Sixty

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S.v. Grace
"Was soll ich nur anziehen?", murmle ich vor mich selbst hin, als ich vor meinem eigentlich gut gefüllten Kleiderschrank stehe, aber trotzdem nichts zum Anziehen finde.

Ich habe nur noch eine gute Stunde Zeit, um mich umzuziehen und, um mich zu schminken, bevor ich losmuss, um Bucky abzuholen. Mein Zeitmanagement muss ich wirklich nochmal überarbeiten.

Des Zeitstresses wegen, entscheide ich mich für ein dunkelrotes Kleid, der leichte Glitzer macht das eher schlichte Kleid, zu etwas ganz Besonderem. Bei dem Makeup beeile ich mich, wie immer halte ich es schlicht.

Ich schleiche mich aus meinem Zimmer, um keine nervigen Fragen von meinem Dad oder Pepper beantworten zu müssen. Falls das Date nicht gut läuft, bin nicht nur ich enttäuscht, sondern auch die Beiden und das will ich wirklich mit allen Mitteln verhindern.

Draußen angelangt, schaue ich nochmal auf die Uhr, theoretisch habe ich noch fünfzehn Minuten Zeit, um bei Bucky zu sein, das Problem ist aber, dass ich mindestens zwanzig Minuten brauche. In diesem Moment realisiere ich mal wieder, wie wichtig ein Führerschein ist.
Auf dem Weg merke ich, wie in mir immer mehr die Nervosität steigt, meinen Gemütszustand lässt sich kaum in Worte fassen. Hoffentlich habe ich nicht die falsche Wahl getroffen.

Ein, im Smoking gekleideter, Bucky öffnet mir die Tür und ich muss schon sagen, dass er verdammt gut aussieht. Es fällt mir wirklich sehr schwer meine Augen von ihm abzuwenden, doch ihm scheint es nicht anders zu ergehen.

"Wow!", stößt er nach einer Weile des Starrens heraus.

"Kann ich nur zurückgeben!", sage ich mit einem Schmunzeln, während ich es mir nicht verkneifen kann, ihn nochmal von oben bis unten zu mustern.

"Können wir los?", frage ich schnell, um keine unangenehme Stille aufleben zu lassen.

Da er einfach nur nickt, lasse ich ihm den Vortritt, vor dem Haus macht er Halt.

"Wo gehen wir überhaupt hin?"

"Lass dich überraschen!", ich weiß, wie sehr Bucky Überraschungen hasst, aber es wäre doch langweilig, wenn ich ihm gleich alles verraten würde.

Dieser kleine Spaziergang ist sehr beruhigend, ich liebe die Tage, die ich ohne Stress und mit Menschen, die ich sehr mag, verbringen kann.

"Es freut mich übrigens sehr, dass du mir eine Chance gibst, auch wenn es wegen mir einige Probleme gab!", leicht schuldig lächelt er mich an, ich weiß nicht wie er es schafft, aber sein Lächeln bringt mich zum Schmelzen.

"Ich bin einfach froh, dass ich, hier mit dir, sein kann und mich so zeigen kann, wie ich bin!", was vorher war, ist vergessen, ich möchte mich auf das Hier und Jetzt konzentrieren.

Als wir beim Restaurant ankommen, gehen wir gemeinsam hinein, für einen Samstagabend ist hier recht wenig los, aber das soll mich nicht weiter stören.
Eine nette Kellnerin begleitet uns zu unserem Platz, wir sitzen in einer Nische, in der wir ungestört sitzen können. Unser Tisch ist mit einigen Rosen und Rosenblätter dekoriert, zuvor hat die Kellnerin noch zwei Kerzen angezündet, die Stimmung wird dadurch gleich viel romantischer.

Nachdem wir die Speisekarte bekommen haben und uns was zum Essen und Trinken bestellt haben, führen wir ein Gespräch, mit dem ich so schnell noch nicht gerechnet habe. Generell jemals dieses Gespräch mit irgendjemanden zu führen, ist für mich komisch.

"Wie stellst du dir eigentlich deine Zukunft vor?", eine Frage, die sich schwer beantworten lässt, wenn man auf lebensgefährliche Missionen geht.

"Ich habe darüber noch nie wirklich nachgedacht, ich bin schon ziemlich froh, wenn ich den nächsten Tag überlebe!", ein kleines Lachen entfährt uns, auch wenn es die bittere Realität für uns beide ist.

"Ja, geht mir genauso.", ich kann nicht genau heraushören, ob er die Wahrheit sagt oder nicht, sein Gesichtsausdruck verrät auch nicht viel.
Ich versuche schnell das Thema zu wechseln.

"Würdest du eher deine eigene Pipi trinken, die nach deinem Lieblingsgetränk schmeckt oder dein Lieblingsgetränk, mit einem Tropfen Pipi?", nach einem erst verwirrten Blick, verfällt Bucky lauthals ins Lachen.

"Wie kommst du darauf, Grace?", sein Lachen beruhigt sich schon etwas.
Ich zucke mit den Schultern und bitte Bucky darum, mir eine ehrliche Antwort zu geben.

"Ich würde die zweite Option wählen und du?"

"Dito. Das war nur ein Test dafür, ob du genauso tickst, wie ich!", manchmal frage ich mich echt, wie es Leute mit mir aushalten können.

"Und hab ich bestanden?", sein nervöses Lächeln, lässt mich schmelzen.

"Auf jeden Fall!", wir stellen uns weitere dumme Fragen, zum Glück kann uns niemand hören.

Während dem Essen halten Bucky und ich weitgehend Augenkontakt, in meinem Bauch fliegen Schmetterlinge umher, ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich dieses Gefühl jemals bei Steve hatte.

Wir lachen gemeinsam, tauschen uns über unsere Leben aus, ihn so viel besser kennenzulernen, bereitet mir extreme Glücksgefühle.

"Du machst mich extrem glücklich, Grace Stark!", mein Herz schmilzt davon.
"Du mich auch, Bucky Barnes!"

The Life Of A StarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt