Kapitel-16- Ein seltsames Gefühl

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Thomas P.o.v.

Ich bin echt froh, dass Kaya wieder wach ist. Sie wird wieder, hoffentlich. Doch mich bedrückt noch eine andere Sache: Sky! Sky redet mit Malia öfters übers "nach Hause gehen". Ich denke, dass Sky bald weg geht. Aber sie würde niemals darüber mit mir reden. Ich schätze sie als solchen Menschen ein, der einfach geht, ohne sich Lebewohl zu sagen. Aber würde sie auch jetzt gehen? Jetzt wo Kaya sie braucht? Jetzt wo ich sie brauche?
Ich habe mir eingestanden, dass ich Sky ziemlich gut leiden kann. Ich mag sie gern und ich schätze ihre Nähe. Manchmal ist ihre Nähe kalt und frostig. Aber dann taut sie auf und wird warm. Ich bin noch nicht wirklich hinter ihre Fassade gekommen, aber ich denke, dass ist weitesgehend gar nicht mehr notwendig. Ich habe so viele Emotionen von ihr gesehen und gespürt. Es ist beinahe so, als wüsste ich, wie es ihr geht. Ich brauch gar nicht mehr wissen, was ihr in ihrer Vergangenheit passiert ist.
Ich weiß nur, dass ich sie nicht gehen lassen will.

Sky p.o.v

Wir besuchen Kaya jeden Tag und es geht ihr von Tag zu Tag besser. Auch ich denke jeden Tag mehr darüber nach, nach hause zu gehen. Ich weiß nicht wirklich was "Zuhause" ist. Doch ich muss es einfach herausfinden. Malia und ich reden oft darüber. Es war ja eigentlich geplant, dass Malia bei mir bleibt und wir zusammen hier leben. Doch irgendwie wollen wir das beide nicht besonders. Aber in diesen Zeiten kann ich doch nicht einfach weg gehen oder? Ich kann Kaya nicht alleine lassen!
Und ich kann Thomas nicht alleine lassen! Irgendwie ist mir dieser fremde, dickköpfige, attraktive und  Brite ans Herz gewachsen. Es würde  weh tun, ihn aus meinen Herzen zu entfernen. Aber so mach ich das nun mal. Ich reiße Wurzeln der Freundschaft aus meinem Herzen und  so ensteht ein hartes Narbengewebe.
Es  ist eine Strategie, um härter zu werden. Damit mir die Menschen nicht mehr weh tun können. Damit ich es nicht bereue, gegangen zu sein.
Deswegen baue ich keine engen Freundschaften auf. Dies hat nur bei Malia nicht geklappt. Ihre Wurzeln sind nun mit mir verschmolzen und ich bekomme sie nicht mehr los. Was ich auch nicht will. Doch da ist noch so ein anderes Wurzelgeflecht, dass sich verzweifelt an mich klammert; Thomas. Ich weiß nicht wie er es macht, aber es funktioniert. Er hängt ziemlich fest.

Dr. Finch sagt, dass Kaya in 3 Tagen nach Hause kann. Sie darf noch keinen Sport machen und muss sich schonen. Aber das kann sie genauso gut hier tun. Man gut, dass meine Wohnung groß genug ist, für uns vier. Ich hoffe nur, dass Kayas Wurzelgeflecht einfacher zu lösen ist. Denn sie ist auch stark gefährdet, für immer in meinem Herzen zu kleben.

Thomas p.o.v

Ich sitze mit Sky im Wohnzimmer ihrer Wohnung. Heute ist Malia bei Kaya. Die beiden lernen sich erst mal besser kennen. Wir gucken etwas im Fernsehen. Irgend eine Tierdokumentation. Ich höre aber dem Sprecher nicht richtig zu. Meine Gedanken kreisen um Sky und das sie gehen will. Ich schaue zu Sky rüber. Auch sie scheint abwesend zu sein. Unter ihren sonst so strahlenden, braunen Augen lagern dunkle Augenringe.Sie hat viel Stress gehabt in letzter Zeit. Sie hat alles geregelt und sich auch nicht helfen lassen. 'Sky!', flüstere ich. Doch sie reagiert nicht. 'Sky?', frage ich lauter. Dann dreht sie ihren Kopf fragend zu mir. Wir sitzen gut ein halben Meter auseinander. Ich breite meine Arme etwas aus und weise ihr damit an, dass sie rüber kommen kann. Das sie zu mir kommen kann. Sie zögert erst. 'Na komm schon!', sag ich und tippe auf den Platz neben mir.  Langsam kommt sie rüber gekrabbelt und kuschelt sich vorsichtig an mich. Ich halte sie mit meinen Armen fest und ziehe eine Decke über sie. Erleichtert atmet sie aus und entspannt sich. Sie fühlt sich anscheinend sicher bei mir. Ich bekomme ein merkwürdiges Gefühl im Magen. Es fühlt sich an wie tausende Schmetterlinge in meinen Bauch.
So ein Gefühl fühlt man doch nur, wenn man verliebt ist oder? Aber kann das sein? Bin ich in Skyla verliebt? Ich weiß es nicht. Woher soll man das auch wissen? Sowas lernt man nicht in der Schule oder so.

Als die Dokumentation vorbei ist schaltet Sky den Fernsehr aus. Ich schaue sie an und sie schaut mich an. Wie schauen uns tief in die Augen. "Danke", flüstert sie. 'Wofür?', frage ich. "Dass ich mich bei dir sicher fühlen darf!", antwortet sie. Ich lächel sie an. 'Immer', flüstere ich. Dann kommen wir uns immer näher, bis sich unsere Nasenspitzen berühren.
Dann plötzlich spüre ich ihre warmen Lippen auf meinen. Sie drückt sanft ihre auf meine und ich erwidere diesen sanften, warmen Kuss. Ich schließe meine Augen. Ich spüre ihre Hände hinter meinem Nacken und  wie sie auf meinen Schoß krabbelt.
Unsere Lippen lösen sich nicht. Es ist ein sanfter Kuss, der voller Emotion
ist. Dann lösen wir uns doch und schauen uns tief in die Augen. 'Sky, was...?', bringe ich nur hervor. Doch sie küsst mich erneut.

Sky p.o.v.

Ich schaue ihn an. Irgendein Gefühl von Zuneigung und Wärme macht sich in mir breit. Ich habe ein Verlangen. Ich komme ihm näher, bis ich seine Nasenspitze auf meiner fühle. Dann drücke ich sanft meine Lippen auf seine. Sie sind warm und weich. Ich weiß auch nicht, was mich jetzt zu diesem  Vorgehen führt. Es fühlt sich einfach nur so gut an, seine Lippen auf meinen zu spüren. Ich krabbel auf seinen Schoß und lege meine Hände um seinen Nacken. Ich will ihn nicht verlassen. Irgendwas sagt mir, dass ich darf nicht soll.
Als wir uns dann lösen, flüstert er: 'Sky, was...?'. Er kann sich mein verhalten auch nicht erklären. Aber ich lasse ihn nicht ausreden. Ich drücke wieder sanft meine Lippen auf seine und lasse ihn nicht los. Ich habe schon lange nicht mehr so eine Liebe gespürt. Warte, mal Liebe? Ich hab mich im Thomas verliebt!  Darum fühle ich mich  so warm und geborgen bei ihm.
Irgenwann löse ich mich von ihm und lege meine Stirn an seine. 'Ich will nicht, dass du gehst!', flüstert er. "Und ich will dich nicht verlassen!", flüstere ich zurück. Woher dieser Satz jetzt kam, weiß ich einfach. Aber dennoch wusste ich, dass dieser Satz von viel Bedeutung ist und es ist die Wahrheit. 'Ich hab dich wirklich gern aber,... ich weiß nicht, was ich für dich empfinde.' Thomas' Worte ergeben ein Echo in meinen Kopf. "Ich schon, ...", ich löse mich nun komplett von ihm und setzte mich aufrecht hin. Er sieht mich fragend an und ist besorgt wegen sein was jetzt kommt: "Ich...ich hab mich in dich verliebt." Er muss die Worte verarbeiten doch diese Zeit hat er nicht. Ich stehe auf und laufe zu meinem Telefon, da ich nicht in sein Gesicht sehen will. Ich dachte, da ich so viel für ihn empfinde, wird es schwer, ihn raus   zureißen. Es hat sich bestätigt! Das hier, ist mein Zuhause und dennoch werde ich für kurze Zeit nach Amerika, in meine Heimat, gehen und Malia begleiten. Aber wahrscheinlich gehe ich auch nach  Russland, mal sehen wo genau.
Ich höre, wie es am Telefon regelmäßig piept. 'Hallo?', fragt eine Stimme.  Los geht's mit der freudigen Nachricht! Währenddessen ziehe ich mich an, um zum Krankenhaus zu fahren. Mittlerweile beobachtet mich auch Thomas. "Hey, ich komme mit, lass uns zusammen in die Heimat!", sage ich und  höre ein jubeln auf der anderen Seite der Leitung, bis ich auflege. Es wird kurz schmerzen, sein ich ihn verlasse. Ihm wird es auch schmerzen. Aber ich muss gehen.
Nun fahre ich los zum Krankenhaus um Kaja alles zu erzählen und Lebewohl zu sagen.

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So so also doch weg.
Trauer im Paradies.

1253 Wörter

The Handsome Stranger (Tbsff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt