Kapitel 2

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Ich stand vor Nick's Haustüre, seine Mutter öffnete sie mir.
,,Hallo George, Nick ist gerade nicht da'' sagte sie, wodurch mir wieder einfiel, dass er bei Tina war.

Seitdem er mit Tina zusammen war, sprich seit drei Wochen, bekam ich ihn kaum zu Gesicht. Diese Tina hatte ich auch noch nicht kennengelernt und ob ich das überhaupt wollte wusste ich auch nicht.

Sie kam mir etwas besitzergreifend vor. So wie sich Nick ständig krallte, wodurch ich ihn kaum noch zu Gesicht bekam.

Ich stieg wieder in mein Auto und fuhr einfach nur durch die Gegend, bis ich vor Lou's Haustüre stand. Ich seufzte, stieg aus und klopfte an ihrer Haustüre, die sie glücklicherweise selbst öffnete.

,,Hereinspaziert'' sagte sie und machte mir Platz.
,,Was führt Sie hier her, junger Padawan?'' fragte sie.
,,Ich wollte einfach mal vorbeischauen'' entgegnete ich ihr.

,,Mhh und nicht, weil du wieder womöglich Stress mit deiner Mutter hast?'' kam es von ihr, während wir in ihr Zimmer liefen.
,,Sie hat einen neuen'' erzählte ich also.

,,One night stand mäßig oder so wie er?'' fragte sie und mit er konnte man sich denken, wen sie meinte.
,,Wie er'' antwortete ich.

,,Oh man, sie lernt es aber auch nie...'' murmelte sie verständnisvoll.
,,Der Typ ist vermutlich irgendein ehemaliger Häftling oder so...er ist mir sogar handgreiflich über geworden und wollte mir klarmachen, dass er der Boss im Haus wäre'' erzählte ich nun.

,,Oh Gott, auch noch so einer'' fing sie an.
,,Du solltest dir echt mal überlegen, ob du nicht langsam von Zuhause ausziehen willst'' fuhr sie fort.

,,Und dann? Wohin soll ich denn? Ich kann mir hier in der Nähe alleine nichts leisten'' Ich seufzte.
,,Ich würde ja mit dir in eine Wohnung oder kleines Haus ziehen, aber durch den Arbeitsunfall meines Vaters, braucht meine Mutter hier eine helfende Hand'' entgegnete sie mitfühlend.

,,Aber frag doch mal Nick'' schlug sie vor.
,,Der würde eher mit Tina zusammenziehen, statt mit mir...'' murmelte ich.

,,Quatsch. Denkst du wirklich, dass er sie vor dich stellen würde?'' fragte sie ernst, ich zuckte nur mit den Schultern.
,,Du bist sein bester Freund, natürlich nicht'' antwortete sie sich selbst.

Ich starrte auf den Boden und verfiel in Gedanken.
Lou stand plötzlich vor mir und legte ihre Hand auf meine Schulter, während sie mir in die Augen schaute.
,,Es wird schon alles gut, das wird es immer'' versuchte sie mich aufzumuntern.

,,Ich wünschte nur...egal...'' fing ich an, doch hielt mich selbst wieder auf.
,,Du wünschst dir was?'' hackte sie nach.
,,Nichts, schon gut...'' entgegnete ich ihr.

Ich wünschte mir, dass Clay da sein würde. Hätte ich ihn nicht weggeschickt, hätte ich dieses Problem jetzt nicht. Zudem er mir noch immer nicht aus dem Kopf ging und es Tag täglich schlimmer wurde.

Ich vermisste ihn, sehr sogar. Ich hatte gedacht, dass sein Verschwinden alle Probleme mit sich nehmen würde, doch stattdessen bildeten sich nur viel schlimmere.

Ich blieb bis zum späten Abend bei ihr und machte mich dann auf den Weg nach Hause - leider.
Vorher hielt ich aber noch bei einem Kiosk an, der einem schon wie ein kleiner Einkaufsladen vorkam.

Als ich gerade an der Kasse stand und darauf wartete, dass der Kassierer mal endlich auftauchen würde, sah ich aus dem Augenwinkel jemanden auf mich zukommen, der mich auch ansprach.

,,Hey'' sagte dieser Typ, den ich zuvor noch nie gesehen hatte.
,,Hey?'' entgegnete ich ihm.

,,Ich schmeiße morgen Abend eine kleine Hausparty und wollte dich fragen, ob du Lust hättest auch zu kommen'' sagte er.
,,Uhm...ich kenne dich überhaupt nicht'' entgegnete ich ihm.

,,Kein Problem, ich bin Karl. Freut mich dich kennenzulernen'' stellte er sich nun vor, während er mir seine Hand hinhielt.
,,George'' entgegnete ich etwas skeptisch.

,,Also George, hier ist meine Adresse. Ich hoffe, man sieht sich!'' sagte er, als der Kassierer auch endlich meine Sachen eingepackt hatte.
Ich nahm die Tüte und verließ den Laden.

Ich saß im Auto und dachte über dieses seltsame aufeinander treffen nach. Ich hatte keine Ahnung wer dieser Typ war oder wieso er mich eingeladen hatte.

Insgeheim wusste ich aber schon, dass ich dorthin gehen würde, da ich so von Zuhause rauskommen würde. Da Nick vermutlich nicht hätte mitkommen können, plante ich Lou ein. Sie war sowieso ein kleines Partytier.

Zudem war ich schon länger nicht mehr auf einer Party. Das letzte Mal war sogar vermutlich mit Lou, bevor sie sich in ihr Auslandsjahr begab.

Während ich darüber nachdachte, ließ mich auch gleichzeitig nicht der Gedanke los, dass dieser Typ mich kannte.
Vielleicht halluzinierte ich da auch, doch er kam mir einfach zu selbstsicher vor, als er mich ansprach.




Mothers Ex-BoyfriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt