~Kapitel 295~

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Jane betritt den Raum und stellt mir meinen Kaffee hin und geht sofort wieder hinaus. Ich nicke ihr freundlich zu. "Weil ich die einzige bin die zurück gekommen ist." Beantworte ich die Frage von Dr. Miller und trinke einen schluck Kaffee. Das tut gut.
 
"Sie wollen mir sagen: Sie denken man würde sie verurteilen, weil sie zurückkommen sind und andere nicht?" Sein Unverständnis in seiner Stimme entgeht mir nicht. Auch wenn ich weiß wie er es meint. "Jene die das behaupten wissen nicht was gewesen ist. Wenn sie es wüssten würden sie vielleicht nicht so denken. Aber dennoch ist ihre Angst unbegründet. Sie sind nicht von einem Urlaub wieder gekommen sondern von einem Krisengebiet. Natürlich ist die Trauer um jene groß, aber hier zu verurteilen ist der falsche Weg. Diese Gedanken sollten sie von sich fernhalten. Sie sind nicht Schuld an all dem. Sie haben das Glück gehabt wieder nach Hause gekommen zu sein." Ich sehe ihn nur zweifelnd an. "Denken sie in Ruhe darüber nach. Niemand kann sie verurteilen, denn sie tragen keine Schuld." Seufzend schaue ich aus dem Fenster. "Wenn Glück und Fluch so nah beieinander liegen." Gebe ich ihm meine Gedanken preis.
 
"Fluch? Hannah ich bitte sie! Reden sie sich nicht noch mehr ein." Ich richte meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn. "Sie sind nicht verflucht! Sehen sie es als Segen. Sie haben eine zweite Chance erhalten und die gilt es jetzt zu nutzen." Er sieht mich mit Nachdruck an, als wolle er mir diesen Satz so tief wie möglich in meinem Gehirn einbrennen.
 
"Und was mache ich mit meinen Träumen?" Nachdenklich sieht er mich einen Augenblick an. "Verarbeiten! So wie bisher auch. Sie sind traumatisiert, wer wäre es nicht!? Sehen sie nicht nur das Negative. Wie sie selber sagten, sind sie nicht mehr oder weniger geworden. Sie haben Fortschritte gemacht, in dem sie offen über das was sie erlebt haben sprechen. Arbeiten sie weiter daran, alles braucht seine Zeit."
 
"Werden sie je aufhören?" Sage ich nach einer Weile. Dr. Miller übt keinen druck aus. Er gibt mir sie Zeit die ich brauche um das gesagte zu verarbeiten. "Die Träume? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber wir arbeiten daran das es leichter für sie wird sie zu ertragen und mit ein bisschen Glück finden sie eines Tages ruhe im inneren. Bis dahin, werde ich sie weiter begleiten. Wir werden einen Weg finden, gemeinsam.“ Ich lächle ihm freundlich zu.
 
Ich bin beruhigt und weiß es zu schätzen, dass er mir bei steht, so lange ich seine Hilfe brauche. Auch wenn er durch meine Situation sein Geld verdient, habe ich nicht das Gefühl das er mich ausnutzt um noch mehr Geld zu verdienen. Das ist nochmal ein zusätzliches beruhigendes Gefühl. Ich hoffe eines Tages ruhe zu finden und ich wünsche mir nichts sehnlicher als das.

Is it Love? ~ Matt { True Love } BAND 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt