Kapitel 1

2.4K 179 119
                                    

Zweiter Teil von Mothers Boyfriend!

George's PoV

Ein Monat. Ein Monat hatte es für sie gebraucht, um Clay zu vergessen und sich in ihre Männerwelt wieder zu begeben.

Ich hatte wirklich gedacht, dass ihr die Augen geöffnet wurden und sie endlich damit aufhören würde, doch so schien es nicht zu sein.
Ich hatte sogar eher das Gefühl, dass sie in diesem Bedarf noch schlimmer geworden war.

So saß ich eines Abends in der Küche und hörte meine Mutter nach Hause kommen, jedoch nicht alleine - wie unerwartet es doch war.

Sie kam in die Küche mit ihm. Er war etwas größer als sie, gut durchtrainiert und schien diesmal auch in ihrem Alter zu sein - also Mitte 30.

,,Darf ich dir deinen neuen Stiefv - '' fing sie an, doch ich unterbrach sie sofort.
,,Fuck nein!'' rief ich und stand fassungslos auf.

,,Wehe du sprichst diesen Satz aus!'' warnte ich sie. Sie konnte das unmöglich ernst meinen! Sie konnte unmöglich nach letztes Mal wieder irgendeinen Typen ins Haus lassen!

,,Du solltest auf deinen Ton achten, junger Mann'' mischte sich der Klotz ein.
,,Halt du dich mal lieber geschlossen, junger Mann'' entgegnete ich ihm.
,,Denkst du, du bist der erste Typ, den sie mir so vorstellen will? Denkst du ich lasse mir von irgendeinem weiteren Typen etwas sagen? Hell nein'' fügte ich hinzu.
Er zog eine Augenbraue in die Höhe und sah so aus, als würde er sich irgendetwas verkneifen müssen.

,,Pass gefälligst auf, wie du mit ihm sprichst!'' kam es nun von meiner Mutter.
,,Und ich dachte, du würdest dich ändern. Manche Menschen können sich einfach nicht ändern'' entgegnete ich ihr und lief an ihnen vorbei.

Ich lief nach oben und suchte nach meinen Schuhen. Dieses Theater hier wollte und konnte ich mir nicht noch einmal antun, ich musste dringend mit Nick sprechen.

Lou hätte ich zwar auch davon erzählen können, was ich vermutlich auch tun würde, nur kannte sie nicht die ganze Wahrheit, was Clay betraf. Sie wusste nicht, dass zwischen ihm und mir etwas lief.

Als ich meine Schuhe endlich gefunden hatte, aufhob und mich aufrichtete, sah ich diesen Typen plötzlich aus dem Nichts auf mich zukommen. Er packte mich am Kragen und drückte mich gegen die Wand.

,,Hör mal zu du kleiner Rotzlöffel. Deine Mutter hat mir bereits erzählt, was für einer du bist und bei mir gibt es so etwas nicht, hast du das verstanden?'' sagte er.

Zunächst war ich wie in Starre, da der Typ mir gerade handgreiflich gegenüber wurde, doch ich ließ mich nicht einschüchtern.
,,Lass mich sofort los'' presste ich unter zusammen zerknirschten Zähnen hervor.

,,Sonst was? Was willst du kleiner Bengel schon gegen mich anrichten können?'' kam es belustigt von ihm.
Daraufhin spuckte ich ihm volle Kanne in die Fresse, was ihm wohl nicht so sehr gefiel, denn sein Griff an meinem Kragen wurde fester, was mir schon beinah die Luft zuschnürte.

,,Du kleiner dreckiger - '' fing er an, doch hörte sofort auf und ließ mich los, als er die Fußstapfen meiner Mutter hörte, die sich uns näherten.

Als er mich los gelassen hatte, schnappte ich etwas nach Luft und rieb mir die Stelle, an der er seine Hand gegen gedrückt hatte.

,,Was ist hier los?'' fragte sie, als sie am Türrahmen erschien.
,,Ich hab die Schnauze voll! Entweder entscheidest du dich für deinen Sohn und wirst endlich die Mutter, die du sein solltest oder ich verpisse mich - endgültig!'' schrie ich sie schon beinah an und stürmte an ihr vorbei.

Inzwischen hatte ich meinen Führerschein und ein Auto, in das ich einstieg und sofort zu Nick fuhr. Ich musste mir die Tränen unterdrücken. Nicht, weil ich traurig oder so einen Mist war, sondern weil sich einfach so viel Hass in mir aufstaute.

Wie konnte sie so blind sein? Wie konnte sie wildfremde Männer jedes Mal über ihr eigenes Fleisch und Blut stellen? Wieso war ich derjenige, der am meisten unter ihrem Handeln litt?

Da wäre mir es sogar lieber gewesen, wenn sie einen zweiten Clay mit nach Hause geschleppt hätte, doch dieser Typ? Der ging mal sowas von gar nicht. Wer wüsste, was er noch getan hätte, wenn sie nicht hereingeplatzt wäre?

Ich konnte nicht glauben, dass ich diesen ganzen Mist noch einmal durchmachen musste - sogar diesmal in der schlimmeren Variante.

Was musste passieren, damit sie endlich klar im Kopf werden würde? Damit sie endlich ihre verdammten Augen öffnen würde und sehen würde, was diese Typen ihrem Sohn hinter ihrem Rücken antaten?

Musste mich einer von ihnen erst krankenhausreif prügeln damit sie aufwachen würde? Oder war ich ihr so egal, dass sie das alles ausblendete?

In Momenten wie diesen wünschte ich tatsächlich, dass ich Clay an meiner Seite gehabt hätte. Unter all den Spielchen, die er mit mir abgezogen hatte, gab es dennoch Momente, in denen ich mich sicher bei ihm gefühlt hatte.


Und, was sagt ihr zum ersten Kapitel vom zweiten Teil? :D



Mothers Ex-BoyfriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt