Verbotene Liebe (Harry Potter FF)

Kapitel 16

Harrys Sicht
Ich sah Dementoren an unserem Fenster vorbeischwirren und dann waren sie plötzlich weg. Mit dem Zug konnten sie nicht mithalten, er war einfach zu schnell für sie. Aber ich hatte noch Angst davor, dass sie uns in London abfangen könnten. Oder ging es gar nicht nach London? Doch, wahrscheinlich schon.
Da es bald Abendessen gegeben hätte, waren alle im Zug hungrig. Nirgendwo gab es Speisen, weil niemand mit dieser unerwarteten und abrupten Abfahrt gerechnet hatte.
Da es ein weiter Weg bis nach London – jetzt wussten wir, dass es dorthin ging, weil es eine Stimme durchgesagt hatte – war und wir erst spät am Abend losgefahren waren, waren ab einem gewissen Zeitpunkt alle einfach nur noch müde und manche legten sich sogar schlafen, wie zum Beispiel Ron und Hermine. Ich versuchte, es ihnen gleichzutun, aber wegen meiner großen Sorge konnte ich einfach nicht einschlafen.
Ich beschloss, mich im Zug ein bisschen umzuschauen, vielleicht konnte ich ja mit Draco reden. Da die Türen nicht durchsichtig waren, konnte ich leider nicht erkennen, in welchem Abteil er saß. Ich versuchte sein Aftershave zwischen all den verschiedenen Gerüchen zu erkennen, was mir nur mäßig gelang. Offenbar war es ein sehr beliebter Duft, denn ich platzte mehrmals in ein falsches Abteil herein. Oder ich konnte mich nicht mehr genau an die Nuancen erinnern oder war schlichtweg einfach ein schlechter Schnüffler.
Die erste Gruppe, die aus einer Jungen und drei Mädchen bestand, schlief gerade, also konnte ich wieder unbemerkt verschwinden.
Bei meinem nächsten Draco-Kandidaten lief das nicht so glimpflich ab. Ich öffnete die Tür und erblickte einen einzigen Jungen aus dem ersten Jahr, der sich gerade einen runterholte. Aufgebracht sprang er auf und zog seine Hose wieder hoch. Bevor er mich angreifen konnte, was ich dem Jungen durchaus zutraute, schloss ich die Tür schnell wieder und wechselte zur Sicherheit auch noch den Waggon.
Dort lief ich wieder durch die Reihen und schnüffelte an den Türen, was sich ein bisschen komisch anfühlte. Als ich gerade in den nächsten Waggon laufen wollte, wackelte der ganze Zug. Beinahe fiel ich zu Boden, im letzten Moment konnte ich mich zum Glück doch noch an einer Türklinke festhalten. Die Tür schwang auf.