18: Zwickmühle
Lévi
Meine Augen weiten sich, als diese Worte mein Ohr erreichen.
Jetzt, wo er mir so nah ist, spüre ich alles.
Jeden Atemzug den er nimmt und jede Bewegung nehme ich war.
Nachdem ich ein paar Mal den Mund geöffnet habe um zum Sprechen anzusetzen, lächelt er leicht: "Was denn, hat's dir die Sprache verschlagen?"Ich muss ein paar mal blinzeln, denn seine Nähe verwirrt mich.
Dann baut sich aber auch schon mein Schutzschild um mich herum auf und ich gehe auf angemessenen Abstand.Der intensive Geruch verlässt meine Nase, was gut ist, denn so kann ich wieder denken.
"Nein- ich-", ich bemerke, wie mich meine Stimme langsam zu verlassen droht, weshalb ich entscheide, dass es eine gute Idee ist, wenn ich hier das Gespräch beende."Nein, nein, alles gut. Ich muss gehen.", ich drehe mich schnell um, bleibe aber kurz nochmal stehen. "Danke fürs Aufmuntern- gute Nacht."
Damit rausche ich den Gang entlang als hätte mich eine Acromantula gebissen.
Ich lasse ihn einfach dastehen, wissend das er keine Ahnung hat, was er getan hat....
"Perce?", vorsichtig klopfe ich an der hölzernen Tür.
Wenige Sekunden später öffnet sich die Tür und ein müder Percy, mit geschwollenen Augen, blickt mir entgegen.Als er jedoch meinen Blick sieht, scheint er auf einmal hell wach.
"Lèè? Was ist los? Ist was passiert? Willst- willst du rein?", er tritt demonstrativ beiseite und hebt den Arm um mir Einlass zu gewehren."Ist noch jemand da?", frage ich ihn zögernd, er dreht sich um, schüttelt den Kopf.
"Neeh. Sind wahrscheinlich alle am See", grinst er leicht, während ich eintrete und mich umsehe.
"Aber solltest du nicht auf sie aufpassen? Als.. Schulsprecher?", ziehe ich ihn auf.
Er zieht die Augenbrauen in die Höhe und nickt. "Ja. Wahrscheinlich. Aber jetzt bist du nunmal hier."Ich lächle weich und gehe auf sein Bett zu wo ich mich rauf setze.
"Oh, ich hab dir.. was mit gebracht, übrigens. Es ist so ein Muggel-Band wo sich die Figuren bewegen und reden und so.", er zieht eine DVD aus seinem hölzernen Nachtschrank.Mein Mund fällt auf.
"Minions?!", ein Kreischen entfährt mir, während ich mir ihn greife und ihn an meine Brust drücke.
Percy sieht mich lächelnd an, seine blauen Augen leuchten auf, ehe er sich neben mich setzt."Alsoooo.. ich hab auch so ein.. Laptip besorgt.. also eigentlich hat Hermine mir einen geliehen.", er sieht mich lange an, ehe er mir einen Laptop auf die Oberschenkel setzt.
"Das nennt sich Laptop, Perce", ein kurzes Lachen entfährt mir.
Er zuckt mit den Schultern: "Das ist alles das Gleiche. Aber- danke."
Ich wuschel ihm durch die roten Haare, was mir einen bösen Blick einbringt.Ich starte den Laptop und überlege ob ich es ihm erzählen sollte.
Naja, was kann schon passieren?Tief atme ich auf, ehe ich zum Sprechen ansetze: "Professor Lupin hat heute etwas zu mir gesagt- und ehm.. ich habe das Gefühl, ..dass er-"
Percy's Augen verlieren an Glanz, doch ich kann jetzt nicht aufhören, sonst würde er sich mehr als verarschst vorkommen.
"Dass er auf dich steht."
"Dass er auf mich steht."Überrascht sehe ich ihm in die Augen, während er emotionslos blinzelt.
"Ja.."Eine unangenehme Stille breitet sich aus.
"Magst du ihn denn auch?", fragt er mich mit so einer Ruhe in seiner Stimme, das es mir fast Angst macht.
Ich schlucke und denke nach.Mag ich ihn wirklich? Oder ist es nur eine Freundschaft?
"Das deute ich mal als ein Ja.", seine Stimme senkt sich enttäuscht, während er den Laptop zu sich zieht.
Doch ich halte ihn fest, direkt da, wo er ihn festhält.Er erstarrt. "Lass los, Lévi.", bittet er mich, während ich den Kopf schüttle.
"Was ist los, Percy."
"Lass es gut sein. Lass los."
"Nein. Was ist es? Was macht dich traurig?"
"Lass. Los."
"Was ist es? Warum bist du jetzt so? Man percy, was habe ich-"
"DU HAST NICHTS GETAN, LÉVI. VERDAMMT, ES TUT WEH, ZU SEHEN WIE DU IHN ANSCHAUST. ES TUT VERDAMMT NOCHMAL WEH, JA?! ICH LIEBE dich doch..", zum Ende hin wird er immer leiser, während ich ihn stumm ansehe.Ich weiss, dass er die Wahrheit sagt, denn er hat vor mir noch nie seine Stimme erhoben, geschweige denn seine Tränen unterdrückt.
Stumm schiebe ich die DVD in den Player, drücke auf Start und lege meine Arme um ihn, während der Film anfängt.
Er legt seine Hände unsicher auf meinen Rücken und drückt sich an mich.
Sein Gesicht ist an meinem Hals vergraben, während er leise weint.
Beruhigend streiche ich über seine Haare, bis ich merke, dass er aufgehört hat zu weinen.Er hebt dennoch nicht den Kopf, und flüstert: "Es tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe..", er wendet den Blick auf, während eine einzelne Träne langsam über seine Wange fließt.
Ich ziehe seinen Kopf zu mir und drücke meine Lippen sanft an seine Stirn, dann lege ich meine an seine.
"Ich vergebe dir, Perce. Es tut mir leid, dass ich so rücksichtslos war. Vergibst du mir denn?"Er lächelt leicht und haucht eine Zustimmung.
Für einen kurzen Moment versinke ich in seinen ozean blauen Augen.
"Gucken wir jetzt den Film?", fragt er mich und unterbricht somit meinen Gedankensturm.
Ich schüttle kurz meinen Kopf und nickt dann.
"Klaro."Wie setzen uns so hin, dass ich seine Haare Flechten kann.
Er hat sich zwar geweigert, aber am Ende habe ich gewonnen.
"Wann bist du denn endlich fertig?", fragt er mich und tut so, als würde er es nicht toll finden, obwohl ich genau weiss, dass er es mag, wenn man seine Haare streichelt."Dann wenn ich sage, dass ich fertig bin.", sage ich stur und schlage leicht auf seine Hand als er seine Haare betasten will.
Seufzend zieht er seine Hand zurück und richtet seine Aufmerksamkeit wieder auf den Film.
Nachdem ich fertig bin, ändern wir unsere Position, so dass wir nebeneinander sitzen, in unseren Händen eine heiße Schokolade mit Marshmallows haltend.Ich lege meinen Kopf vorsichtig auf seinen Kopf als meine Augen schwerer werden.
Ich spüre nur noch, wie er mir die heiße Schokolade abnimmt und einen Arm um mich legt.

DU LIEST GERADE
𝐉𝐞 𝐭'𝐚𝐢𝐦𝐞 𝐩𝐫𝐨𝐟𝐞𝐬𝐬𝐞𝐮𝐫 - [ 𝐑. 𝐋 ]
FanfictionPhilophobia - fear of emotional attachment; fear of being in, or falling in love. Es passiert nicht oft, dass dir ein komplett fremder Mensch hilft und dieser sich dann, am Anfang des Schuljahres als dein neuer Professor herausstellt. Sie ist von...