Ten

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S.v. Grace
Werde ich diesmal wirklich mehr über meine Mutter erfahren? Ich kann es noch nicht wirklich glauben, denn es ist nicht mein erster Versuch etwas über sie zu erfahren.

"Ich habe deine Mum vor 22 Jahren in London kennengelernt, wir waren bei einem Kongress, ich habe ein Interview gehalten und sie hat mir einige Fragen gestellt. Sie stach mir sofort ins Auge und ich wusste sofort, dass ich sie kennenlernen muss. Nachdem ich sie das erste Mal gesehen hatte, konnte ich mich nicht mehr auf den Rest des Interviews konzentrieren. Als es vorbei war, versuchte ich sofort zu ihr zu gehen, es war schwerer als gedacht, denn tausende Paparazzis und Interviewer versuchten meine Aufmerksamkeit zu erlangen, aber wie du dir schon denken kannst, hat mich das herzlich wenig interessiert.", die erste Begegnung von den Beiden scheint ziemlich turbulent gewesen zu sein.

"Hattest du die Möglichkeit, sie sofort anzusprechen?"

"Nachdem ich mich durch die Menge gekämpft habe, ja. Ich war so fasziniert von ihr, dass ich nicht mal wirklich in der Lage war gerade heraus zu sprechen. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, könnte ich einfach nur lachen, damals war es mir echt peinlich!", im Gedankenschweif fängt er an zu schmunzeln, sie hat ihm anscheinend viel bedeutet.

"Ich hab sie nach ihrem Namen gefragt. Liz. Mir gefiel dieser Name sehr, sie gefiel mir umso mehr. Ich konnte meine Augen nicht von ihr abwenden, auch wenn ich gar keine Zeit hatte mich mit ihr zu unterhalten.", meine Mum heißt also Liz.

"Hast du sie wenigstens gleich nach einem Date gefragt?", fragte ich neugierig.

"Natürlich, gleich am selben Abend haben wir uns getroffen. Wir gingen typisch Essen und machten einen Spaziergang beim Sonnenuntergang. Ich genoss diese Stunden sehr, nach langer Zeit hatte ich mich wieder geborgen gefühlt. Ich wusste, dass ich sie nicht wieder sehen würde, sie in London, ich in Manhattan. Doch das Glück stand auf meiner Seite, sie erzählte mir, dass sie bald nach Manhattan ziehen würde. Ich bot ihr an für eine Zeit bei mir zu wohnen, ich hatte sowieso mehr als genügend Platz!", wäre ich meine Mum gewesen, wäre ich sehr schnell abgehauen. Bei einem ersten Date gleich so einen riesigen Schritt zu wagen, ist schon echt riskant.

"Sie hat bestimmt abgelehnt, oder?"

"Zu meinem Überraschen nicht. Ihr muss es wie mir gegangen sein. Wir hatten noch nie zuvor eine Person getroffen, die uns innerhalb einiger Stunden so sympathisch war. Da ich noch einige Tage in London war, verabredeten wir uns nochmal. Das zweite Treffen war besser als das Erste. Ich wollte, dass die Zeit stehen bleibt und ich für immer bei ihr bleiben kann. Aber die Zeit in London verging schnell, also musste ich wieder zurück."

"Wie lange habt ihr euch nicht gesehen?"

"Ein ganzes Jahr!", überrascht blickte ich ihn an.

"Aber sie wollte doch bei dir einziehen?", nun verstehe ich gar nichts mehr.

"Wir haben jeden Tag telefoniert und sie meinte, dass immer etwas dazwischen kam. Das Gefühl, dass sie mich anlügen würde, verdrängte ich so gut wie immer. Ich war blind vor Liebe. Aber sie kam und ich konnte mein Glück nicht in Worte fassen!", das ist ja wirklich ein Hoch und Tief mit denen.

"In der Zeit, in der sie bei mir wohnte, verstanden wir uns wieder so gut, wie vor einem Jahr. Dadurch kamen wir auch schnell zusammen. Diese Zeit war die schönste in meinem Leben. Versteh mich nicht falsch, ich liebe Pepper über alles, aber niemand konnte bis jetzt wirklich deine Mum ersetzen!", es ist verrückt, dass Dad seine Gefühle so offen legt, ich bin noch nie so vertieft in seine Story gewesen, wie jetzt. Es fühlt sich an, als wäre ein Teil bei dieser Geschichte gewesen.

"Wir genossen einige Monate zu zweit, bis sie herausfand, dass sie schwanger ist. Ich konnte mein Glück gar nicht beschreiben, aber der Gedanke, dass ich bald Vater werden würde, machte mir tierische Angst."

"Dafür hast du mich aber sehr gut hinbekommen!", wir beide müssen lachen.

"In den neun Monaten machte ich alles für deine Mutter. Ich renovierte ein Zimmer für dich, ich machte den Haushalt, kochte und sonst noch alles was dazu gehörte."

Ich weiß, dass die Geschichte bald ihr Ende findet, Dad wird unruhiger und seine Stimme erhält einen traurigen Unterton.

"Irgendwann setzten bei ihr die Wehen ein, ich fuhr sie ins Krankenhaus, wo sie direkt in den Kreißsaal kam. Ich durfte nicht mit, was ich bis heute nicht verstehe!", er stoppt kurz.

"Nach zwei Stunden kam ein Arzt, er hatte dich in den Armen. Ich hatte ein komisches Gefühl, auch der Arzt sah nicht wirklich glücklich aus."

"Dad, alles ok? Du musst nicht weiter erzählen!", ich sehe, dass ihm das sehr viel abverlangt, er soll meinetwegen nicht traurig sein.

"Er meinte, dass deine Mutter gestorben sei. Es gab Komplikationen, für die es keine Erklärung gab. Ich war am Boden zerstört. Der Arzt drückte mir dich in die Arme, ich war total auf mich alleine gestellt! Ich wollte deine Mum ein letztes Mal sehen, es wurde mir aber verboten. Ich bekam ein Zimmer, in dem ich zwei Tage mit dir blieb. Als wir wieder zu Hause waren, fand ich einen Brief in der Küche, der davor nicht dort lag. Ich las den Brief sofort, was in dem Brief stand, raubte mir den Atem!"

The Life Of A StarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt