich, Lupin.", fährt mich Snape genervt an, weshalb ich meinen Zauberstab wieder sinken lasse, ihn aber immer noch in Reichweite habe.
"Was erschafft mir die Ehre, Severus?", frage ich, während ich meinen Zauberstab in mein Jacket schiebe und die Hände hinter dem Rücken verschränke um die Phiole zu zustöpseln.
"Dein Trank, Lupin. Du warst nicht am vereinbarten Ort, warum muss ich dir hinterherlaufen. Rennt ein Werwolf Menschen nicht hinterher?", fragt er mich beißend, wie eh und je.
Ich lasse meinen Blick zu meinem Pult wandern, gehe dort hin und räume den, ohne hinschon aufgeräumten Schreibtisch, auf.
"Nun, Severus", sage ich, ohne den Blick überhaupt zu heben, um Respektvoll rüber zukommen. "Ich hoffe, dir ist im Klaren, dass wir nur Menschen hinterherrennen, die nicht nach verkrampfter und miesepetriger Fledermaus riechen?", frage ich ihn und muss zufrieden das empörte Schnauben vernehmen.
Innerlich bin ich zugegeben, ziemlich stolz auf mich.
Nachdem einige Sekunden jedoch nichts gesagt wurde, hebe ich den Kopf und sehe Severus an.
Er betrachtet mich abfällig und scheint nach einer geeigneten Gegenabwehr zu suchen.
Da ich jedoch nicht so lange warten möchte, gehe ich auf ihn zu, greife seine Hand in der der Trank steckt, streiche provokant eine Strähne von ihm hinters Ohr und flüstere: "Pass' bloss auf, dass ich nicht beiße, mein lieber Severus."
Erschrocken dreht er sich um und verlässt, um üblichen Severus Snape Gang, mein Gemach.
Das wird er dir Heimzahlen, Remus. Das weisst du, warum sagst du auch sowas unüberlegtes.
Seufzend nicke ich mir selbst zu, und registriere, dass ich mit mir selbst rede.
Als ich höre, wie die Tür unten zufällt, atme ich auf und drehe meine Hand, um die Phiole wieder an zu sehen.
Tu das nicht, Remus. Manchmal ist Gewissheit gut, aber einfach Gedanken anderer zu sehen, ist da schon eine Nummer zu hoch.
Andererseits könntest du deine Hypothese in Frage stellen..Seufzend blicke ich auf die Phiole hinunter, bis mein Blick endlich entschlossen wird.
Ich tu's einfach, hab sowieso nichts zu verlieren.
Zielstrebig gehe ich mit großen Schritten auf das Denkarium zu, stöpsle die Phoile auf und-
...verharre.
Bis ich mir einen Ruck gebe und es hineingebe.
Ich lege die Phiole in meine Jackentasche, lege meine beiden Hände auf den Rand des Denkarium's und beuge mich mit dem Gesicht so weit rein, dass ich eingezogen werde.
Und ich falle—
Komme aber überraschend sanft auf.
Fragend blicke ich mich um, und bemerke, dass ich im Krankenflügel bin und auf einem der Betten liege.
Vorsichtig stehe ich auf und gehe zu dem Bett, wo ich Lévi vermute.
Dort liegt sie, hört mir zu, wie ich ihr quasi die Gefühle des Wolfes gestehe.
Doch gerade als ich gehen will, weil ich denke, dass ich nur Unsinn erzählt habe, hält sie mich beim Handgelenk und zieht mich zurück.
Überrascht stolpere ich auf das Bett, direkt über sie.
Während ich die Situation beobachte, knie ich mich neben das Bett und lege meinen Finger auf ihre Stirn.
"Was macht er? Ist das Absicht? Will er, das ich ihn küsse? Warum sieht er vom Nahen noch besser aus? Warum tut er denn nichts? Warum-"
Ich reiße meinen Finger weg und erstarre.
Nein, auf keinen Fall!
Das kann und darf nicht wahr sein!
Bei Merlin's Bart!
Schon merke ich, wie ich zurück in meine Welt gesaugt werde und befinde mich Sekunden später wieder in meinem Gemach, und auch in der Gegenwart.
Ich schöpfe die Erinnerung wieder mit der Phiole auf und stöpsle sie zu.
"Ach, Lévi", murmle ich und habe direkt ihr Gesicht vor meinen Augen.
Dieses wunderschöne Lächeln, diese Augen, alles.
Ich muss aufhören, an sie zu denken.
Mir nachdenklich auf die Unterlippe beißend, starre ich an die Wand.
Okay, der Unterricht.
Er hat Spass gemacht! Vorallem weil Lévi-
Verdammt.
Timeskip
In der großen Halle sitzend, betrachte ich die Schüler.
Einige reden über Quidditch, andere über die zu vielen Hausaufgaben und andere über ganz andere Dinge, die ich nicht ausführen möchte.
Mittlerweile ist Lévi wieder aus dem Krankenflügel draußen und völlig gesund.
Wobei sie ja nicht wirklich krank gewesen war.
Ich beschließe sie anzusprechen, stehe auf und gehe auf sie zu.
Doch als ich neben ihr zum Stehen komme, weiß ich plötzlich nichts mehr.
Meine Gedanken schalten ab, als sie sich fragend zu mir wendet.
"Prof. Lupin?", spricht sie mich sanft aber fragend an.
Überrascht zucke ich, warum auch immer, zusammen.
"Wegen.. Eh- Das.. Schach! Ich wollte dich fragen, wann wir Schach nachholen?", frage ich sie und muss schlucken, als sie sich eine Strähne zurück streicht.
"Wie wäre es mit Freitag Abend?", fragt sie mich freundlich lächelnd.
"Versteckt- ich meine du bist Perfekt Ich meinte, dass ist perfekt-!", rede ich schnell vor mich hin, ohne nach Luft zu schnappen.
Lévi muss leicht lachen. "Ich hab schon verstanden. Also Freitag Abend, dann."
ich nicke langsam, sie steht langsam auf und wünscht mit einen schönen Abend.
Dann geht sie, perplex blicke ich ihr hinterher, bis ich ihr nachlaufe.
"Lévi!"
Fragend dreht sie sich um, blickt mich an.
"Ja?"
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𝐉𝐞 𝐭'𝐚𝐢𝐦𝐞 𝐩𝐫𝐨𝐟𝐞𝐬𝐬𝐞𝐮𝐫 - [ 𝐑. 𝐋 ]
FanfictionPhilophobia - fear of emotional attachment; fear of being in, or falling in love. Es passiert nicht oft, dass dir ein komplett fremder Mensch hilft und dieser sich dann, am Anfang des Schuljahres als dein neuer Professor herausstellt. Sie ist von...